Sonntag, 7. November 2010

DEJAVU - 34 - Show must go on

34 Show must go on




BPOV





Obwohl mein ganzes privates Leben gerade den Bach runtergegangen war, lief es in der Schule wie gewohnt weiter. Mein Stundenplan hatte sich zum letzten Schuljahr fast gar nicht geändert. Die ersten drei Stunden waren Gott sei dank Cullen-frei. Ich hätte es nicht ertragen ihn allzu häufig zu sehen.



Trotzdem kam ich mir vor wie auf dem Präsentierteller. Es war den anderen natürlich nicht entgangen, dass wir zwei nicht mehr so aneinander klebten, wie vor den Ferien. Und das Edward in Begleitung der neuen Schülerin gekommen war. Folglich wurde überall getuschelt, und ständig hörte ich irgendwo seinen oder meinen Namen.



Alice hatte mir erzählt, dass Tanya nur die ersten drei Stunden mit ihm gemeinsam hatte.



Gut, dann müsste ich die beiden wenigstens nicht im Doppelpack ertragen.



Nach der ersten Stunde kam Mike Newton grinsend auf mich zu, als ich gerade meine Bücher aus dem Spind holte. „Hi Bella“, begrüßte er mich sichtlich gut gelaunt. „Ich habe gehört, du bist wieder zu haben?“ Er hatte wirklich das Einfühlungsvermögen einer Abrissbirne.



Am liebsten hätte ich ihm eine reingewürgt. Aber ich wollte mir ja nicht anmerken lassen, dass mich die Sache mit Cullen belastete. Also machte ich gute Miene zum bösen Spiel.



„Hi Mike!“, antwortete ich gekünstelt lächelnd. „Da hast du ganz richtig gehört!“ Ich wollte gerade weitersprechen, als mich eine wohlbekannte Stimme unterbrach.



„Lass dich nicht auf Swan ein, Newton, ihr Herz ist schon vergeben!“, dröhnte Cullen hinter mir.



Seine Stimme zu hören jagte mir Schauer den Rücken herunter. Einerseits hatte ich mich danach gesehnt, andererseits mich davor gefürchtet. Mein Herz fing wie wild an zu schlagen und ich hatte Mühe meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Aber Gott sei dank konnte er ja mein Gesicht nicht sehen. Ich versuchte ruhig zu atmen und stopfte weiter Bücher in meine Tasche.



„Aber ich dachte, ihr zwei seid nicht mehr zusammen“, entgegnete Mike irritiert.



„Ich hab ja auch nicht von mir gesprochen. Frag sie doch mal nach ihrem besten Freund, diesem Quileute!“, schnaubte Cullen.



So wie er das sagte, klang es wie eine Beleidigung. Das reichte um mich wieder auf mein eigentliches Ziel zu besinnen. Wütend knallte ich meinen Spind zu, drehte mich herum und funkelte ihn böse an.



„Halt dich da raus, Cullen!“, schnappte ich und tippte ihn mit dem Finger auf die Brust. „Das geht dich einen Scheißdreck an!“



Er schnaubte und blickte verächtlich zu mir. „Ich wollte nur, dass Newton die Wahrheit kennt, mehr nicht.“



„Hast du nichts Besseres zu tun?“, gab ich zurück. „Keine dumme Schlampe, an der du dich austoben könntest? Was ist mit deiner reizenden Begleitung? Auf der Toilette, sich das Näschen pudern?“ Ich verengte meine Augen zu Schlitzen und versuchte nicht den Blick über seine Statur gleiten zu lassen.



Scheiße! Musste er denn so verdammt gut aussehen? Das machte es mir nicht gerade leicht...



Cullen sagte keinen Ton, sondern starrte bloß perplex zurück. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich ihn so anfahren würde.



„Was? Hab ich etwa Recht? Miss ohne-meine-Schminke-bin-ich-drei-Kilo-leichter ist tatsächlich sich die Nase pudern?“, kicherte ich.



„Lass Tanya aus dem Spiel!“, knurrte er leise.



„Sonst? Willst du mich sonst fertig machen, Cullen? Jede olle Oma, Cullen, jede olle Oma, aber du bestimmt nicht!“ Damit ließ ich ihn stehen, drehte mich herum und lief zu meinem nächsten Unterrichtsraum. Ich hörte wie hinter mir irgendwas gegen die Spinde krachte, es klang als würde Cullen mit der Faust dagegen schlagen.



Schnell lief ich um die nächste Ecke und lehnte mich dort erstmal gegen die Wand.



Hatte ich das gerade wirklich getan? Hatte ich Cullen Kontra gegeben?



Ein Teil von mir freute sich riesig darüber, aber ein klitzekleiner Teil erinnerte mich daran, dass er das bestimmt nicht auf sich beruhen lassen würde. Er würde bestimmt keine Gelegenheit auslassen, mich fertig zu machen. Aber ich würde gewappnet sein.



Durch die Wut schaffte ich es tatsächlich meine Gefühle für ihn ganz nach hinten zu drängen. Es hatte einfach gut getan ihn anzubrüllen, ihm weh zu tun, so wie er mir wehgetan hatte.



In der dritten Stunde saß ich neben Jessica, die plötzlich ganz freundlich tat. Aber ich wusste genau was sie wollte - mich aushorchen. Es war mir allerdings egal, es sollte ruhig jeder wissen. Als sie mich fragte, ob das zwischen Cullen und mir vorbei wäre, lächelte ich sie an und nickte. Ich erzählte ihr dasselbe, was ich Jake und Alice erzählt hatte. Sie täuschte ein mitleidiges Lächeln vor, aber ich wusste, dass sie sich freute. In ihrer Fantasie sah sie sich wahrscheinlich schon mit ihm am Traualtar.



Meinetwegen konnte die blöde Kuh ihn haben. Er würde sie auch nur benutzen. Cullen war einfach nicht fähig eine ernsthafte Beziehung zu führen, geschweige denn, sich zu verlieben. Er liebte nur eine Person, und das war er selbst.



Als ich zu Mathe ging, fing mein Herz allerdings wieder an aufgeregt zu klopfen. Jetzt würde ich direkt neben ihm sitzen. Unsere Lehrer beharrten irgendwie alle darauf den Sitzplan vom Vorjahr beizubehalten.



Du schaffst das...du schaffst das...denk an die Fotos...wie er dich hintergangen hat...



Vor dem Klassenzimmer atmete ich noch einmal tief durch, straffte die Schultern und trat hinein. Allerdings war er noch nicht da.



Ich setzte mich an meinen Platz und verbrachte die Minuten bis zum Klingeln damit meine Stifte zu sortieren. Als die Schulglocke zum Unterricht läutete, hörte ich wie neben mir der Stuhl zurück geschoben wurde. Ich hielt meinen Blick starr auf die Tafel gerichtet.



Sofort stieg mir sein unvergleichlicher Duft in die Nase und ich musste schlucken.



Musste er denn so verdammt gut riechen?



Vor allem erinnerte mich sein Duft daran, wie ich in seinen Armen wach geworden war... als ich noch an unsere 'Liebe' glaubte.



Scheiße!



Ich versuchte so gut wie möglich durch die Nase zu atmen. Dann ließ es sich so halbwegs ertragen. Die ganze Stunde über wandte ich meinen Blick nicht in seine Richtung, aber wenn ich mir Notizen machte fiel mein Blick auch automatisch auf seine Hände.



Diese Hände, mit denen er mich gestreichelt hatte...



Die Finger, die so zärtlich über meinen Haut gewandert waren...



STOPP!



Ich musste mit diesen quälenden Erinnerungen aufhören! Das war vorbei! Allerdings bemerkte ich, dass mein Körper auf meine Fantasien schon reagiert hatte. Ich war heilfroh, dass ich eine Slipeinlage trug, sonst hätte mein feuchtes Höschen bestimmt auch die Stoffhose durchnässt.



Ein Grund mehr lieber Jeans zu tragen...



Als es zum Ende der Stunde klingelte raffte ich schnell meine Sachen zusammen und lief eilig in Richtung Cafeteria.



Mit meinem Tablett ging ich zu dem Tisch, an dem Alice saß. Sie blickte kurz auf und lächelte mich herzlich an. „Hey Bella, na wie lief es bisher?“



„Ganz gut!“, antwortete ich und setzte mich auf den Stuhl neben ihr. In diesem Moment lief Tanya, in Begleitung von Jessica und Lauren, an unserem Tisch vorbei. Gerade als sie neben uns war, hörte ich wie sie in einem überheblichen Tonfall sagte „Also HIER will ich nicht sitzen!“



„Prima, dann verpestest du uns wenigstens nicht die Luft!“ rief ich ihr hinterher. Keine Ahnung, woher ich den Mut dazu nahm, irgendwie rutschte es einfach raus.



Alice neben mir kicherte. „Wir wollen nämlich was essen, und bei deiner Parfumwolke kriegt man ja das Kotzen!“, legte sie noch einen drauf.



Tanya warf mit einem „Püh!“ die Haare über die Schultern und stolzierte davon.



Ich hielt Alice die Hand zu einem High Five hin und sie klatschte begeistert ein.



„Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich dich liebe, Bella?“, Alice strahlte über das ganze Gesicht.



Genau in dem Augenblick kam Edward in mein Blickfeld und meine gute Laune war schlagartig verpufft. Auch Alice lachte nicht mehr. Er kam zu unserem Tisch, stellte Alice wortlos einen Salat hin und ging weiter.



Wir spähten beide über die Schulter und sahen, wie er zu Tanya an den Tisch ging. Dort wurde er mit kleinmädchenhaften Gekreische empfangen.



Alice verdrehte die Augen und wandte sich ihrem Salat zu. „Männer sind doof!“, nuschelte sie kauend.



„Mhmmm“, erwiderte ich und biss von meiner Pizza ab.



„Du siehst heute übrigens fantastisch aus, Bella. Taylor ist fast mit Eric zusammen gekracht, als du rein kamst. Er starrt die ganze Zeit zu dir.“



„Wirklich?“ Ich versuchte unauffällig mich umzusehen. Und tatsächlich, ein paar Tische weiter saß Taylor Crowley neben Mike Newton, beide warfen ständig Blicke in unsere Richtung.



„Du hättest mal Edwards Blick sehen sollen, als er rein kam.“ Alice kicherte wieder.



„Häh?“, machte ich bloß.



Warum sollte Cullen komisch gucken?



„Naja“, sie schnalzte mit der Zunge. „Du hattest dich gerade gebückt, um dir eine Cola zu nehmen.“



„Und?!“



„Er hatte einen super Blick auf deinen Hintern, und auf Taylor, der versuchte ein Handyfoto davon zu machen.“



Augenblicklich lief ich rot an. Taylor hatte was? Ein Foto von meinem Hintern?



OH MEIN GOTT!



„Keine Angst, Bella!“, fuhr Alice fort. „Das mit dem Fotografieren hat nicht geklappt. Aber Edward sah aus, als würde er ihn am liebsten erwürgen.“



„Weswegen?“ Ich war irritiert. Was zur Hölle interessierte es ihn, ob jemand ein Foto von meinem Hintern machte?



„Ich würde fast behaupten, er war eifersüchtig.“ Alice schob sich wieder etwas Salat in den Mund und kaute andächtig.



„Eifersüchtig?“, meine Stimme überschlug sich fast und ich sprach unabsichtlich lauter als gewollt. Als ich die Blicke der umliegenden Tische bemerkte, flüsterte ich nur noch. „Aber wieso sollte er eifersüchtig sein? Wir sind doch nicht mehr zusammen.“



Das wollte nicht in meinen Kopf. Warum zur Hölle sollte er eifersüchtig sein? Er hatte mich doch ruck zuck wieder ersetzt. Und sowieso nur mit mir gespielt.



Allerdings hatte ich ihn ein paar Mal erlebt, wie er einigen Jungen, die mir zu nahe kamen, deutlich zeigte, dass ich zu ihm gehörte.



„Frag mich nicht, Bella. Fakt ist, ich habe ihn noch nie so gesehen. Und irgendwas an dir, muss er ja attraktiv gefunden haben. Und wenn du dann noch so eine enge Hose trägst...“ Theatralisch warf sie die Hände in die Luft.



Mhmm. Jake hatte mir ja auch schon mal erzählt, dass er mir ständig auf den Arsch geguckt hätte.



Ein kleines, fieses Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.



Alice Augen begannen zu funkeln. „Miss Swan, denken sie etwa, was ich denke?“



Gespielt unschuldig klimperte ich mit den Wimpern. „Ich weiß nicht, was sie meinen, Miss Alice!“ Sie Cullen zu nennen war mir zuwider, ich wollte sie nicht mit ihrem Bruder in eine Schublade stecken.



„Wenn du planst meinen heißgeliebten Bruder etwas zu ärgern... ich bin dabei. Aber versuche mir nicht wieder zu erzählen, ihr hättet euch einvernehmlich getrennt! Ich sehe in deinen Augen, dass er dir wehgetan hat, und glaube mir, da gibt es nichts Besseres als Rache!“ Sie hatte angefangen wie wild auf ihrem Salat herumzustochern. „Dieser Mistkerl... Blödmann...diese Arschkrampe... ich hatte ihn gewarnt. Ich habe ihm gesagt er soll dir nicht wehtun... „



„Alice, du verbiegst noch die Gabel, wenn du so weitermachst!“ Ich legte ihr eine Hand beruhigend auf den Arm.



„Du meinst wirklich, dass ich ihn ärgern könnte?“, hakte ich noch einmal nach.



„Klaro! Als er dich heute Morgen aus dem Auto raus gesehen hat, habe ich schon gemerkt, dass er sich anspannt. Und wie er dich dann gemustert hat... Er ist auch nur ein Kerl, Bella! Selbst wenn er nicht mehr mit dir zusammen sein will, er findet dich immer noch attraktiv. Seine ganze Körperhaltung verrät ihn.“



Wir diskutierten bis zum Ende der Pause, was wir so alles tun konnten. Am Wichtigsten fand Alice eine Shoppingtour. Ich bräuchte dringend neue Klamotten. Normalerweise hätte ich alles getan, um einer ewig langen Einkaufstour mit meiner besten Freundin zu entgehen. Aber die Aussicht Cullen mit einem neuen Look in den Wahnsinn zu treiben, fegte alle Bedenken hinweg. Der würde Augen machen!



Beschwingt machte ich mich auf den Weg zu Bio. Ich hatte ein neues Ziel. Rache. Und es fühlte sich verdammt gut an.



Als ich den Klassenraum betrat, saß Cullen schon an seinem abgestammten Platz.



Dann mal los...



Mit einem fröhlichen Summen auf den Lippen setzte ich mich schwungvoll auf den Stuhl neben ihn. Mit Freude bemerkte ich, wie sich sein ganzer Körper anspannte.



Schnell packte ich meine Sachen aus und räkelte mich dann erst einmal genüsslich. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er die Fäuste ballte.



Plötzlich trat Mike an unseren Tisch.



„Äh Bella“, fragte er etwas schüchtern. „Am Wochenende ist eine Party in Port Angeles, hast du vielleicht Lust zu kommen?“



Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und biss mir seufzend auf die Unterlippe. Mike errötete etwas.



Mit dem Zeigefinger tippte ich mir gegen die gespitzten Lippen, und tat so, als würde ich nachdenken.



„Samstag oder Freitag?“, hauchte ich.



„Sa.... Samstag!“, stotterte Mike unbeholfen.



„Kann ich noch jemanden mitbringen?“ Alice würde sich das auf keinen Fall entgehen lassen wollen.



„Klar! Heißt das du kommst?“ Jetzt strahlte Mike.



„Yepp!“, sagte ich und ließ das ‚pp’ richtig ploppen. Ich hörte ein kleines Knacken und sah mit Entsetzen, dass Cullen seinen Stift zerbrochen hatte.



Wow! Alice hatte anscheinend tatsächlich Recht!



„Super! Ich freu mich!“, grinste Mike und begab sich an seinen Platz.



Mit einem gewissen Hochgefühl brachte ich die Bio- und auch die Sportstunde hinter mich. Ich beeilte mich mit dem Anziehen, um Alice noch am Auto zu erwischen.



Ich verließ die Turnhalle kurz hinter Cullen und folgte ihm in Richtung Auto.



Dabei kam ich nicht umhin ihm wiederum auf seinen Knackarsch zu starren.



Scheiße! Hoffentlich hatte das keiner bemerkt.



Allerdings schien er meine Anwesenheit zu spüren. Plötzlich blieb er stehen und ich wäre fast gegen ihn gerannt.



„Folgst du mir etwa, Swan?“, knurrte er.



„Mein Auto steht neben deinem, Cullen! Und außerdem will ich zu Alice!“ Zum zweiten Mal an diesem Tage ließ ich ihn einfach stehen und ging schnurstracks auf Alice zu. Diese zog mich sofort in eine Umarmung.



„Er starrt schon wieder!“, flüsterte sie mir kichernd ins Ohr.



„Lust auf Party am Samstag?“, entgegnete ich, nachdem sie mich wieder losgelassen hatte.



Ihre Augen fingen augenblicklich an zu leuchten. „Aber vorher gehen wir shoppen!“



Damit hatte unsere Aktion wir-ärgern-Cullen offiziell begonnen...



























Queen mit „Show must go on!
http://www.youtube.com/watch?v=9BdFUrCwhqc

Empty spaces - what are we living for
Abandoned places - I guess we know the score
On and on, does anybody know what we are looking for...

Another hero, another mindless crime
Behind the curtain, in the pantomime
Hold the line, does anybody want to take it anymore

Show must go on,
Show must go on
Inside my heart is breaking
My make-up may be flaking
But my smile still stays on.

Whatever happens, I'll leave it all to chance
Another heartache, another failed romance
On and on, does anybody know what we are living for?

I guess I'm learning, I must be warmer now
I'll soon be turning, round the corner now
Outside the dawn is breaking
But inside in the dark I'm aching to be free

Show must go on
Show must go on
Inside my heart is breaking
My make-up may be flaking
But my smile still stays on

My soul is painted like the wings of butterflies
Fairytales of yesterday will grow but never die
I can fly - my friends

Show must go on
Show must go on
I'll face it with a grin
I'm never giving in
On - with the show -

I'll top the bill, I'll overkill
I have to find the will to carry on
On with the -
On with the show -
Show must go on...

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