19. You take my breath away
EPOV
Ich ging mit langsamen Schritten auf Lauren und Jessica zu.
Ich muss mich doch gerade verhört haben.
Doch die beiden Schlampen grinsten mich blöde von der Seite an.
Nein, ich konnte mich auf keinen Fall verhört haben!
„Unser Eddy hat endlich eingesehen, dass die kleine Bella nichts als ein billiger Fick war. Aber nun ist er – es war ja auch nicht anders zu erwarten – zur Vernunft gekommen. Da er mit dir jetzt endgültig FERTIG ist, kann er Vorzüge von RICHTIGEN Frauen, wie uns beiden, genießen.“, hatten die zwei Napfsülzen doch allen Ernstes MEINEM Mädchen ins Gesicht geschleudert!
Ich war verdammt wütend. Was bildeten sich die zwei Hohlbirnen ein, meiner Bella so einen Schwachsinn zu erzählen!
Ganz ruhig, Edward. Du musst dich noch einen Augenblick zusammenreißen…
Als ich langsam dem Geschehen näher kam, betrachtete ich Bella eingehend. Die ganze Woche hatte ich ja immer durch sie hindurch gesehen.
Sie sah so verloren aus...einsam...und unglücklich...
Mit jedem Schritt näher wurde mir die gnadenlose Wahrheit immer klarer. Ich hatte nicht die Kraft, mich von ihr fernzuhalten. Ich spürte tief in mir, dass ich sie liebte, dass es nichts auf der Welt gab, was das ändern könnte...
Bella saß immer noch mit gesenktem Kopf da und rührte sich nicht.
Gott, sie muss abgenommen haben! Selbst in den weiten Sachen wirkte sie so zerbrechlich...
Mit einem falschen Grinsen im Gesicht trat ich auf Jessica zu.
„Hallo Edward!“, strahlte sie mich an, die Sache in der Cafeteria von Montag schien sie völlig verdrängt zu haben. „Ich habe gehört, du bist wieder zu haben!“
Ich grinste sie weiterhin an.
„Wobei wir ja nie geglaubt haben,“, jetzt mischte sich auch Lauren ein, als sie mein Lächeln falsch deutete, „dass du an DER wirklich echtes Interesse hattest.“
Langsam folgte mein Blick ihrem ausgestreckten Finger. Bella sah nicht mal hoch, sondern betrachtete ihre Füße.
Ich blickte wieder zurück zu den zwei Schnepfen.
„Ach Bunnies!“, sagte ich seufzend und die beiden lächelten auf meine Äußerung hin selig. „Ich glaube, ihr habt das schon ganz richtig eingeschätzt!“
Die beiden warfen sich freudige Blicke zu und schienen innerlich vor Freude zu platzen.
„Es ist nämlich so“, meine Gesichtszüge verhärteten sich sofort. „Dass ich kein Interesse an ihr hatte,“, ich verengte meine Augen, „sondern immer noch HABE!“
Jetzt starrten mich die zwei fassungslos an.
„Und ich rate euch so schnell wie möglich eure fetten Hintern hier weg zu bewegen, ehe ich wirklich sauer werde!“
Zum Glück schaltete Lauren sofort und packte Jessica am Arm, die mich noch immer geschockt anglotzte, und zog sie mit sich fort. Ich wüsste sonst nicht, wie lange ich mein Temperament noch hätte zügeln können und ihnen nicht den Arsch für ihre intriganten Äußerungen aufreißen würde!
Gut, Problem eins gelöst, jetzt bleibt nur noch Problem zwei...
Seufzend drehte ich mich zu Bella rum, aber sie hatte sich nicht einen Millimeter gerührt.
Wie war ich bloß auf die Idee gekommen, dass ich ohne sie leben könnte? Dass ich meine Gefühle einfach abschalten könnte? Selbst meine Wut darüber, dass sie nicht mit mir sprechen wollte, dass da vielleicht ein anderer war, hatte sich in Luft aufgelöst, als ich sie ansah...ich wollte sie einfach nur noch in die Arme nehmen...sie fest an mich drücken und nie wieder loslassen...
„Bella?“, fragte ich vorsichtig. „Ist alles okay?“
Sie nickte, ohne hochzusehen.
So würde ich auf keinen Fall weiterkommen. Ich müsste sie irgendwo hinbringen, wo wir ungestört reden konnten...
Ich legte einen Arm um ihre Schultern, den anderen in ihre Kniekehlen und hob sie hoch.
Scheisse, sie war wirklich leichter geworden...sie muss gar nichts gegessen haben in den letzten Tagen...
„Ed...Edward!“, murmelte sie völlig perplex. „Was tust du da?“
„Etwas, was ich schon am Sonntag hätte tun sollen, dann hätten wir uns den ganzen Scheiss die Woche über gespart!“, presste ich hervor.
„Und was?“, fragte sie, während ich mit ihr in Richtung Parkplatz lief.
„Dich entführen natürlich“, dabei setzte ich mein verführerisches Lächeln auf. Als ich jedoch in ihrem Blick bemerkte, dass sie auf meinen kleinen Witz nicht einging, fügte ich noch schnell hinzu „Und dich dazu zwingen, mit mir zu reden!“ Nun war ich jetzt doch etwas aus der Puste.
Sie erwiderte darauf nichts, während ich weiter in Richtung meines Volvos lief. Auch als ich sie neben dem Auto absetzte, sagte sie nichts. Ebenso, als ich sie auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte.
Als ich um das Auto herum lief, rief ich kurz Alice an, und bat sie, Bellas Dad anzurufen, dass sie den Nachmittag mit ihr verbringen würde. Zu meiner Verwunderung entgegnete Alice nichts außer „Alles klar, mach ich!“. Anscheinend hatte sie geahnt, dass so was kommen würde...
Ich fuhr mit Bella zu der kleinen Lichtung, die ich immer zum Nachdenken nutzte. Es war ein sonniger, warmer Tag, es würde sicherlich wunderschön dort sein.
Die ganze Fahrt über, und auch auf dem Weg zur Lichtung – wo ich Bella wieder trug – sprach keiner von uns ein Wort.
Ich setzte sie in der Mitte der Lichtung ab, dabei ließ sie sich unbeschwert ins hohe Gras fallen.
„Edward!“, murmelte sie wie berauscht. „Es ist wunderschön hier!“
Langsam setzte ich mich neben sie. „Nicht so schön wie du!“, sagte ich, während ich sie vorsichtig anlächelte.
Eine wunderschöne Röte überzog daraufhin ihre Wangen. „Sag` so etwas ni...“
„Bella!“, unterbrach ich sie sofort. „Kannst du mir bitte einen Augenblick zuhören?“
Sie nickte leicht und sah mich verwundert an.
„Es tut mir wahnsinnig leid!“, flüsterte ich beschämt. „Ich hätte dich niemals so anfahren dürfen, das war ein großer Fehler. Ich war einfach so wütend, weil du“, ich schluckte nervös, „gedacht hast...Ich … ich würde dich nie einem Risiko aussetzten, verstehst du?“
Ihre großen braunen Augen waren auf mich gerichtet, und sie nickte erneut.
„Und ich wollte ja danach mit dir reden...Alice hatte mir schon gehörig den Kopf gewaschen... aber dann...“, nervös fing ich an, auf meine Hände zu starren.
„Ich hab' gehört, wie du mit Jake telefoniert hast!“, wisperte ich leise.
Vor Überraschung riss sie die Augen weit auf. „Du hast... du hast...“
Schnell blickte ich auf. „Ich wollte nicht lauschen, das musst du mir glauben! Ich hatte dich gesucht, und dann hatte ich dich gehört...“
Ich sah wie etwas Nasses in ihren Augen glitzerte. „Was genau hast du gehört?“, fragte sie leise.
Seufzend begann ich aufzuzählen. „Dass du dir nicht sicher bist, ob du mich liebst. Dass es für dich vorbei ist.“
Sie schluckte und eine einzelne Träne lief ihr über die Wange.
„Bella!“, flüsterte ich leise. „Gibt es … gibt es einen anderen?“ Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser.
Dieser Gedanke hatte mich die ganze Woche nicht losgelassen. Ich musste es einfach wissen, selbst wenn es mich zerstören würde...
Sie blickte mich verwundert an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Naja“, ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, „es hatte sich so angehört... du hast einen Paul erwähnt... und irgendeinen, den du nett finden würdest...und dann hast du was gesagt wie 'lassen wir es einfach auf uns zukommen'...das klang einfach so, als wäre da jemand anderes für dich.“
Plötzlich waren ihre Hände an meinem Gesicht und zwangen mich sie anzusehen.
„Edward, es gibt niemanden anderen. Es ging um die Schwester von Jake, er versucht sie zu verkuppeln...“, sagte sie mit leiser Stimme.
„Kein anderer?“, flüsterte ich zögernd.
Sie schüttelte den Kopf, dabei schlich sich eine weitere Träne über ihre Wange. „So wie es aussieht, bin ich nicht die einzige, die ein Problem mit dem Vertrauen hat, oder?“
Ich seufzte resignierend.
Hatte sie Recht? Vertraute ich ihr nicht?
Wie hieß es doch so schön 'Was ich denk' und tu', trau' ich anderen zu'. Anscheinend hatte ich nicht daran gedacht, dass Bella einfach anders war.
Mist. Dieses blöde Beziehungsdings ging mir immer noch nicht leicht von der Hand. Das hatte ich ja am letzten Wochenende erst bewiesen....
Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren.
You've captured my heart, stolen my love, changed my life...
„Kannst du mir mein blödes Verhalten verzeihen?“, murmelte ich gegen ihren Hals. „Bitte! Ich brauche dich so sehr. Ich..“, seufzend drückte ich sie fest an mich. „Ich liebe dich!“
Please don't go, don't leave me here, rest by my side...
„Ich liebe dich auch!“, flüsterte sie leise.
Hatte ich mich da gerade verhört?
„Was, was hast du gerade gesagt?“, murmelte ich perplex und zog mich von ihr zurück, um sie anzusehen.
„Ich…ich sagte...ich sagte, dass ich dich auch liebe!“, wisperte sie.
Mein Herz vollführte einen Salto vor Freude.
„Aber... aber letzte Woche hast du doch gesagt, du wärst dir nicht sicher?!“, erwiderte ich völlig überrumpelt.
„Letzte Woche... war ich mir auch... noch nicht sicher!“, erklärte sie stockend. „Aber ich habe jetzt eine Woche mit viel Weinen, wenig Essen und noch weniger Schlaf zugebracht. Ich denke, dass tut man nur wegen jemanden, den man… liebt...“
Ich schlang darauf augenblicklich meine Arme um sie und begann ihr Gesicht mit kleinen Küssen zu bedecken.
„Du. Machst. Mich. Zum. Glücklichsten. Menschen. Auf. Der. Welt.“, murmelte ich zwischen den Küssen.
Endlich lagen meine Lippen auf ihren, und ich konnte ihre Süße schmecken. Der Kuss war so zart... so liebevoll, einfach nur atemberaubend. Ich wollte gerade den Kuss vertiefen und presste meine Lippen mit voller Leidenschaft auf ihre, als ihr Handy auf einmal klingelte.
Wobei ´lossang` wohl mal wieder der passendere Begriff gewesen wäre. Ich kann nur immer wieder über Bellas Klingeltöne staunen, sie scheint für fast jeden einen eigenen Klingelton zu haben...
„Lass es klingeln!“, murmelte ich gegen ihre Lippen.
„Geht nicht!“, murmelte sie ebenso zurück und schob mich sanft von sich. „Das ist Jake, er macht sich sicher Sorgen!“
Während ich darüber nachgrübelte, warum sie gerade „Invincible“ von Muse als Klingelton für Jake hatte, fischte Bella ihr Handy aus der Hosentasche.
„Hi Jake!“
Ich wünschte ich könnte verstehen, was er ihr sagte, aber ich hörte nur ein leises Murmeln.
„Nein, es ist alles okay.....Ich bin bei Edward!“
Jetzt hörte ich, wie jemand am anderen Ende plötzlich lauter wurde. Bella hielt das Handy vom Ohr weg und verzog das Gesicht.
„Jacob Black!“, knurrte sie. „Das ist immer noch meine Entscheidung! Du weißt, ich bin dir unendlich dankbar, aber wann ich mich mit wem treffe, ist meine Entscheidung. Du hast mich bei Leah ja auch nicht gefragt!“
Das Gebrüll wurde daraufhin etwas leiser.
„Fein! Bis dann Jake!“
Grummelnd klappte Bella ihr Handy zu und schob es zurück in die Hosentasche, während sie vor sich hinschimpfte.
Irgendwie sieht das ziemlich süß aus, wenn sie so wütend ist…
Aber ich wollte es mir mit Bella momentan nicht verscherzen. „Er mag mich wohl nicht besonders, oder?“, fragte ich also vorsichtig.
Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich schätze mal, er würde dich am liebsten ungespitzt in den Boden rammen. Aber das ist egal. Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich mir ihn zur Brust nehmen. Sich so aufzuführen! Er ist doch nicht mein Vater!“
Ich zog sie wieder in meine Arme, denn ich wollte nicht länger über diesen Jacob nachdenken. Wir saßen eine Weile einfach so da und gingen unseren Gedanken nach.
„Sind wir jetzt eigentlich wieder...“, wisperte Bella plötzlich.
Unwillkürlich musste ich lächeln. Dass sie das Wort 'wieder' verwendete, machte mich irgendwie glücklich.
Ich hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Mund. „Wenn du willst...“
„Mhmmm.“, machte sie gegen meine Lippen.
„Schlaf heute Nacht bei mir!“, flüsterte ich leise.
Bei meinen Worten zuckte sie kurz zusammen und riss erschrocken die Augen auf.
Verdammt! Sie hatte natürlich den Eindruck, dass es mir nur um Sex ging!
„Süße, ich sagte bei mir und nicht mit mir!“, versuchte ich sie zu beruhigen.
Ich müsste mir wirklich was ausdenken, um ihr Vertrauen in dem Punkt wieder zu erlangen...
Sie seufzte leise. „Okay!“, aber ihre Haltung blieb trotzdem angespannt.
Seufzend lehnte ich mich zurück.
„Ich mach' dir einen Vorschlag, okay? Wenn du akzeptierst, offiziell meine Freundin zu sein, und die Wochenenden immer mit mir zu verbringen,“, ich blickte dabei in ihre Augen, „werde ich bis zum Schulball nicht versuchen, dich zu verführen!“ Erwartungsvoll blickte ich sie an.
Fünf Wochen würde ich schon überstehen...und ich hatte ja ´verführen` gesagt...also waren die anderen Sachen, die Spaß machten, ja gestattet...
„Das klingt gut!“, meinte Bella, ihr jedoch Gesicht sah dennoch etwas misstrauisch aus. „Wo ist der Haken?“
Ihr konnte man wirklich nichts vormachen...ihr war nicht verborgen geblieben, dass ich eine zeitliche Grenze gesetzt hatte.
„Du gehst mit mir zum Schulball!“, erwiderte ich anzüglich grinsend. „Und danach schläfst du MIT mir.“
Ich sah, wie sie schluckte und sich ihre Augen etwas weiteten.
„Ich will dich, Bella!“, fügte ich etwas ernster hinzu. „Ich bin bereit, bis zum Schulball zu warten, aber dann wird dein Körper mir gehören. Die ganze Nacht!“
Ich biss mir auf die Unterlippe und sah sie schräg von unten durch meine Wimpern an – ich wusste, DAS würde sie total aus der Fassung bringen.
Ein zartes rosa bildete sich auf ihren Wangen.
Vorsichtig beugte ich mich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich will dich unter mir spüren, und das nicht nur einmal, ich werde dich dazu bringen, laut meinen Namen zu stöhnen... mich anzuflehen, dich zu ficken!“
Beim letzten Wort zuckte sie kurz zusammen und wurde augenblicklich knallrot.
Oh Cullen, du hast es wirklich drauf, wenn sie jetzt noch ja sagt... dann bist du wirklich ein Genie...
„O...okay!“, stotterte Bella neben mir. „Das klingt fair!“
Ich bin so gut! Wenn ich schwul wäre, würde ich mich wahrscheinlich selber lieben!
„Also haben wir einen Deal?“, wisperte ich, während ich mit der Nase über ihren Hals strich.
„Sieht...sieht so aus!“, murmelte Bella, sichtlich um Fassung bemüht.
„Dann lass uns nach Hause gehen!“, murmelte ich, nahm ihre Hand und zog sie zu mir herauf, und das erste Mal seit knapp einer Woche war ich glücklich...verdammt glücklich.
„You take my breath away“ von Queen
EPOV
Ich ging mit langsamen Schritten auf Lauren und Jessica zu.
Ich muss mich doch gerade verhört haben.
Doch die beiden Schlampen grinsten mich blöde von der Seite an.
Nein, ich konnte mich auf keinen Fall verhört haben!
„Unser Eddy hat endlich eingesehen, dass die kleine Bella nichts als ein billiger Fick war. Aber nun ist er – es war ja auch nicht anders zu erwarten – zur Vernunft gekommen. Da er mit dir jetzt endgültig FERTIG ist, kann er Vorzüge von RICHTIGEN Frauen, wie uns beiden, genießen.“, hatten die zwei Napfsülzen doch allen Ernstes MEINEM Mädchen ins Gesicht geschleudert!
Ich war verdammt wütend. Was bildeten sich die zwei Hohlbirnen ein, meiner Bella so einen Schwachsinn zu erzählen!
Ganz ruhig, Edward. Du musst dich noch einen Augenblick zusammenreißen…
Als ich langsam dem Geschehen näher kam, betrachtete ich Bella eingehend. Die ganze Woche hatte ich ja immer durch sie hindurch gesehen.
Sie sah so verloren aus...einsam...und unglücklich...
Mit jedem Schritt näher wurde mir die gnadenlose Wahrheit immer klarer. Ich hatte nicht die Kraft, mich von ihr fernzuhalten. Ich spürte tief in mir, dass ich sie liebte, dass es nichts auf der Welt gab, was das ändern könnte...
Bella saß immer noch mit gesenktem Kopf da und rührte sich nicht.
Gott, sie muss abgenommen haben! Selbst in den weiten Sachen wirkte sie so zerbrechlich...
Mit einem falschen Grinsen im Gesicht trat ich auf Jessica zu.
„Hallo Edward!“, strahlte sie mich an, die Sache in der Cafeteria von Montag schien sie völlig verdrängt zu haben. „Ich habe gehört, du bist wieder zu haben!“
Ich grinste sie weiterhin an.
„Wobei wir ja nie geglaubt haben,“, jetzt mischte sich auch Lauren ein, als sie mein Lächeln falsch deutete, „dass du an DER wirklich echtes Interesse hattest.“
Langsam folgte mein Blick ihrem ausgestreckten Finger. Bella sah nicht mal hoch, sondern betrachtete ihre Füße.
Ich blickte wieder zurück zu den zwei Schnepfen.
„Ach Bunnies!“, sagte ich seufzend und die beiden lächelten auf meine Äußerung hin selig. „Ich glaube, ihr habt das schon ganz richtig eingeschätzt!“
Die beiden warfen sich freudige Blicke zu und schienen innerlich vor Freude zu platzen.
„Es ist nämlich so“, meine Gesichtszüge verhärteten sich sofort. „Dass ich kein Interesse an ihr hatte,“, ich verengte meine Augen, „sondern immer noch HABE!“
Jetzt starrten mich die zwei fassungslos an.
„Und ich rate euch so schnell wie möglich eure fetten Hintern hier weg zu bewegen, ehe ich wirklich sauer werde!“
Zum Glück schaltete Lauren sofort und packte Jessica am Arm, die mich noch immer geschockt anglotzte, und zog sie mit sich fort. Ich wüsste sonst nicht, wie lange ich mein Temperament noch hätte zügeln können und ihnen nicht den Arsch für ihre intriganten Äußerungen aufreißen würde!
Gut, Problem eins gelöst, jetzt bleibt nur noch Problem zwei...
Seufzend drehte ich mich zu Bella rum, aber sie hatte sich nicht einen Millimeter gerührt.
Wie war ich bloß auf die Idee gekommen, dass ich ohne sie leben könnte? Dass ich meine Gefühle einfach abschalten könnte? Selbst meine Wut darüber, dass sie nicht mit mir sprechen wollte, dass da vielleicht ein anderer war, hatte sich in Luft aufgelöst, als ich sie ansah...ich wollte sie einfach nur noch in die Arme nehmen...sie fest an mich drücken und nie wieder loslassen...
„Bella?“, fragte ich vorsichtig. „Ist alles okay?“
Sie nickte, ohne hochzusehen.
So würde ich auf keinen Fall weiterkommen. Ich müsste sie irgendwo hinbringen, wo wir ungestört reden konnten...
Ich legte einen Arm um ihre Schultern, den anderen in ihre Kniekehlen und hob sie hoch.
Scheisse, sie war wirklich leichter geworden...sie muss gar nichts gegessen haben in den letzten Tagen...
„Ed...Edward!“, murmelte sie völlig perplex. „Was tust du da?“
„Etwas, was ich schon am Sonntag hätte tun sollen, dann hätten wir uns den ganzen Scheiss die Woche über gespart!“, presste ich hervor.
„Und was?“, fragte sie, während ich mit ihr in Richtung Parkplatz lief.
„Dich entführen natürlich“, dabei setzte ich mein verführerisches Lächeln auf. Als ich jedoch in ihrem Blick bemerkte, dass sie auf meinen kleinen Witz nicht einging, fügte ich noch schnell hinzu „Und dich dazu zwingen, mit mir zu reden!“ Nun war ich jetzt doch etwas aus der Puste.
Sie erwiderte darauf nichts, während ich weiter in Richtung meines Volvos lief. Auch als ich sie neben dem Auto absetzte, sagte sie nichts. Ebenso, als ich sie auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte.
Als ich um das Auto herum lief, rief ich kurz Alice an, und bat sie, Bellas Dad anzurufen, dass sie den Nachmittag mit ihr verbringen würde. Zu meiner Verwunderung entgegnete Alice nichts außer „Alles klar, mach ich!“. Anscheinend hatte sie geahnt, dass so was kommen würde...
Ich fuhr mit Bella zu der kleinen Lichtung, die ich immer zum Nachdenken nutzte. Es war ein sonniger, warmer Tag, es würde sicherlich wunderschön dort sein.
Die ganze Fahrt über, und auch auf dem Weg zur Lichtung – wo ich Bella wieder trug – sprach keiner von uns ein Wort.
Ich setzte sie in der Mitte der Lichtung ab, dabei ließ sie sich unbeschwert ins hohe Gras fallen.
„Edward!“, murmelte sie wie berauscht. „Es ist wunderschön hier!“
Langsam setzte ich mich neben sie. „Nicht so schön wie du!“, sagte ich, während ich sie vorsichtig anlächelte.
Eine wunderschöne Röte überzog daraufhin ihre Wangen. „Sag` so etwas ni...“
„Bella!“, unterbrach ich sie sofort. „Kannst du mir bitte einen Augenblick zuhören?“
Sie nickte leicht und sah mich verwundert an.
„Es tut mir wahnsinnig leid!“, flüsterte ich beschämt. „Ich hätte dich niemals so anfahren dürfen, das war ein großer Fehler. Ich war einfach so wütend, weil du“, ich schluckte nervös, „gedacht hast...Ich … ich würde dich nie einem Risiko aussetzten, verstehst du?“
Ihre großen braunen Augen waren auf mich gerichtet, und sie nickte erneut.
„Und ich wollte ja danach mit dir reden...Alice hatte mir schon gehörig den Kopf gewaschen... aber dann...“, nervös fing ich an, auf meine Hände zu starren.
„Ich hab' gehört, wie du mit Jake telefoniert hast!“, wisperte ich leise.
Vor Überraschung riss sie die Augen weit auf. „Du hast... du hast...“
Schnell blickte ich auf. „Ich wollte nicht lauschen, das musst du mir glauben! Ich hatte dich gesucht, und dann hatte ich dich gehört...“
Ich sah wie etwas Nasses in ihren Augen glitzerte. „Was genau hast du gehört?“, fragte sie leise.
Seufzend begann ich aufzuzählen. „Dass du dir nicht sicher bist, ob du mich liebst. Dass es für dich vorbei ist.“
Sie schluckte und eine einzelne Träne lief ihr über die Wange.
„Bella!“, flüsterte ich leise. „Gibt es … gibt es einen anderen?“ Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser.
Dieser Gedanke hatte mich die ganze Woche nicht losgelassen. Ich musste es einfach wissen, selbst wenn es mich zerstören würde...
Sie blickte mich verwundert an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Naja“, ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, „es hatte sich so angehört... du hast einen Paul erwähnt... und irgendeinen, den du nett finden würdest...und dann hast du was gesagt wie 'lassen wir es einfach auf uns zukommen'...das klang einfach so, als wäre da jemand anderes für dich.“
Plötzlich waren ihre Hände an meinem Gesicht und zwangen mich sie anzusehen.
„Edward, es gibt niemanden anderen. Es ging um die Schwester von Jake, er versucht sie zu verkuppeln...“, sagte sie mit leiser Stimme.
„Kein anderer?“, flüsterte ich zögernd.
Sie schüttelte den Kopf, dabei schlich sich eine weitere Träne über ihre Wange. „So wie es aussieht, bin ich nicht die einzige, die ein Problem mit dem Vertrauen hat, oder?“
Ich seufzte resignierend.
Hatte sie Recht? Vertraute ich ihr nicht?
Wie hieß es doch so schön 'Was ich denk' und tu', trau' ich anderen zu'. Anscheinend hatte ich nicht daran gedacht, dass Bella einfach anders war.
Mist. Dieses blöde Beziehungsdings ging mir immer noch nicht leicht von der Hand. Das hatte ich ja am letzten Wochenende erst bewiesen....
Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren.
You've captured my heart, stolen my love, changed my life...
„Kannst du mir mein blödes Verhalten verzeihen?“, murmelte ich gegen ihren Hals. „Bitte! Ich brauche dich so sehr. Ich..“, seufzend drückte ich sie fest an mich. „Ich liebe dich!“
Please don't go, don't leave me here, rest by my side...
„Ich liebe dich auch!“, flüsterte sie leise.
Hatte ich mich da gerade verhört?
„Was, was hast du gerade gesagt?“, murmelte ich perplex und zog mich von ihr zurück, um sie anzusehen.
„Ich…ich sagte...ich sagte, dass ich dich auch liebe!“, wisperte sie.
Mein Herz vollführte einen Salto vor Freude.
„Aber... aber letzte Woche hast du doch gesagt, du wärst dir nicht sicher?!“, erwiderte ich völlig überrumpelt.
„Letzte Woche... war ich mir auch... noch nicht sicher!“, erklärte sie stockend. „Aber ich habe jetzt eine Woche mit viel Weinen, wenig Essen und noch weniger Schlaf zugebracht. Ich denke, dass tut man nur wegen jemanden, den man… liebt...“
Ich schlang darauf augenblicklich meine Arme um sie und begann ihr Gesicht mit kleinen Küssen zu bedecken.
„Du. Machst. Mich. Zum. Glücklichsten. Menschen. Auf. Der. Welt.“, murmelte ich zwischen den Küssen.
Endlich lagen meine Lippen auf ihren, und ich konnte ihre Süße schmecken. Der Kuss war so zart... so liebevoll, einfach nur atemberaubend. Ich wollte gerade den Kuss vertiefen und presste meine Lippen mit voller Leidenschaft auf ihre, als ihr Handy auf einmal klingelte.
Wobei ´lossang` wohl mal wieder der passendere Begriff gewesen wäre. Ich kann nur immer wieder über Bellas Klingeltöne staunen, sie scheint für fast jeden einen eigenen Klingelton zu haben...
„Lass es klingeln!“, murmelte ich gegen ihre Lippen.
„Geht nicht!“, murmelte sie ebenso zurück und schob mich sanft von sich. „Das ist Jake, er macht sich sicher Sorgen!“
Während ich darüber nachgrübelte, warum sie gerade „Invincible“ von Muse als Klingelton für Jake hatte, fischte Bella ihr Handy aus der Hosentasche.
„Hi Jake!“
Ich wünschte ich könnte verstehen, was er ihr sagte, aber ich hörte nur ein leises Murmeln.
„Nein, es ist alles okay.....Ich bin bei Edward!“
Jetzt hörte ich, wie jemand am anderen Ende plötzlich lauter wurde. Bella hielt das Handy vom Ohr weg und verzog das Gesicht.
„Jacob Black!“, knurrte sie. „Das ist immer noch meine Entscheidung! Du weißt, ich bin dir unendlich dankbar, aber wann ich mich mit wem treffe, ist meine Entscheidung. Du hast mich bei Leah ja auch nicht gefragt!“
Das Gebrüll wurde daraufhin etwas leiser.
„Fein! Bis dann Jake!“
Grummelnd klappte Bella ihr Handy zu und schob es zurück in die Hosentasche, während sie vor sich hinschimpfte.
Irgendwie sieht das ziemlich süß aus, wenn sie so wütend ist…
Aber ich wollte es mir mit Bella momentan nicht verscherzen. „Er mag mich wohl nicht besonders, oder?“, fragte ich also vorsichtig.
Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich schätze mal, er würde dich am liebsten ungespitzt in den Boden rammen. Aber das ist egal. Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, werde ich mir ihn zur Brust nehmen. Sich so aufzuführen! Er ist doch nicht mein Vater!“
Ich zog sie wieder in meine Arme, denn ich wollte nicht länger über diesen Jacob nachdenken. Wir saßen eine Weile einfach so da und gingen unseren Gedanken nach.
„Sind wir jetzt eigentlich wieder...“, wisperte Bella plötzlich.
Unwillkürlich musste ich lächeln. Dass sie das Wort 'wieder' verwendete, machte mich irgendwie glücklich.
Ich hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Mund. „Wenn du willst...“
„Mhmmm.“, machte sie gegen meine Lippen.
„Schlaf heute Nacht bei mir!“, flüsterte ich leise.
Bei meinen Worten zuckte sie kurz zusammen und riss erschrocken die Augen auf.
Verdammt! Sie hatte natürlich den Eindruck, dass es mir nur um Sex ging!
„Süße, ich sagte bei mir und nicht mit mir!“, versuchte ich sie zu beruhigen.
Ich müsste mir wirklich was ausdenken, um ihr Vertrauen in dem Punkt wieder zu erlangen...
Sie seufzte leise. „Okay!“, aber ihre Haltung blieb trotzdem angespannt.
Seufzend lehnte ich mich zurück.
„Ich mach' dir einen Vorschlag, okay? Wenn du akzeptierst, offiziell meine Freundin zu sein, und die Wochenenden immer mit mir zu verbringen,“, ich blickte dabei in ihre Augen, „werde ich bis zum Schulball nicht versuchen, dich zu verführen!“ Erwartungsvoll blickte ich sie an.
Fünf Wochen würde ich schon überstehen...und ich hatte ja ´verführen` gesagt...also waren die anderen Sachen, die Spaß machten, ja gestattet...
„Das klingt gut!“, meinte Bella, ihr jedoch Gesicht sah dennoch etwas misstrauisch aus. „Wo ist der Haken?“
Ihr konnte man wirklich nichts vormachen...ihr war nicht verborgen geblieben, dass ich eine zeitliche Grenze gesetzt hatte.
„Du gehst mit mir zum Schulball!“, erwiderte ich anzüglich grinsend. „Und danach schläfst du MIT mir.“
Ich sah, wie sie schluckte und sich ihre Augen etwas weiteten.
„Ich will dich, Bella!“, fügte ich etwas ernster hinzu. „Ich bin bereit, bis zum Schulball zu warten, aber dann wird dein Körper mir gehören. Die ganze Nacht!“
Ich biss mir auf die Unterlippe und sah sie schräg von unten durch meine Wimpern an – ich wusste, DAS würde sie total aus der Fassung bringen.
Ein zartes rosa bildete sich auf ihren Wangen.
Vorsichtig beugte ich mich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich will dich unter mir spüren, und das nicht nur einmal, ich werde dich dazu bringen, laut meinen Namen zu stöhnen... mich anzuflehen, dich zu ficken!“
Beim letzten Wort zuckte sie kurz zusammen und wurde augenblicklich knallrot.
Oh Cullen, du hast es wirklich drauf, wenn sie jetzt noch ja sagt... dann bist du wirklich ein Genie...
„O...okay!“, stotterte Bella neben mir. „Das klingt fair!“
Ich bin so gut! Wenn ich schwul wäre, würde ich mich wahrscheinlich selber lieben!
„Also haben wir einen Deal?“, wisperte ich, während ich mit der Nase über ihren Hals strich.
„Sieht...sieht so aus!“, murmelte Bella, sichtlich um Fassung bemüht.
„Dann lass uns nach Hause gehen!“, murmelte ich, nahm ihre Hand und zog sie zu mir herauf, und das erste Mal seit knapp einer Woche war ich glücklich...verdammt glücklich.
„You take my breath away“ von Queen
Oooh oooh take it take it all away
Oooh ooh take my breath away
Oooh ooh yoooo take my breath away
Look into my eyes and you'll see I'm the only one
You've captured my love stolen my heart
Changed my life
Every time you make a move you destroy my mind
And the way you touch
I lose control and shiver deep inside
You take my breath away
You can reduce me to tears with a single sigh
You can reduce me to tears with a single sigh
Ev'ry breath that you take
Any sound that you make is a whisper in my ear
I could give up all my life for just one kiss
I would surely die if you dismiss me from your love
You take my breath away
So please don't go
So please don't go
Don't leave me here all by myself
I get ever so lonely from time to time
I will find you anywhere you go
I'll be right behind you
Right until the ends of the earth
I'll get no sleep until I find you
To tell you that you just
take my breath away
I will find you anywhere you go
I will find you anywhere you go
Right until the ends of the earth
I'll get no sleep until I find you
To tell you when I've found you I love you
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