Sonntag, 7. November 2010

DEJAVU - 33 - Forks

33 Forks




BPOV



Zwei Monate war es jetzt her, seit meiner Flucht aus Forks. Mir kam es so vor als wäre es erst gestern gewesen.



Am Flughafen hielt ich nach Charlies Polizei-Cruiser Ausschau, konnte ihn aber nirgends entdecken.



Wo steckte er bloß? Er hatte doch versprochen mich abzuholen!



Plötzlich stach mir ein kleiner gelber Flitzer ins Auge, an dem eine zierliche Person lehnte, und meine Knie wurden weich.



Alice.



Verdammt! Mit ihr hatte ich nun gar nicht gerechnet! Wie sollte ich mich ihr gegenüber nur verhalten? War sie sauer auf mich? Ich hatte mich ja schließlich die ganze Zeit über nicht bei ihr gemeldet. Am liebsten würde ich wieder umkehren und davon rennen, aber ich hatte mir vorgenommen das durchzustehen.



Dann mal los...



Langsam schlenderte ich auf sie zu und blieb etwa zwei Meter von ihr entfernt stehen.



„Hi“, sagte ich schüchtern.



„Hallo Bella!“, gab sie zurück und lächelte leicht. „Ich habe Charlie gefragt, ob ich dich abholen kann, er hatte nichts dagegen.“



„Mhmmm.“



Sie trat einen Schritt auf mich zu und nahm mir die Tasche ab. Dann verfrachtete sie diese auf den Rücksitz und stieg ein. Das Verhalten von Alice war wirklich eigenartig. Ich hätte damit gerechnet, dass sie mich mit Fragen bombardiert. Dieses ruhige Verhalten passte eigentlich gar nicht zu ihr.



Zögernd öffnete ich die Beifahrertür und ließ mich auf den Ledersitz gleiten. Kaum hatte ich mich angeschnallt, gab Alice auch schon Gas.



„Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe!“, sagte ich kleinlaut.



Alice schürzte die Lippen. „Ist schon okay. Wie war es bei deiner Mutter?“



„Öhmm. Gut. Denke ich. Jake war die ersten vier Wochen auch mit da, wir haben viel gemeinsam unternommen.“



„Jake also“, murmelte sie vor sich hin. . Dann sah sie kurz zu mir. „Ich soll dich von Emmett und Rosalie grüßen, die beiden sind vor zwei Wochen nach Darthmouth gezogen.“



Ach ja. Die beiden gingen ja jetzt auf’s College. Hatte ich total vergessen. Ich würde Emmett wirklich vermissen.



„Ehhh...Danke!“, gab ich zurück. „Grüße sie schön zurück, wenn du mal mit ihnen sprichst.“



„Das werde ich!“, antworte sie knapp.



Dann herrschte für ein paar Minuten unangenehme Stille. Am liebsten hätte ich sie gebeten anzuhalten, damit ich zu Fuß gehen konnte, aber das wäre ziemlich kindisch gewesen. Um ein klärendes Gespräch würde ich wohl nicht herumkommen.



„Was ist zwischen dir und Edward vorgefallen?“, fragte sie auf einmal, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.



„Wir...wir haben uns getrennt“, sagte ich leise und sah aus dem Seitenfenster.



„Das ist mir klar!“, schnaubte sie. „Da weder er...noch du eure Ringe tragt, und ihr keinerlei Kontakt mehr nach dem Schulball hattet, war das ja nicht zu übersehen. Aber was ist eigentlich passiert? Ich meine, ihr wart doch so glücklich?“



Sie hatte den Kopf in meine Richtung gedreht und sah mich traurig an.



„Hat dir.. Edward... denn nichts erzählt?“, fragte ich vorsichtig.



„Nein. Am Morgen nach dem Schulball hatte er schlechte Laune und hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert. Und dann war er weg.“



„Er war weg?“, fragte ich verblüfft.



Alice nickte und biss sich auf die Unterlippe.



„Er war in Chicago“, sagte sie seufzend. „Bei den Denalis. Er hat dort irgendein Praktikum bei einer großen Firma gemacht. Ist erst vor drei Wochen zurückgekommen. Mit den Denalis.“



Er war in Chicago gewesen. Bei Tanya. Das allerletzte Fünkchen Hoffnung in mir, dass immer noch an ihn geglaubt hatte, erstarb in diesem Augenblick. Damit war es wohl endgültig bewiesen, dass er was mit ihr hatte. Ich musste mit mir kämpfen um nicht in Tränen auszubrechen. Er hatte mich ja wirklich schnell ersetzt.



„Und er hat nichts gesagt?“, hakte ich nach.



„Nein. Gar nichts. Ich habe ihn gefragt, was mit euch sei, aber er hat mich bloß wütend angesehen und gesagt, er wolle nicht darüber sprechen. Also, was zur Hölle ist zwischen euch vorgefallen?“



Was sollte ich ihr bloß erzählen? Ich konnte ihr ja schlecht von der Sache mit ihm und Tanya erzählen. Die Fotos hatte ich nicht mitgenommen, also hatte ich keine Beweise. Und das mit Jake konnte ich ihr auch schlecht erzählen. Sie würde es mir nicht glauben, dafür kannte sie mich zu gut.



Aber Edward hatte es mir geglaubt. Anscheinend kannte er mich nicht wirklich...



Am besten ich blieb bei dem, was ich auch Jake erzählt hatte.



„Wir haben festgestellt, dass wir irgendwie nicht richtig zueinander passen. Dass wir zu verschieden sind“, nuschelte ich.



„Mhmm“, machte Alice. „Na gut, ich sehe schon, aus dir ist auch nicht wirklich was herauszubekommen. Den Scheiß glaube ich dir auf keinen Fall.“ Sie seufzte.



Hätte mir ja klar sein müssen, dass sie das nicht so einfach schluckte.



„Sind wir zwei denn jetzt immer noch Freundinnen?“, fragte sie vorsichtig.



„Natürlich!“, antwortete ich schnell. Ich würde es nicht zulassen, dass er mir auch noch die Freundschaft zu ihr kaputtmachte, auch wenn ich mich in letzter Zeit nicht gerade wie eine Freundin verhalten hatte. Es reichte vollkommen, dass er mein Herz gebrochen hatte, Alice sollte darunter nicht auch noch leiden.



„Das ist schön!“, murmelte Alice. „Gerade jetzt kann ich jemanden gebrauchen.“



Oh je, das hörte sich nicht gut an.



„Gerade jetzt?“, hakte ich nach.



Sie schenkte mir einen kurzen traurigen Blick, ehe sie wieder auf die Straße sah und antwortete. „Naja, Emmett ist fort. Und Edward.... Ich habe dir doch vor dem Schulball gesagt, wie sehr du ihn verändert hättest... Nun ja, ich vermisse diesen Edward. Sehr sogar.“



Ich haderte mit mir, ob ich doch erzählen sollte, dass er die ganze Zeit nur eine Scharade gespielt hatte. Beschloss aber, es für mich zu behalten. Anscheinend hatte er sie damit auch glücklich gemacht



„Seit er wieder hier ist, ist er wieder genauso wie vor ...dir. Er ist ständig auf Parties, schleppt ein Mädchen nach dem anderen ab... Trifft sich mit Tanya... Manchmal ist er fast schlimmer als vorher, weißt du? Ich dachte, er wäre endlich zur Vernunft gekommen, aber irgendwie... Es will nicht in meinen Kopf, dass eure Beziehung so einfach zu Ende sein soll. Ihr wart so verliebt!“



Ich sah wie eine Träne über ihre Wange lief, die sie sich mit dem Handrücken wegwischte.



„Ist schon gut Alice!“, versuchte ich sie zu trösten.



„Meinst du nicht, ihr könntet noch einmal miteinander reden? Vielleicht war eure Trennung einfach überstürzt...“ In ihrer Stimme lag ein eigenartiges Flehen.



„Nein Alice!“, unterbrach ich sie. „Das zwischen Edward und mir ist vorbei. Endgültig. Da gibt es nichts mehr zu bereden.“



Alice presste die Lippen aufeinander und nickte.



Der Rest der Fahrt verlief wieder schweigend.



Als Alice mich zu Hause absetzte, sah ich schon von weitem das Auto der Blacks vor unserer Tür stehen.



„Wir sehen uns morgen in der Schule?“ So wie Alice es sagte, klang es eher wie eine Frage.



„Natürlich!“, antwortete ich schnell, beugte mich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke für's Abholen.“



„Keine Ursache“, murmelte sie, halbherzig lächelnd.



Ich nahm meine Tasche vom Rücksitz, winkte ihr nochmal und ging langsam Richtung Haustür. Alice fuhr mit quietschenden Reifen davon.



Seufzend hielt ich auf meinem Weg inne.



Ich war wieder hier.



Ich hatte jetzt absolute Gewissheit, das mein Ex-Freund nur mit mir gespielt hatte.



Leider hatten sich die Gefühle für ihn immer noch nicht geändert. Tief unter dem Hass vergraben, liebte ich ihn immer noch.



Scheiß Herz. Ließ sich nicht von meinem Verstand beeinflussen.



Mein Verstand brüllte ER ist ein Arsch!



Mein Herz brüllte zurück Aber ein wunderschöner Arsch!



Plötzlich wurde die Tür vor mir aufgerissen, und ein grinsender Jake sah zu mir herunter.



„Bist du da draußen festgewachsen?“



Ich schüttelte den Kopf und ging die Treppe hoch. Die Tasche ließ ich fallen, und schlang beide Arme um ihn.



Er drückte mich fest an sich. „Alles okay?“, flüsterte er leise.



Seufzend schüttelte ich den Kopf. Am liebsten hätte ich geheult, aber ich versuchte die Tränen zurück zu halten.



„Hier kommt alles wieder hoch, mhmm?“, zärtlich strich er mir über den Kopf. „Selbst eine einvernehmliche Trennung kann verdammt weh tun, was? Wenn ich dir nur irgendwie helfen könnte! Bist du dir sicher, dass es nicht dich irgendeinen Grund gibt, wegen dem ich ihn verprügeln könnte? Nur ein klitzekleiner. Irgendwas mit dem er dir weh getan hat...“



Gegen meinen Willen musste ich lachen. „Jake!“



„Was?! Also ich würde mich dann besser fühlen! Ich würde auch sein hübsches Gesicht verschonen, nur ein gepflegter Tritt in seine..“



„Jake!“, sagte ich nun etwas lauter und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Du bist unmöglich!“



Er zuckte nur mit den Schultern und grinste spitzbübisch. Dann legte er seine Hände an mein Gesicht und gab mir einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund. Jedenfalls anfangs.



„Ihhh! JAKE!“, brüllte ich und wischte mir mit dem Handrücken über den Mund. „Hast du gerade versucht deine Zunge in meinen Mund zu schieben?“



Jake sah mich mit Unschuldsmiene an. „Uups!“ Er drehte sich um und machte Anstalten ins Haus zu verschwinden. Ich sprang auf seinen Rücken und schlang meine Arme um seinen Hals.



„Du gemeiner kleiner...“, weiter kam ich nicht, denn ich wurde von Charlie unterbrochen.



„Bella?! Willst du nicht reinkommen?“



„Doch!“, antwortete ich, immer noch auf Jakes Rücken. „Aber vorher muss ich noch jemandem Manieren beibringen!“



Jake lachte laut und schüttelte sich, so dass ich zu Boden plumpste. Mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck saß ich nun auf der Veranda und sah in drei lachende Gesichter. Jakes Vater Billy hatte sich auch noch dazu gesellt.



Dann trat Jake zu mir, zog mich hoch und warf mich über seine Schulter. Mit der anderen Hand griff er nach meiner Tasche.



„Wohin?“, fragte er an Charlie gewandt.



„Am besten erst einmal hoch in ihr Zimmer, anscheinend hat sie bei Renée zu viel Sonne abbekommen“, erwiderte dieser schmunzelnd.



Ich trommelte mit den Fäusten auf seinem Rücken rum, aber ihn schien das gar nicht zu stören. In meinem Zimmer angekommen warf er mich auf mein Bett und stellte die Tasche daneben. Dann setzte er sich neben mich und zog mich in seine Arme.



„Danke!“, murmelte ich und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.



„Nicht dafür, Bella. Nicht dafür...“, er strich mir wieder beruhigend über den Rücken. „Wozu hat man denn sonst Freunde, mhmmm?“



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Ich hatte mit Jake eine ganze Weile so dagesessen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, waren wir Hand in Hand nach unten gegangen und ich hatte erst einmal Charlie und Billy richtig begrüßt. Dann hatte ich für uns alle etwas Leckeres gekocht und wir hatten noch einen entspannten Abend miteinander verbracht.



Jetzt war es Morgen, ich stand vor meinem Schrank und überlegte was ich anziehen sollte. Die Nacht hatte ich erstaunlicherweise recht gut geschlafen, aber ich war auch unglaublich müde gewesen.



Nun starrte ich schon geschlagene zehn Minuten auf meine Klamotten. Der Großteil meiner Sachen bestand aus weiten karierten Hemden und Jeans, aber ein Teil waren auch mehr körperbetonte Sachen, die ich zusammen mit Alice gekauft hatte. Und die bis jetzt fast alle noch ungetragen waren. In der Zeit, wo ich mit Cullen – ich einigte mich darauf ihn jetzt wieder beim Nachnamen zu nennen, das schaffte irgendwie Abstand – zusammen gewesen war, hatte ich zum Teil schon mal was anderes getragen, aber am wohlsten fühlte ich mich in den Hemden.



Ich hatte nun die Wahl. Wollte ich weiterhin die kleine graue Maus sein, oder wollte ich Cullen zeigen was er verpasste?



Ein Teil von mir schrie nach den weiten Hemden.



Möglichst unauffällig bleiben!



Aber der größere Teil meinte, es wäre Zeit mich vorteilhafter zu präsentieren. Irgendwas an mir musste er ja attraktiv gefunden haben, sonst hätte er sich ja sicherlich nicht auf mich eingelassen. Und mit mir geschlafen. Objektiv betrachtet, war ich ja auch wirklich nicht gerade hässlich, und mein Körperbau war auch nicht so übel.



Schlussendlich entschied ich mich für eine enge schwarze, tiefsitzende Stoffhose, die meinen Hintern betonte. Jedenfalls hatte das Alice beim Kaufen gesagt. Und dazu ein weißes Longsleeve, über dass ich eine enggeschnittene, kurzärmlige fliederfarbene karierte Bluse zog. So ganz kam ich von den Karos dann doch nicht weg. Die Haare band ich zu einem Pferdeschwanz und ließ ein paar Strähnen herausfallen. In Phoenix hatte ich sie mir schneiden lassen. Sie waren jetzt nur noch etwas schulterlang und ich trug einen Pony.



Zufrieden musterte ich mich im Spiegel. Mein Look war sportlich, aber irgendwo auch sexy.



Eine halbe Stunde später lehnte ich auf dem Schulparkplatz an meinem Truck und wartete auf Alice. Mit einer gewissen Befriedigung hatte ich festgestellt, dass mir ein paar Jungen schon bewundernde Blicke zugeworfen hatte.



Ha Cullen, wenn dass so weiterging, wirst du noch dein blaues Wunder erleben!



Ich würde ihm beweisen, dass es auch andere gab, die mich interessant fanden, und dass ich ganz bestimmt nicht um ihn trauern würde.



Ich fühlte mich stark, aber als ich seinen silbernen Volvo um die Ecke biegen sah, machte sich ein mulmiges Gefühl in mir breit.



Er hielt wie üblich in der Lücke neben mir. Alice stieg als erstes aus und umarmte mich. Dann folgten Edward und.... Tanya.



Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass er einfach großartig aussah. Er trug eine schwarze Jeans, dazu ein weißes Longsleeve und ein hellblaues Shirt darüber. Nach dem Aussteigen blieb er stehen und wir starrten uns ein paar Sekunden lang an.



Super! Jetzt rannten wir auch noch im Partnerlook rum!



Tanya würdigte mich keines Blickes und lief in Richtung Schulgebäude. Als Edward ihr nicht gleich folgte, hielt sie inne und drehte sich um. „Eddy, kommst du?“, tönte sie mit ihrer nervigen Stimme.



Er nahm seinen Blick von mir, murmelte er kurzes „Swan“ in meine Richtung, das ich mit einem „Cullen“ beantwortete und ging dann zu Tanya. Diese hakte sich bei ihm unter und gemeinsam liefen sie in das Gebäude.



Seufzend hakte ich mich bei Alice ein und wir folgten den beiden.

















 Roxette mit „Must have been love“
http://www.youtube.com/watch?v=fsB_4ej9SUg&feature=rec-LGOUT-exp_stronger_r2-2r-8-HM&videos=qOIcpE_CMv4



Lay a whisper on my pillow
Leave the winter on the ground
I wake up lonely, there's air of silence
In the bedroom and all around
Touch me now, I close my eyes and dream away

1st Chorus:

It must have been love, but it's over now
It must have been good, but I lost it somehow
It must have been love, but it's over now
From the moment we touched till the time had run out


Make believing, we're together
That I'm sheltered by your heart
But in and outside I've turned to water
Like a teardrop in your palm
And it's a hard winter's day, I dream away

2nd Chorus:

It must have been love, but it's over now
It was all that I wanted, now I'm living without
It must have been love but it's over now

It's where the water flows, it's where the wind blows

3rd. Chorus:

It must have been love but it's over now
It must have been good, but I lost it somehow
It must have been love, but its over now
From the moment we touched till the time had run out
Yeah.. It must have been love, but it's over now
It was all that I wanted, now I'm living without
It must have been love but it's over now


Its where the water flows, its where the wind blows..

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