Sonntag, 7. November 2010

DEJAVU - 54 - You better keep awake

54 You better keep awake




BPOV



Als ich Emmett in der Tür stehen sah, wäre ich am liebsten im Boden versunken. Schnell zog ich mir die Decke bis zum Kinn hoch. Dass Edward im Moment nackt neben dem Bett saß, war mir ehrlich gesagt fast egal. Immerhin saß er dahinter und ein nackter Edward war bestimmt nichts Ungewöhnliches für Emmett. Sie waren Männer und sie waren Brüder, die liefen sich bestimmt unentwegt blank über den Weg.



Als Emmett dann auch noch anfing, eindeutige Kommentare in unsere Richtung loszulassen, verkroch ich mich komplett unter der Decke.



Das war ja so peinlich!



Wenn ich mir nur vorstellte, er wäre ein paar Minuten eher reingekommen, und hätte uns in flagranti erwischt. Nicht auszudenken. Vermutlich hätte er sein Handy gezückt und ein Foto gemacht, um uns das bis in alle Ewigkeit vorzuhalten.



Mit Grauen dachte ich an das Frühstück. Das würde definitiv unangenehm werden.



Nachdem Emmett endlich die Tür hinter sich geschlossen hatte, hörte ich, wie Edward barfuss – und nackt – Richtung Tür tapste und sie verschloss. Dann lief er wieder Richtung Bett, und kam vom Fußende aus unter meine Decke zu mir gekrochen. Dabei küsste er sich vom kleinen Zeh aus seinem Weg nach oben, bis der letzte Kuss auf meiner Nasenspitze landete.



„Ist dir kalt, oder warum versteckst du dich unter der Decke?“, fragte er grinsend.



Ich verdrehte die Augen.



„Oder bist du vor meinen Trampeltier von Bruder geflüchtet?“



„Ha ha“, machte ich. „Du hast dich doch genauso erschrocken“, hielt ich ihm leicht beleidigt vor.



„Mhmm“, machte er gegen meinen Hals. „Und es war wirklich gut, dass wir unter der Decke lagen, ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Emmett dich nackt gesehen hätte.“ Er hatte seinen Kopf ein Stück angehoben und sah mir in die Augen.



Verwirrt sah ich ihn an.



„Ich will nicht, dass jemand anderes dich so sieht“, sagte er leise.



„Niemand?“, hakte ich nach.



„Nope, niemand. Jeden, der dich nackt sieht, würde ich am liebsten eigenhändig...“



„Dann musst du Jake umbringen“, grinste ich ihn an.



„Was?!“, machte er entgeistert und schoss mit der Decke auf dem Kopf in die Höhe, so dass er neben mir saß. Unter der Decke. Es sah zu komisch aus. Ich musste wirklich ein Grinsen unterdrücken.



„Natürlich“, erwiderte ich trocken. „Wir haben als kleine Kinder zusammen gebadet. In einer Badewanne.“



Mit verengten Augen sah er auf mich herunter.



„Ach“, fügte ich noch hinzu. „Charlie und Billy auch. Die haben mich gewickelt.“



Er ließ sich mit der Decke zusammen wieder auf mich fallen und fing an mich auszukitzeln.



„Du kleine...“, setzte er an, wurde aber von einem lauten Klopfen an der Tür unterbrochen.



„Ey, ihr zwei, der Kaffee wird kalt. Euren Matratzensport könnt ihr später noch frönen!“, tönte Emmett durch die Tür.



Edward verdrehte die Augen, küsste mich auf den Mund und stand dann auf. „Ich glaube, wir sollten erst einmal runter gehen.“



Nach einer Dusche in Rekordzeit, zogen wir uns an und standen dann fünf Minuten später in der Küche. Alice, Jasper und Emmett saßen schon am Tisch und schmierten sich Brötchen.



„Da seid ihr ja endlich“, grinste Emmett kauend. „Ihr müsst die ganzen körperlichen Kontakte, die ihr eingebüßt habt, nicht alle an einem Tag nachholen.“



Ich wurde natürlich knallrot, während Alice sich fasst verschluckte.



„Du hast die beiden doch nicht etwa beim Sex erwischt, oder?“, fragte sie, während wir uns hinsetzten.



„Nope“, kicherte er. „Mit dem Austausch sämtlicher Körperflüssigkeiten schienen sie gerade fertig zu sein. Aber eben noch nicht angezogen.“



„Du meinst, die zwei waren nackt?“, hakte sie mit weit aufgerissenen Augen nach. Jasper blickte ebenfalls erschrocken.



„Yepp“, machte Emmett. „Aber keine Angst, Bella war unter der Decke. Aber Ed ist vor Schreck aus dem Bett gefallen.“



„Ach das hat vorhin so gerummst“, wandte Jasper ein. „Ich dachte, die beiden würden da oben Möbel rücken, oder so.“



Meine Gesichtsfarbe kam gar nicht dazu wieder ins Normale abzudriften.



„Naja“, meinte Emmett, und schob sich ein halbes Nutellabrötchen in den Mund. „Man kann es ihnen ja nicht verdenken. Hatten ja beide lange keinen Sex mehr.“ Dann schien er zu grübeln. „Obwohl... ihr hattet doch beide an Bellas Geburtstag Sex, zählt das jetzt eigentlich als Betrug? Ich meine, ihr wart ja nicht zusammen. Aber ja eigentlich verliebt. Das ist doch dann auch Untreue, oder? Habt ihr wenigstens an den anderen gedacht?“



Ich sah verlegen auf meinen Teller, während Alice und Jasper leise kicherten.



„Em“, kam es plötzlich von dem Stuhl neben mir. „Bellas Geburtstagsfick, wie du es so schön ausgedrückt hast, war...“ Edward machte eine theatralische Pause.



„Ja?“, fragte Emmett und beugte sich kauend vor.



„Ich.“



„Wie, du?“, entgegnete er sichtlich verwirrt.



„Na ich“, gab Edward sichtlich amüsiert zurück.



„Nein!“, rief Emmett jetzt aus. „Ihr zwei wart an Bellas Geburtstag zusammen in der Kiste?“



„Yepp“, machte Edward neben mir. Ohne den Blick zu heben, griff ich nach der Marmelade. Frühstück bei den Cullens endete irgendwie immer peinlich. Und irgendwie traf es laufend mich. Edward schien es ja nicht so viel auszumachen.



„Das hast du nicht gewusst?“, mischte sich jetzt Jasper ein.



„Nein, du etwa?“, fragte Emmett erstaunt.



„Klar, Ally hat es mir erzählt.“



„Du hast es Alice erzählt?“, flüsterte Edward mir ins Ohr und ich nickte langsam.



„Können wir jetzt mal das Thema wechseln?“, warf Alice ein. Und ich war ihr verdammt dankbar dafür. „Wir haben eine Rache zu planen.“



„Wir überfahren Tanya mit Bellas Truck. Das Ding ist ein halber Panzer, der macht die Alte platt. Ich lenke, ihr zwei“, er deutete auf Jasper und Edward, „nehmt eure Mädels auf den Schoß, dann passen wir alle rein und jeder hat was davon!“ Emmetts Augen strahlten.



„Nein“, sagte Alice schnell. „Also…. nicht überfahren, und erst Recht nicht mit Bellas Truck!“ Sie schüttelte sich. „In das Ding steig ich nicht mehr ein. Das könnt ihr vergessen.“



„Wieso denn das?“, fragte jetzt Jasper. Er war ganz offensichtlich erstaunt und verstand nicht wieso Alice einen so plötzlichen Widerwillen gegen meinen Truck hatte. Ich dagegen, wusste das sehr wohl und lief wenn möglich noch röter an.



Alice blickte ihn bedeutungsvoll an. „Ich sage nur … Autokino.“



Jasper sah von mir zu Edward, und Erkenntnis erschien in seinen Augen. „OH! Na dann.“



„Was denn für Autokino?“, kam es jetzt von Emmett. „Bella, du warst im Autokino?“



„Äh... ja“, machte ich und sah ihn mit hochrotem Gesicht an. „Ursprünglich wollte ich mit Alice gehen, aber sie bekam Migräne.“



„Was kam denn?“, fragte er sichtlich interessiert.



„Öhm... Doktor Schiwago.“



„Doktor Schiwago? Das hätte ich auch gern gesehen! Aber was hat das mit deinem Truck zu tun? Und warum will Alice nicht mehr mit fahren?“



Ich wollte antworten, doch Edward kam mir zuvor. „Ich war auch da, Emmett.“



„Ach! Habt ihr den Film zusammen geguckt?“



Jasper kicherte. „Ich vermute mal, die beiden haben nicht viel vom Film mitbekommen.“



Für einen Augenblick stand Emmett der Mund offen. „Ihr zwei habt im Autokino gepimpert?“ Fassungslos sah er zwischen uns hin und her.



Mit knallroten Wangen hob ich den Blick. „Du hast es erfasst, Emmett.“



„Wow“, machte er und musste sich erst einmal etwas zu essen in den Mund schieben. „Ihr wart auseinander und hattet trotzdem zweimal Sex?“



„Nicht ganz“, entgegnete ich kleinlaut. „Eher so fünf Mal.“



Jetzt war es Emmett, der sich verschluckte, und auch Jasper sah uns überrascht an. Anscheinend hatte ihm Edward nichts von unserer Vereinbarung erzählt.



Alice seufzte leise. „Können wir uns jetzt endlich Tanya und Kate widmen? Oder wollt ihr das Liebesleben der beiden noch genauer auseinandernehmen?“



Zustimmendes Gebrumme von den Kerlen. Erleichtertes Ausatmen von meiner Seite.



„Okay, Alice, was schlägst du vor?“, kam es von Edward.



„Also, ich würde sagen, wir wiegen sie noch eine Weile in Sicherheit. Wir sollten ihr allerdings ruhig auf die Nase binden, dass unsere zwei Turteltäubchen wieder vereint sind. Möglichst öffentlich. Also so ein wenig Rumgeknutsche in der Schule wäre nicht schlecht. Meinetwegen könnt ihr euch auch ein bisschen aneinander reiben und so. Das bringt sie bestimmt auf die Palme.“



Jasper nickte zustimmend. „Wäre bestimmt cool, wenn ihr in der Früh Bella abholt und Ed sie erst einmal auf der Motorhaube abknutscht. Am besten, wenn Tanya vorne sitzt. Ich kann Ally ja holen.“



„Ihr könntet ja ein paar eindeutige Andeutungen fallen lassen“, meinte Emmett anschließend und futterte gleichzeitig eine Banane. „Das bringt sie bestimmt zur Weißglut, wenn sie erfährt, das ihr zwei miteinander...“, er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, „….schließlich hat Ed sie ja immer abblitzen lassen.“



„Genau“, Alice klatschte begeistert in die Hände. „Und den ganz großen Knall heben wir uns für die Charitygala am Ende des Monats auf. Ich habe schon eine Idee, wie wir den beiden einen 'Gefallen' tun können.“



Den Rest des Vormittages verbrachten wir damit, uns Gemeinheiten für die beiden auszudenken. Emmett lieferte lauter mehr oder weniger brauchbare Vorschläge. Juckpulver in die Klamotten. Wasserstoffperoxid ins Haarshampoo. Verdünner ins Parfüm. Sekundenkleber in die Schuhe. Rizinusöl ins Trinken. Niespulver ins Essen. Die Liste war endlos und er ganz in seinem Element.



Nur hatte Alice ständig was dagegen. Ich irgendwie auch. Aber Jasper und Edward waren selbstverständlich begeistert.



Schreib doch eventuell: Doch Alice hatte ihre eigenen Pläne, bei denen ich erst heftig schlucken musste. Mann, war die krass drauf! Dagegen waren Emmetts Rachepläne harmlos.



Aber Alice hatte lapidar abgewunken und gemeint, wir sollten uns nicht so anstellen. Außerdem musste der Plan erst mal funktionieren, aber danach, würden die zwei endgültig kapieren, dass man sich nicht ungestraft mit den Cullens anlegte. Dabei hatte sie ein diabolisches Grinsen auf dem Gesicht, das ich an ihr noch nie gesehen hatte.



Emmett und Edward waren sofort begeistert, während Jasper irgendwas mit ‚die armen Eisbären’ murmelte.







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Am Montag machten wir es dann tatsächlich so, wie Jasper vorgeschlagen hatte. Er nahm Alice mit, und Edward würde mich abholen. Mit Tanya im Auto.



Ich stand bestimmt eine halbe Stunde vor dem Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen sollte. Irgendwo wollte ich mich ja schon ein wenig sexy anziehen. Aber es war Oktober, und ehrlich schweinekalt draußen. Also entschied ich mich für eine enge Jeans, kniehohe Stiefel, eine kurzen Pullover und einen Trenchcoat.



Mit Herzklopfen stand ich hinter der Tür und wartete darauf, dass ein silberner Volvo um die Ecke bog. Ich war wirklich aufgeregt. Irgendwie war das ja unsere offizielle Versöhnung. In der Schule würde es bestimmt Gerede geben.



Endlich sah ich Edwards Wagen auf der Straße. Innerhalb einer Sekunde war ich aus dem Haus und auf dem Weg zum Auto. Tanya saß auf dem Beifahrersitz und starrte mich entgeistert an.



In der Zwischenzeit war Edward ausgestiegen und kam auf mich zu. Zärtlich legte er eine Hand auf meine Wange.



„Guten Morgen, Süße“, hauchte er mir entgegen, und meine Knie wurden weich. „Hast du gut geschlafen?“



Ich verpasste es ihm eine Antwort zu geben. Stattdessen starrte ich ihn einfach nur wie blöde an. Grinsend nahm er meine Hand und zog mich in Richtung seines Wagens. Kurz vor dem Wagen gab ihr mir Schwung, so dass ich mich um ihn drehte und mit dem Rücken zum Auto stand.



„Fertig für ein wenig Show?“, flüsterte er leise.



Ich biss mir auf die Lippen und nickte langsam.



Edward legte wieder seine Hand an meine Wange und begann mich zu küssen. Ziemlich stürmisch. Ich ließ meinen Rucksack nach unten sinken, und vergrub meine Hände in seinen Haaren.



Plötzlich zog er mein linkes Bein um seine Hüfte und drückte mich nach hinten, so dass ich halb auf dem Auto lag. Direkt vor Tanyas Nase. An die ich aber wirklich keinen einzigen Gedanken verschwendete. Ich konzentrierte mich lieber auf Edwards Zunge, die meinen Mund förmlich plünderte und seine Hände, die über meinen Körper strichen.



Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir trotzdem immer noch viel zu kurz vorkam, löste er seine Zunge von mir und zog mich nach oben. Völlig außer Atem grinsten wir uns an.



„Komm“, meinte er dann und zog mich erneut hinter sich her.



Er öffnete die Fahrertür, klappte den Sitz nach vorne und ich kletterte auf den Rücksitz und murmelte ein „Guten Morgen“. Tanya starrte aus dem Fenster und würdigte mich keines Blickes.



Edward war gerade losgefahren, als mein Blick auf die Bananen fiel, die neben mir lagen.



„Öhmm, Schatzi, warum hast du Bananen dabei?“, fragte ich nach vorne und ließ meine Hände dabei über Edwards Nacken wandern. Tanya beobachtete uns aus dem Augenwinkel.



„Wegen Bio. Hast du etwa keine dabei?“



Ein wenig irritiert sah ich ihn durch den Rückspiegel an. Er lächelte und zwinkerte mir zu.



Anscheinend hatte er irgendetwas vor. Also beschloss ich mitzuspielen. Bio und Bananen konnte ja eigentlich bloß eines bedeuten.



„Scheisse“, murmelte ich. „Das hatte ich ja total vergessen.“



„Na dann, ist ja gut, dass ich gleich ein paar mehr eingesteckt habe“, kicherte er.



„Hast du auch Kondome dabei?“, fragte ich und sah mit Belustigung auf Tanya, die sich sichtlich versteifte.



Jetzt sah Edward mich ein wenig überrascht an. „Ja... bestimmt sind im Handschuhfach noch welche. Wieso?“



„Na weil ich bei meinem Glück bestimmt vor muss und mich dann vor der gesamten Klasse blamiere, weil ich das verdammte Kondom nicht über die Banane bekomme. Ich kann dir zeigen, wie man damit Wasserbomben bastelt, aber wie man die Dinger eigentlich verwendet.... keine Ahnung.“



„Du hast noch nie ein Kondom abgerollt?“, fragte Edward, sah im Rückspiegel zu mir und zog eine Augenbraue hoch.



„Nope“, erwiderte ich. „Mit wem denn? Wenn wir Sex haben, läuft das immer ohne Kondom ab.“



Tanyas Kopf schnellte herum und sah bestürzt zu Edward.



„Stimmt, manchmal schaffen wir es ja nicht mal aus den Klamotten.“ Er zog meine Hand an sein Gesicht und küsste meine Handinnenfläche. „Aber keine Sorge, ich gebe dir gerne eine private Kondom-überrollen-für-Anfänger-Stunde.“ Dann grinste er schelmisch. „Kannst gerne auch am lebenden Objekt üben.“ Er zwinkerte mir durch den Rückspiegel zu.



Tanya zog scharf die Luft ein und sah mit schreckgeweiteten Augen wieder nach vorne.



„Na, dann brauchen wir ja die zusätzlichen Bananen nicht mehr.“ Ich brach eine Banane ab und hielt sie Tanya vor die Nase. „Hier, Tanya, iss was, du siehst so blass aus.“



Sie drehte ihren Kopf herum und sah sichtlich entsetzt zwischen mir und Edward hin und her.



„Was, willst du nicht?“, hakte ich lächelnd hinterher. „Dann esse ich sie.“ Ich machte die Schale ein Stück ab und umschloss die Banane langsam mit meinen Lippen. Tanya verfolgte meinen Mund mit den Augen.



„Mhmm“, machte ich mit der Banane im Mund und biss ein Stück ab. „Ist die lecker. So dick und lang.“



In diesem Moment hielt Edward auf dem Parkplatz. Tanya machte ihren Gurt ab und verließ fast fluchtartig das Auto.















100 Monkeys mit „Keep awake“
http://www.youtube.com/watch?v=VE7r51jIVGc&feature=mfu_in_order&playnext=1&videos=zj0-z9289sQ






I will kill you in your sleep

so you better try,

try to keep awake

leave your left eye open

and your right toe twichin'

'cause I'm in the kitchen

with a knife that's itchin'

for you red blood

on those white sheets

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