Sonntag, 7. November 2010

DEJAVU - 51 - That makes two of us

51 That makes two of us




EPOV



Ich stand an der Bar und sah, meinem Mädchen hinterher. Wir hatten gerade unsere kleine, und sehr private Siegesfeier in einem der VIP-Räume abgehalten und rauchte genüsslich meine Zigarette.



Ich hatte schon fast befürchtet, dass unsere 'Vereinbarung' nicht mehr stehen würde, nachdem ich sie vorhin vor allen anderen geküsst hatte. Aber anscheinend nahm sie mir das nicht übel. An sich war sie mich ja angesprungen, das war ja auch nicht viel unauffälliger. Ich hoffte bloß, dass es niemand so richtig bemerkt hatte. Um uns war ja ein Riesen Trubel, und es waren ja auch bloß ein paar Sekunden...



Schlimmer war, mich dann bei Newton zurückzuhalten. Der Arsch fing doch tatsächlich an sie zu begrapschen! Gott sei Dank, hatte Alice Emmett angerufen, der wie ein Berserker quer durch den Raum lief, um dieses widerliche Schwein davon abzuhalten, unsere Bella länger zu befummeln. Wenn es um ein weibliches Mitglied der Familie ging – und dazu gehörte Bella für ihn – verstand er keinen Spaß. Ich weiß nicht, wie oft er Jungs verprügelt hatte, die sich nur an Alice ranmachen wollten, weil einer von uns beiden mit seiner Freundin geschlafen hatte. Das war keinem von denen gut bekommen und nach einiger Zeit hatte sich das auch rumgesprochen und wir somit unsere Ruhe.



Am liebsten hätte ich Newton selbst von ihr weg gezerrt und ihm in den Hintern getreten, ich hielt mich aber noch im letzten Moment zurück. Das wäre viel zu auffällig gewesen und hätte meine wahren Gefühle für Bella verraten. Die anderen waren ja nicht blöd, also überließ ich meinem Bruder und Jazz die Drecksarbeit. Emmett griff ihn einfach im Genick und Jazz löste seine Hände von Bella. Da Alice ihre Aufmerksamkeit auf die beiden richtete, huschte ich kurz zu Bella, fragte, ob alles in Ordnung wäre und wollte wissen, ob sie sich nachher mit mir treffen wolle. Sie nickte kurz und murmelte 'in einer halben Stunde', bevor die Jungs mit Newton fertig waren und sich ihr zuwandten.



Eine halbe Stunde später, stand sie vor den Toiletten, und wir gingen in einen der separaten Räume. Kaum war die Tür hinter uns geschlossen, fielen wir schon übereinander her. Auf dem Weg bis zu Couch, hatten wir es irgendwie geschafft uns gegenseitig auszuziehen. Sie lag noch nicht mal richtig, als ich schon in ihr war. Es war unglaublich intensiv. Ob es an unserem unglaublichen Sieg lag, oder an meiner Wut, über Newtons beschissene Anmache, konnte ich nicht sagen, aber sie da drin zu vögeln, während sie alle draußen waren, hatte etwas unglaublich anturnendes.



Jetzt war sie wieder auf dem Weg zu Alice, und ich konnte nicht anders, als mit Genugtuung auf ihren Rücken zu starren. Dort stand noch immer noch für jeden hier gut sichtbar, zu wem sie gehörte.



Ich beobachtete, wie sie sich auf den Hocker setzte und ihr Getränk in einem Zug hinunter stürzte.



Hatten sie wohl durstig gemacht, die körperlichen Aktivitäten, dachte ich grinsend.



Plötzlich schnappte sich Alice ihre Hand und zog sie hinter sich her.



Fuck! Was war da los? Ahnte Alice etwa was?



Wir waren doch vorsichtig gewesen, oder? Bella war extra etwas später als ich zurückgekommen, und auch aus einer anderen Richtung. Allerdings hatte ich es nicht lassen können, und musste ihr Shirt gerade rücken – und vor allem runter ziehen – als sie an mir vorbeikam.



Was, wenn Alice das gesehen hatte?



Mist... verdammter Mist!



Ich spähte durch den Raum, aber von den beiden war nichts mehr zu sehen. Unruhig nippte ich an meinem Getränk, und lauschte nur halbherzig den Gesprächen um mich herum.





Auf einmal erblickte ich Alice, die mit ziemlich grimmiger Miene in unsere Richtung kam. Und mein Herz rutschte in meine Hose.



„Du“, sie zeigte mit ihrem Finger auf mich. „Mitkommen. Sofort.“ Ihr Blick duldete keinen Widerstand.



Seufzend folgte ich ihr in Richtung der VIP-Räume. Der Türsteher zog die Augenbrauen hoch, sagte aber keinen Ton. Vor einer der Türen blieb sie stehen und drehte sich zu mir um.



„Liebst du Bella?“, fragte sie mich ohne Umschweife.



Erst stutze ich kurz, nickte dann aber schnell und biss mir auf die Unterlippe.



Was sollte das hier werden?



„Hast du sie jemals betrogen? Und sei ehrlich! Ich merke, wenn du lügst!“, fuhr Alice fort.



Verwirrt schüttelte ich den Kopf.



Wie kam sie den auf so was!



„Gut“, sie entspannte sich sichtlich und öffnete dann die Tür. In dem Raum saß Bella, zusammengekauert auf der Couch und sah erschreckt zu mir. „Ed... Edward? Was machst du denn hier?“



Alice schob mich in den Raum und stellte sich dann so, dass sie uns beide im Blick hatte. „Ihr zwei“, sagte sie streng, „redet jetzt mal miteinander, anstatt nur miteinander zu schlafen!“



Fuck, sie wusste es tatsächlich... aber woher? Hatte Bella etwa?



„Und du“, sie blickte zu Bella, „erzählst ihm, was du mir erzählt hast. Ihr habt eine Stunde, wenn ihr euch dann immer noch nicht ausgesprochen habt, bin ich an der Reihe!“ Damit drehte sie sich um und verschloss die Tür hinter sich.



Unschlüssig sah ich zu Bella, die nervös auf der Couch rumrutschte.



„Okay, was ist hier los?“, fragte ich und setzte mich zu ihr. „Alice weiß, dass wir miteinander geschlafen haben?“



Sie nickte und fing an auf ihrer Unterlippe herumzukauen.



„Woher?“



„Ich weiß es nicht“, nuschelte sie leise. „Sie hat es mir auf den Kopf zugesagt.“



„Mhmm.“



„Und was sollst du mir erzählen?“ Ich blickte fragend zu ihr.



Bellas Augen weiteten sich erschreckt, wie die eines Rehs im Scheinwerferlicht. „Ich... ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“



„Von vorne wäre vermutlich ganz gut.“ Ich verstand nicht wirklich, warum sie so zögerlich war. Was wollte sie mir schon schlimmes erzählen?



„Ich...“, sie fixierte den Boden zwischen ihren Füßen, dann atmete sie tief ein. „Ich liebe dich, Edward!“



Und? Das war's? Das war an sich nichts Neues, dass hatte sie mir selbst in dem Moment gesagt, als sie mich verlassen hatte.



Anscheinend hatte sie meinen fragenden Blick bemerkt, als sie kurz den Kopf hob und mich vorsichtig anblickte.



„Und“, sie machte eine kurze Pause. „Ich liebe Jake.“



Mein Herz setzte kurz aus.



„Aber nicht so sehr, wie dich“, fuhr sie fort und sah mich zaghaft lächelnd an. „Und auch auf ganz andere Weise, als dich. Er ist wie ein Bruder für mich, nicht mehr und nicht weniger. So wie Emmett, nur ein wenig enger.“



Da ich keinen Ton dazu sagte, fuhr sie fort. „Ich.. ich habe dich angelogen, als ich … Schluss gemacht hatte. Also... ich habe dich nicht wegen Jake verlassen, es gab nie einen anderen.“



„Weswegen hast du dann Schluss gemacht?“, fragte ich leise.



Weil du ein selbstsüchtiges Arschloch bist, dass sich nicht für meine Wünsche und Bedürfnisse interessiert...



Damit hatte ich gerechnet. Stattdessen kam: „Wegen dir und Tanya.“



„Wegen mir und Tanya?“ Jetzt war ich komplett verwirrt. Sie hatte doch von vornherein gewusst, dass ich eine Menge Mädchen vor ihr hatte. Ich wusste zwar, dass sie damit ein wenig Probleme hatte, aber Tanya war ja nun wirklich eine ganze Weile vor ihrer Zeit gewesen.



„Mhmm... ich weiß, dass du mich mit ihr betrogen hast.“



„Was?“, ich glaubte meinen Ohren nicht. „Ich soll dich betrogen haben, mit Tanya? Wie kommst du denn auf den Scheiß?“ Ich runzelte die Stirn. Woher zur Hölle kam den diese fixe Idee? Ich sie betrogen – das war doch komplett lächerlich!



Sie kniff die Augen zusammen und funkelte mich an. „Kate hat mir Fotos gezeigt!“



„Was? Fotos? Von mir und Tanya?“



„Natürlich von dir und Tanya!“, sie klang ein wenig angepisst. „Denkst du vom Weihnachtsmann? Deine Hand bei Tanya auf der Brust. Ihr zwei beim Küssen. Tanya nackt auf dir.“ Sie schluckte und ich hatte fast den Eindruck, als würden ihre Augen feucht werden.



„Das waren bestimmt alte Fotos! Süße, ich habe dich nie betrogen, das musst du mir glauben!“ Versuchte ich sie zu beruhigen. Wieso hatte ihr Kate alte Fotos von mir und Tanya gezeigt? Ich hatte nicht einmal gewusst, dass es da welche gab. Vor allem Tanya nackt? Darin müsste ich mich doch erinnern können...



Bella schloss die Augen. „Du musst mir nichts vormachen, Edward. Ich weiß, dass du mich nie geliebt hast, dass es nur ein verdammtes Spiel für dich war, dass Tanya nicht die einzige war, mit der du mich betrogen hast.“



Einen Moment lang war ich echt sprachlos. Ich... sie nie geliebt? Das war der größte Scheiß, den ich je gehört hatte.



„Bella“, ich strich mir über die Nasenwurzel. „Ich verstehe wirklich nicht, wie du auf den Scheiß kommst. Verdammt nochmal, ich habe dich geliebt, seit dem ersten Augenblick, als ich dich an Silvester sah, und ich liebe dich immer noch!“



Ihr Kopf ruckte in meine Richtung und sie starrte mich entgeistert an. „Du liebst mich?“



„Natürlich“, ich verdrehte die Augen. „Hätte ich sonst mit dir schlafen wollen?“



Bella schnaubte. „Früher war dir das auch egal.“



Da konnte ich allerdings nicht widersprechen. Aber ich war nicht mehr wie früher, wie sollte ich ihr das bloß beweisen. Und was war das für ein Scheiß mit den Fotos?



Als hätte sie meine Gedanken gelesen, sagte sie plötzlich: „Die Fotos waren von dem Tag, als sie überraschend zu Besuch kamen.“



An dem Tag? Tanya hatte mich in der Garage abgefangen und versucht mich zu küssen. Und abends war ich einfach nur schrecklich müde gewesen.



Die beiden hatten doch nicht etwa?



„Wo hast du die Fotos? Kann ich sie mal sehen?“ Es kam etwas schärfer als beabsichtigt, und sie zuckte kurz zusammen.



„Ich hab die Fotos nicht“, sagte sie kleinlaut und fing an dem Saum ihres Shirts an zu nesteln. „Ich war so wütend, da habe ich sie vergessen mitzunehmen.“



Scheiße!



„Und warum hast du mich nicht damit konfrontiert? Mir gesagt, dass ich ein Arschloch bin? Warum diese Lügengeschichte?“



„Ich hatte Angst, dass du dich dann über mich lustig machst, weil ich ja so dumm gewesen bin und dir geglaubt habe.“



Ich zog eine Augenbraue hoch. Die Logik von Frauen würde ich wohl nie verstehen.



„Was?“, zischte sie leise. „Mann, guck dich doch mal an. Du bist beliebt, gutaussehend, sportlich... und ich? Bestenfalls Durchschnitt. Ich hab nie wirklich verstanden, was du gerade an mir findest.“



„Das hieße ja, du hättest mir nie wirklich geglaubt, wenn ich zu dir gesagt habe, dass ich dich liebe!“ Enrgegnete ich aufgebracht.



Sie seufzte. „Geglaubt... naja... gehofft, sagen wir es mal so. Ich kam mir vor, wie in einer Seifenblase, die jeden Moment platzen könnte. Es war einfach alles zu schön, verstehst du? All meine Träume wurden wahr, aber irgendwie hatte ich immer damit gerechnet, dass ich irgendwann aus meinem Traum aufwache. Und dann ist es ja so gekommen...“ Zum Ende hin, wurde ihre Stimme immer leiser.



Ich stand auf, kniete mich zwischen ihre Beine und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Ein paar Tränen kullerten über ihre Wangen.



„Isabella Marie Swan“, sagte ich mit fester Stimme und sah ihr dabei tief in die Augen. „Ich war im meinem Leben noch nie richtig verliebt, bis ich dich traf. Du bist das wundervollste und hübscheste Mädchen, das ich kenne. Ich liebe einfach alles an dir. Deine Natürlichkeit. Deinen Humor. Deinen Körper. Und natürlich bist du sportlich, du hast vorhin allen Jungs beim Bowling gezeigt, was eine Harke ist. Was kann ich tun, damit du mir glaubst. Soll ich mir deinen Namen auf die Stirn tätowieren? Ich schwöre, ich würde es tun, wenn du es von mir verlangst. Verdammt, Bella! Ich würde einfach alles tun, damit du mir glaubst, Süße.“



Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie schüttelte leicht den Kopf.



„Ich habe jedes Wort ernst gemeint, das ich zu dir gesagt habe. Ich. Liebe. Dich. Nur dich. Und ich habe dich nie betrogen. Erst recht nicht mit dieser Schlampe. Das muss irgendein abgekartetes Spiel von ihr und ihrer Schwester sein. Ich habe sie nicht angerührt, als wir zusammen waren, und erst recht keine andere, das schwöre ich dir, bei allem was mir lieb und teuer ist.“



Ihre Augen weiteten sich für einen Moment. „Bei deinem Vanquish?“



„Natürlich“



„Beim Leben von Alice?“



„Yepp“



„Emmett?“



Ich verdrehte die Augen. „Jaha! Heißt das, du glaubst mir?“



Bella biss sich auf die Unterlippe, seufzte und flüsterte dann: „Mein Herz sagt ja, aber mein Verstand zweifelt noch ein wenig...“



„Was kann ich nur tun, damit du mir glaubst?“, fragte ich verzweifelt.



Das konnte doch alles nicht war sein! Sie hatte mich verlassen, obwohl sie mich liebte, nur weil diese Schnepfen ihr irgendwelche Fotos gezeigt hatten. Ich hätte Tanya ja viel zugetraut, aber so was? Sie hatte natürlich sofort erkannt, dass Bellas Selbstbewusstsein nicht das Allerstärkste war, und diesen Umstand gnadenlos ausgenutzt. Wobei ich nicht wirklich verstand, warum sie ihr so widerstandslos geglaubt hatte.



Okay, Fotos waren schon ein schlagendes Argument. Und bei meiner Vergangenheit durfte es mich eigentlich nicht wundern, dass sie mir in dem Punkt nicht wirklich vertraute.



Ich wiederum hatte ihr ja die Sache mit Jake auch sofort geglaubt. Selbst Jazz war aufgefallen, dass das nicht stimmen konnte. Scheiße, diesen ganzen Beziehungskram hatte ich mir weniger kompliziert vorgestellt. Aber anscheinend reichte es nicht aus, dass man sich einfach nur liebte. Vertrauen gehörte irgendwie auch dazu.



„Ich weiß es nicht.“, sagte Bella, und es klang verdammt ehrlich.



„Wie wäre es, wenn wir einfach noch einmal ganz von vorne anfangen?“, schlug ich vor.



„Ganz von vorne?“



„Yepp, im dich Erobern, habe ich ja schließlich schon Erfahrung.“ Ich zwinkerte ihr zu. „Also“, langsam nahm ich meine Hände von ihren Wangen und hielt ihr eine hin. „Ich bin Edward Cullen, meine nervige Schwester Alice und meinen Bruder Emmett kennst du ja bereits, freut mich sehr dich kennen zu lernen.“

















Katja Kaye „That makes two of us“
 http://www.youtube.com/watch?v=lwPdu67p3Vc

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