49 Battlefield T3
EPOV
Wir hatten tatsächlich das Halbfinale mit einem etwas größerem Vorsprung gewonnen und waren im Finale. Angela war ganz aus dem Häuschen, weil die andere Schule schon ausgeschieden war. Wir hatten zwar sowieso in Führung gelegen, aber so war unser Vorsprung noch größer.
Vor dem finalen Spiel war eine halbe Stunde Pause, und irgendwie waren fast alle an die Bar gestürmt. Das Sanbakatrio hatte alle Hände voll zu tun. Bella war mit Jake zum Helfen hinter der Bar verschwunden. Im Moment lief gerade Starlight – ich weiß nicht, zum wievielten Male heute – und Bella legte mit Jake und dem dunkelhaarigen Barkeeper eine Tanzeinlage hin. Sie klatschten und hüpften wie die Verrückten.
Es erinnerte mich an unser erstes gemeinsames Spiel, wie sich mich fertig gemacht hatte. Und Emmett. Unwillkürlich musste ich schmunzeln, als ich an diesen Tag zurückdachte. Erst der Schock, dass sie in einem Bowlingclub war. Dann ihr atemberaubendes Spiel. Und natürlich der Ausgang des Abends...
Ob ich sie wohl heute auch zu einer kleinen, privaten Siegesfeier überreden könnte...
Eigentlich hatte ich mir ja fest vorgenommen, erst mit ihr zu sprechen, aber da sie schon den ganzen Tag über in so verdammt engen Klamotten vor mir rumhüpfte, stand es mit meiner Selbstbeherrschung ziemlich mies. Das 'Cullen' auf ihrem Rücken stand, machte die ganze Sache auch nicht besser. Irgendwie fand ich das anturnend, keine Ahnung wieso. Eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte ständig, dass es doch auf das eine Mal auch nicht mehr ankäme...
Das am Mittwoch hatte mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ich war unglaublicherweise bei ihr eingeschlafen. Nachdem wir zweimal Sex gehabt hatten, hatte ich mich irgendwie in Löffelchenstellung an sie geschmiegt und tief ihren Duft inhaliert.
Das Nächste, an was ich mich erinnerte, war Bella, die mich mit den Worten 'Scheiße, Edward, mein Dad kommt heim' aus dem Schlaf riss. Sie hatte mir schnell meine Sachen in die Hand gedrückt, ich schlüpfte schnell in meine Jeans, und dann verschwand ich aus dem Fenster. Gott sei Dank, hatte ich mein Auto etwas weiter weg geparkt, so dass es Chief Swan vermutlich gar nicht gesehen hatte.
„Eddy“, säuselte es neben mir plötzlich.
„Tanya“, ich wandte den Blick nicht von Bella, die auf einmal von den Jungs unter großem Jubel der davorstehenden Kerle auf den Tresen gehoben wurde, und dort weiter tanzte. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht Eddy nennen sollst! Was willst du?“
„Naja“, sie versuchte sich bei mir anzuhängen, aber ich schüttelte ihren Arm ab. „Nachher ist doch diese Party, ich wollte fragen, ob wir da zusammen hingehen können.“
Siehst du nicht, dass ich zu tun habe? Mein Mädchen steht da auf der Bar und wird von tausend Kerlen angegafft, die alle nur mit ihr vögeln wollen! Ich muss aufpassen!
Das ging durch meinen Kopf. Aber stattdessen sagte ich einfach „Nope“ und erkannte zu meiner Erleichterung Emmett, der direkt vor Bella an der Bar stand und verhinderte, dass irgendeiner sie angrapschte. Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem Tresen und hatte sein ich-bin-ein-böser-Grizzlybär-Gesicht aufgesetzt.
Auf ihn war doch immer Verlass...
„Mit wem gehst du denn dann hin, doch nicht etwa mit dieser Schnepfe?“ Tanya zeigte mit dem Finger in Bellas Richtung und ich musste gegen den Drang ankämpfen, ihr in den Arm zu beißen.
„Erstens“, knurrte ich. „man zeigt nicht mit nacktem Finger auf angezogene Menschen. Zweitens, ist Bella keine Schnepfe. Sei froh, dass Emmett das nicht gehört hat! Oder Alice. Für die beiden ist sie wie eine Schwester, und du weißt, die Cullens halten zusammen! Und drittens, gehe ich alleine hin.“ Damit ließ ich sie stehen und ging ebenfalls in Richtung Bar, mir was zu Trinken zu besorgen.
Wann kapierte diese blöde Kuh endlich, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte?
Jetzt lief „Plug In Baby”, Bella war zwar wieder hinter der Bar abgetaucht, aber tanzte nicht minder verrückt. Eigentlich war sie eigentlich keine wirklich große Hilfe, höchstens im Unterhalten der Gäste. Ich schlängelte mich durch die Massen, bis ich neben Emmett am Tresen stand. Er grinste mich an, als er mich sah, und sah mit einem Kopfschütteln in Bellas Richtung.
„Ich glaube, sie hat heute eine Duracell oder so verschluckt! Sie hüpft herum wie ein Stoffhäschen auf Ecxtasy!“
Gerade spielte sie zusammen mit dem Barkeeper zusammen Luftgitarre und sang laut mit. Dabei wackelten beide so mit dem Kopf, dass man Angst bekommen könnte, er würde gleich abfallen.
Ich hob die Schultern. „Solange sie ihrer rechten Hand nichts tut!“
In diesem Moment hatte mich Bella entdeckt und kam freudestrahlend auf uns zu getänzelt. „Was darf ich euch bringen, ihr Süßen?“, sagte sie zwinkernd und Jake, der in Hörweite stand, verdrehte die Augen.
„Bella!“, rief der dunkelhaarige Typ plötzlich. „Du bist hier zum Arbeiten und nicht zum Flirten!“
Sie steckte ihm die Zunge raus und lehnte sich breit grinsend über den Tresen. „Also Jungs, was wollt ihr, geht auf’s Haus!“
„Das hab’ ich gehört!“, rief der Dunkelhaarige von der Seite.
Bella drehte ihren Kopf in seine Richtung. „Dann schreib es bei mir mit drauf, Chris. Alter Geizhals!“ Für diese Bemerkung warf er ihr das Geschirrtuch, das vor ihm auf dem unteren Tresen gelegen hatte an den Kopf. „Hey!“, schimpfte sie, nahm aber dann das Tuch und steckte es sich in die Hose, so dass es wie eine Schürze wirkte. „Also, was wollt ihr?“
Inzwischen lief Uprising, und ich bekam langsam den Eindruck, sie spielten die Musik nur für Bella. Schon bei dem ersten Mal, als wir hier waren, hatten sie ja extrem viel Muse gespielt, und so wie sie heute tanzte, ließ es sich wirklich nicht verleugnen, dass sie die Musik liebte.
Wir nahmen beide eine Coke. Bella ging zu dem Kerl, den sie Chris genannt hatte und schubste ihn im Takt mit der Hüfte ein paar Mal, um an den Kühlschrank zu kommen. Sie nahm drei Dosen heraus und kam in unsere Richtung.
They will not force us...
Ich nahm ihr dankbar eine Dose ab, öffnete sie und ließ die kühle Flüssigkeit meine Kehle hinablaufen.
Fuck, das tat vielleicht gut...
Ich setzte die Dose ab und blickte in Bellas Augen, die mich unverhohlen anstarrten. Amüsiert zwinkerte ich ihr zu.
… we will be victoriers...
„Bella“, rief plötzlich Jake und riss sie aus ihrer Starre. „Wir sollten langsam zur Bahn gehen. Du wolltest doch noch mit 'Old Quil' sprechen.“
Old Quil? War das dieser weißhaarige Indianer? Was wollte sie denn von dem?
„Oh... ja.. ja“, sie zog das Tuch wieder aus ihrer Hose und legte es auf den Tresen. „Komme sofort!“
Ich ging schon mal mit Emmett zurück zu den Bahnen. Für das Finale wurde der Spielmodus etwas geändert. Anstatt das immer zwei auf einer Bahn spielten, und immer abwechselnd geworfen wurde, gab es nun vier Bahnen. Und die Abwürfe sollten gleichzeitig erfolgen.
Bella kam ein paar Minuten später mit Jake zurück, und wie ich vermutet hatte, ging sie zu dem älteren Indianer. Sie redeten kurz, dann legte er die Fingerspitzen an seinen Mund, murmelte ein paar Worte und legte ihr anschließend die Hand an die Stirn. Dasselbe machte auch der Vater von Jake mit ihr. Es war irgendwie bewegend, wie sie sich vor ihn kniete, damit er an sie herankam. Dann stellte sie sich vor Jake, er beugte sich runter, so dass seine Stirn an ihrer lag. Seine Hände legte er an ihre Schläfen und beide schienen irgendwas zu murmeln.
„Voodoo wird euch auch nicht helfen zu gewinnen!“, kam es plötzlich mit spöttischer Stimme von einem unserer Gegner. Ich drehte mich um und sah in das grinsende Gesicht von dem Kerl. Er streifte sich gerade den Handschuh über. „Wir machen euch auf jeden Fall fertig!“
„Da wette ich dagegen!“, knurrte Emmett neben mir. „Die Kleine wird euch den Arsch aufreißen!“
Der Typ schnaubte verächtlich. „Wenn die Kleine mehr Punkte holt als ich, ziehe ich mich an Ort und Stelle nackt aus!“
Oh nein, nicht wetten... Emmett liebte Wetten...
„Wollen wir wetten?“, fragte Emmett begeistert.
„Jederzeit. Was ist euer Einsatz?“, entgegnete der Typ.
„Wenn wir verlieren, sieht er sich aus!“, entgegnete Emmett und zeigte zu meiner Verblüffung auf mich.
Halt! Wie war das gerade? ICH zog mich aus?
„Ist gebongt!“, sagte der Typ und die beiden besiegelten das Ganze mit einem Handschlag. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht verschwand der Typ in Richtung seiner Leute. Die plötzlich aufjohlten, anscheinend hatte er ihnen von der Wette erzählt.
„Emmett, warum muss ich mich ausziehen, wenn du wettest?“
„Weil ich ja mit der Sache nichts zu tun habe, aber du bist ihr Partner. Und die weißt ja, in guten wie in schlechten Zeiten und so.“
Bella kam in diesem Moment zu uns und Emmett erzählte ihr natürlich prompt von der Wette.
„Vielleicht sollten wir dann doch lieber verlieren.“, meinte sie und verzog das Gesicht.
„Verlieren? Wieso denn das?“, entgegnete ich entsetzt.
Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein! Ich will mich nicht ausziehen! Also nicht hier... prinzipiell hatte ich nichts gegen ausziehen, wenn es mit ihr zusammen statt fand... aber nicht vor allen Leuten...
„Ich will den Typen nicht nackt sehen.“, erwiderte sie trocken. „Allerdings... dich habe ich ja schon mal nackt gesehen, vielleicht wäre es mal was Neues!“ Sie grinste mich frech an.
„Wer hat wen nackt gesehen?“, mischte sich jetzt plötzlich Jazz ein.
Super, der hatte mir gerade noch gefehlt....
„Bella, Edward.“, antwortete ihm Emmett.
„Wirklich?“, fragte Jazz mit weit aufgerissenen Augen. „Und ich dachte ihr hättet immer Sex im Dunkeln unter der Bettdecke gehabt.“
Emmett prustete laut los und auch Bella konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
Waren die denn alle total übergeschnappt?
„Du musst ja nicht von dir auf andere schließen“, gluckste Bella und Jazz verdrehte die Augen.
„Also“, fuhr Bella fort, nachdem sie sich wieder gefangen hatte. „Ich denke, wir sollten versuchen zu gewinnen, sonst ziehe ich den Zorn von Jake's Urahnen auf mich.“
Damit war die Diskussion Gott sei dank beendet. Allerdings tauschten sich Jazz und Emmett immer noch flüsternd aus, als Bella und ich uns unsere Handschuhe überstreiften.
Wir begaben uns auf unsere Positionen. Ich stand an der Bahn links außen, dann kam Bella, daneben unsere Gegner. Die beiden waren wirklich gut. In den Spielen vorher, hatten sie nicht einmal weniger als 270 Punkte gemacht. Das würde bestimmt knapp werden.
„Was meinst du, wie viele Punkte du schaffst?“, raunte ich Bella zu.
„Wenn es nach Jake und seinen Ahnen geht, werden es 300“, flüsterte sie mir zu und grinste dabei verschwörerisch. „Mal sehen, ob der große Manitu mir gesonnen ist.“
Sie stellte sich mit ihrem Strikeball in Position und die Musik setzte ein. Eine Mundharmonika.
„Spiel mir das Lied vom Tod?“, flüsterte ich vor mich hin. Das war ja nicht gerade sehr anregend.
„Das ist das Intro zu Knights of Cydonia, Kleiner“, raunte mir jemand von der Seite zu. Ich blickte kurz in die Richtung in das strahlende Gesicht einer blonden Frau. Ihre Augen glühten förmlich vor Begeisterung. Anscheinend war Bella nicht der einzige Musefanatic im Raum.
In diesem Moment setzten die Gitarren und der Gesang ein und dann erkannte ich es auch. Der perfekte Rahmen für ein 'Perfect Game'.
Der erste Wurf erfolgte und wie erwartet landete Bella einen Strike. Wir anderen drei auch.
Nach dem zweiten Strike von Bella – die völlig cool blieb, und nur ab und zu mit dem Fuß wippte, was man von der Blondine neben mir leider nicht behaupten konnte, denn sie sang laut mit und hüpfte auf und ab – warfen ihr unsere Gegner schon mal einen irritierten Blick zu.
No one's gonna take me alive...
Nach dem vierten tauschten sie untereinander verwunderte Blicke aus, zuckten aber mit den Schultern.
Time has come to make things right,,,
Nach dem sechsten – was nicht einmal die zwei geschafft hatten – wurden sie langsam nervös.
You an I must fight for our rights...
Nach dem Achten starrten sie Bella einfach nur mit offenem Mund an.
You and I must fight to survive...
Nachdem Zehnten sahen sie echt verzweifelt aus.
Die beiden Kerle und ich hatten im letzten Wurf nur einen Spare geschafft. Demzufolge wir nur einen Bonuswurf bekamen. Bella dagegen zwei.
Sie machte den elften Strike und ich schaffte tatsächlich auch noch einen.
Bella trat zu ihrem letzten Wurf an. Es stand schon fest, das wir gewonnen hatten, aber es war mucksmäuschenstill im Raum. Selbst die Musik war aus.
Sie legte kurz den Kopf an ihre Kugel. Dann hauchte sie einen Kuss darauf und ließ sie dann laufen. Nach dem Abwurf kniete sie sich mit einem Bein auf die Bahn und folgte der Kugel mit ihrem Blick.
Die Kugel traf den ersten Pin, riss die Vorderen mit, der in der linken Ecke fiel sofort um, während der in der rechten Ecke kurz schwankte, ehe er mit einem leisen 'Klack' umkippte.
In der Halle brannte frenetischer Jubel auf und Starlight setzte ein. Die Menge klatschte begeistert mit. Bella war aufgesprungen, kam auf mich zu gerannt und sprang mir in die Arme. Ihre Beine umschlangen dabei meine Taille.
I just want you to hold you in my arms...
Ich drückte sie fest an mich. Meine ganzen aufgestauten Emotionen kamen an die Oberfläche und ich konnte nicht anders, als sie zu küssen.
I'll never let you go....
Muse mit „Knights of Cydonia“
http://www.youtube.com/watch?v=uADme5DXbvY&feature=related
Come ride with me
Through the veins of history
I'll show you how god
Falls asleep on the job
And how can we win
When fools can be kings
Don't waste your time
Or time will waste you
No one's gonna take me alive
The time has come to make things right
You and I must fight for our rights
You and I must fight to survive
No one's gonna take me alive
The time has come to make things right
You and I must fight for our rights
You and I must fight to survive
No one's gonna take me alive
The time has come to make things right
You and I must fight for our rights
You and I must fight to survive
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