3.MEMORIES
Edward POV
Ich schlich mich aus dem Zimmer. Auf dem Flur war – Gottseidank - keine Menschenseele unterwegs, so dass ich ungesehen verschwinden konnte. Meinen Volvo hatte ich extra um die Ecke geparkt, damit Carlisle ihn nicht zu Gesicht bekam..
Carlisle. Ich hoffte er bekam das mit Bellas Kopf irgendwie wieder hin. Am Anfang dachte ich noch, sie wollte mich ärgern, aber anscheinend konnte sie sich wirklich nicht erinnern.
Scheiße, dabei lief es gerade so gut!
Ich stieg in den Wagen und fuhr los.
Ich musste an gestern denken, und automatisch fing ich an zu grinsen. Gott, Bella war so süß gewesen.
* * * bei den Cullens, einen Tag zuvor * * *
Ich wartete auf Bella. Sie war zwar erst in einer Stunde mit Alice verabredet, aber ich wusste, sie würde zeitig da sein. Sehr zeitig. Voller Vorfreude dachte ich daran, wie wir bestimmt wieder knutschend auf dem Sofa landen würden. Esme war bei einer Freundin, und mein Bruder Emmett zog mit seinen Kumpels um die Häuser. Wir hatten das Haus für uns.
Es klingelte, und als ich öffnete stand Bella mit leicht geröteten Wangen vor mir. Ich zog sie an meine Brust, gab der Tür einen kleinen Schubs, sodass sie zufiel, und hauchte Bella einen zarten Kuss auf die Stirn.
„Süße, ich hab dich so vermisst“
Sie strahlte mich an „Ich dich auch“, und küsste mich auf den Mund.
„Heute mit dem Bus?“ Ich hob fragend eine Augenbraue.
Bella lief leicht rosa an. „Äh, ja, eine gute Entschuldigung so zeitig hier zu sein, und...,“ sie biss sich auf die Unterlippe, „...Alice hat bestimmt nichts dagegen, wenn du mich nach Hause fährst.“
„Miss Swan“, ich hob tadelnd den Finger, „sie versuchen doch nicht gerade den Bruder ihrer besten Freundin zu wildem Rumgeknutsche im Auto zu verführen?“
„Und wenn doch?“ Frech grinste sie mich an.
„Mhm, ich glaube, das kann ich nicht durchgehen lassen! Aber gegen eine gewisse Gegenleistung...“ Ich nahm ihr rechtes Bein unterhalb der Kniekehle und zog sie eng an mich, wobei ich ihr Bein um meine Hüfte schlang, „...bin ich bereit, darüber hinwegzusehen.“
„Du bist unmöglich!“ Sie lachte.
Plötzlich klingelte ihr Handy. Klingeln war eigentlich der falsche Ausdruck, es hörte sich an als hätte eine Rockband eine Probe. Eine sehr laute Probe.
„Oh, das ist Alice!“ Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Telefon. Ich nahm es ihr aus der Hand und drückte die Stumm-Taste.
„Sie ruft bestimmt gleich noch mal an.“
Ich musste lachen. „Du hast 'Eye of the Tiger' als Klingelton für Alice?“
Bella lief rot an. „Ja, äh, weil sie doch so eine kleine Wilde ist.“ Entschuldigend versuchte sie zu lächeln.
„Und was ist MEIN Klingelton?“ fragte ich interessiert.
„Äh, du hast keinen extra Klingelton, du weißt ja, es soll doch niemand wissen dass...“
Ihre Antwort kam schnell.
Zu schnell.
„Bist du dir sicher? Ich kann dich ja mal anklingeln.“ Ich zog mein Handy aus der Tasche und drückte die Wahlwiederholung.
Ein langsames Musikstück erklang. Es klang schon älter und irgendwie nach Country. Irgendwas mit 'bittersweet memories'. Ich sah Bella fragend an.
„Das...das ist 'I will always love you' ", stammelte sie und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
„Das aus Bodyguard?“, fragte ich. Alice hatte mich mal gezwungen den Film zu sehen. Grauenhaft. Obwohl, die Sache mir dem Schwert war ziemlich cool.
Sie lief wieder rosa an. Gott, ich liebte es, wie sie dann aussah.
„Nein, ...also eigentlich schon, es ist aber das Original von Dolly Parton.“
„Aber es ist doch ein trauriges Lied!“, stellte ich fest.
„Ja, aber...“ Sie biss sich nervös auf die Unterlippe.
Wusste sie eigentlich, wie verdammt sexy das aussah?
„Es ist so schön und gefühlvoll! Ich liebe es!“
Dann klingelte mein Handy.
„Alice, was gibt es?“ - Ist Bella schon da? - „Nein, wieso?“ Ich log ohne rotzuwerden und legte Bella die Hand auf den Mund damit sie uns nicht verriet. - Ich hab sie versucht auf dem Handy zu erreichen, aber sie geht nicht ran. Bestimmt ist sie schon unterwegs! Kannst du ihr bitte sagen, dass ich so ein bis zwei Stunden später komme? - „Ein bis zwei Stunden?“ - Äh, ja, ich bin bei Paul, in einer halben Stunde erwartet er eine neue Lieferung von Versace, und er sagt, da wären total heiße Sachen dabei, ich muss einfach warten! - „Okay, ich sag ihr Bescheid, parke sie auf dem Sofa und leg ihr die Dirty Dancing DVD ein, sie wird gar nicht merken, dass du nicht da bist!“ - Oh Edward, du bist ein Schatz, sag Bella, ich bring ihr was mit!
Ich klappte mein Handy zu und grinste Bella an. „Wir haben sturmfreie Bude!“
„Sturmfreie Bude?“, sie sah mich verständnislos an, „Alice kommt nicht?“
„Doch, aber erst in ein bis zwei Stunden!“ Ich schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an mich. „Wir könnten so lange in mein Zimmer gehen...“ Ich fing an ihren Hals zu küssen. Bella stöhnte wohlig. „Auf meinem Bett ist mehr Platz, als auf der Couch!“
„Mr. Cullen!“ Jetzt spielte sie die Empörte. „Sie wollen doch nicht etwa ein unschuldiges junges Mädchen in ihr Schlafgemach zerren?“
„Und ob ich das will!“ Ich packte sie und warf sie über die Schulter. Sie kicherte. Schnell ging ich die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu meinem Zimmer. „Willkommen in der Höhle des Löwen!“ Ich schmiss die Tür hinter mir zu. „Du darfst dich offiziell als meine Gefangene betrachten!“ Sanft legte ich sie auf mein Bett.
„Wow Edward, das Bett ist ja riesig!“
„Das ist ja auch kein Bett, sondern eine Spielwiese!“ Ich knabberte an ihrem Ohrläppchen. Mit den Händen strich zärtlich ich an ihrem Oberkörper entlang hinunter zu ihrer Jeans. Ich zog ihr das Shirt aus der Hose und ließ meine Finger sanft über ihren nackten Bauch streichen. Langsam wanderte ich höher und strich mit den Fingern zart über ihre Brust. Selbst durch den BH merkte ich, wie ihre Brustwarzen sich aufrichteten. Sie stöhnte leise.
„Ist dir kalt?“ spottete ich, „ich kann dich gerne etwas anheizen!“
„Nö.. nö, nicht kalt, eher zu warm!“, ihre Stimme zitterte.
Ich legte meinen Lippen auf ihre und schob meine Zunge in Ihren Mund. Ganz langsam. Plötzlich packte sie meinen Kopf und presste sich an mich. Sie übernahm das Kommando, bestimmte auf einmal das Tempo unseres Kusses. Und sie küsste mich so leidenschaftlich wie noch nie zu vor. Dabei zog sie mich auf sich, umschlang mich mit ihren Beinen und drückte ihren Körper an meinen.
„Oh, Edward!“, sie stöhnte leise und atmete schwer. Auch mein Atem war schneller geworden, ich spürte die Hitze in mir aufsteigen, ich spürte wie meine Erregung wuchs. Buchstäblich! Sie presste sich erneut an mich. Verdammt, sie musste doch merken, wie erregt ich war! Ich wollte es doch langsam angehen lassen, ihr Zeit geben....
„Bella!“, ich beendete den Kuss, legte meine Stirn auf ihre und schloss die Augen. „Bella, wenn du so weitermachst kann ich mich nicht mehr beherrschen, es fällt mir jetzt schon schwer aufzuhören...!“ Ich keuchte. Ich begehrte sie so sehr, ich wollte endlich ihre nackte Haut auf meiner spüren, jeden Quadratzentimeter ihrer Haut küssen. Sie mit der Zunge verwöhnen, und endlich mit ihr schlafen. Aber ich hatte mir geschworen, sie nicht zu bedrängen, dafür war sie mir zu wichtig. Ein weiteres Stöhnen entglitt meiner Kehle.
Sie küsste mich. „Edward.“ Ihre Stimme klang rau, „dann hör doch nicht auf!“
* * *
Ein Hupen schreckte mich auf. Oh, ich hatte übersehen, dass die Ampel schon auf grün geschaltet hatte. Ich legte den Gang ein und fuhr los.
Sich beim Autofahren an gestern zu erinnern, war wohl doch keine so gute Idee gewesen.
Ich stellte den Volvo in der Garage ab und ging ins Haus. Esme war auf irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung und hatte Emmett mitgenommen. Der Arme! Also war bloß Alice da.
Mist! Alice. Ich hatte verdrängt, dass sie bestimmt noch eine Erklärung wegen gestern haben wollte.
Ich schlich mich leise in mein Zimmer. Aber kaum hatte ich die Tür geschlossen, wurde sie auch schon wieder aufgerissen.
„Edward Anthony Cullen! Du bist mir eine Erklärung schuldig!“ Sie sah wütend aus.
„Hi, Alice!“, sagte ich kleinlaut.
Das würde schwierig werden.
„Also!“ Sie funkelte mich böse an „Was ist gestern passiert? Wieso ist Bella gestürzt? Ich hab dir doch erzählt wie tollpatschig sie ist. Konntest du nicht besser aufpassen? Sie hat ihr Gedächtnis verloren, weißt du das schon? Sie kann sich an nichts nach Silvester erinnern, nicht mal an die Party!“
„Ich weiß!“, seufzte ich.
„Hat Carlisle dich angerufen?“, fragte sie misstrauisch.
„Nein, ich … ich war bei ihr im Krankenhaus.“
Wie sollte ich ihr das alles nur erklären!
„Du warst bei ihr im Krankenhaus?“ Erstaunt blickte sie mich an. „Darüber müssen wir noch reden, aber erstmal will ich wissen, wie Bella die Treppe runterfallen konnte, wenn du sie doch im Wohnzimmer vor den Fernseher setzen wolltest!“ Ihre Augen funkelten wieder.
Scheiße! Was mach ich bloß?
Ich würde ihr wohl oder übel die Wahrheit erzählen müssen. Mir fiel wirklich nichts ein, womit ich mich hätte rausreden können
„Sie war nicht im Wohnzimmer.“ Ich vermied es sie direkt anzusehen.
„Und, wo war sie dann?“ Ihre Stimme klang ungeduldig.
Ich schluckte. „Bella war bei mir im Zimmer...“
Ihre Augen verengten sich. „Nein. Du hast nicht! Das würdest du nicht wagen!“ Sie sah fuchsteufelswild aus. „Edward, sag dass das nicht wahr ist! Es ist mir egal mit wem du so alles gevögelt hast...“
Wow, seid wann kannte Alice solche Worte?
„...aber meine beste Freundin flachzulegen, das ist ja wohl das Allerletzte!“
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt im Himmel, oder ...wohl doch eher in der Hölle...
„Alice!“, ich sah sie flehend an.
„Was hast du dir dabei gedacht? Wahrscheinlich hast du gar nicht nachgedacht, oder? Das ist ja mal wieder typisch Mann! Mensch, Edward, Bella war noch Jungfrau! Schlimmer noch, du hast ihr bestimmt das Herz gebrochen, nach Silvester, ließ es sich ja nicht mehr verheimlichen, dass sie auf dich steht.“
Sie rannte im Zimmer auf und ab und fuchtelte dabei wild mit den Händen.
„Ich fasse es einfach nicht! Mein verdammter EX-Lieblingsbruder“, sie spie das Wort fast aus, „verführt meine beste Freundi!ཀ Du bist so ein fieser Kerl! Ich könnte dich windelweich prügeln für das, was du ihr angetan hast!“ Sie redete sich immer weiter in Rage.
„Alice, hör mir doch bitte mal zu!“ Ich legte meinen allerbesten Welpenblick auf.
„Du brauchst gar nicht so treudoof zu gucken, du hast bei mir verschissen!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
„Hör mir doch bitte mal zu, es.. es ist nicht so wie du denkst!“
„Also hast du sie nicht flachgelegt?“ Sie starrte mich wütend an.
Flachgelegt, das hörte sich so banal an, für so etwas Wundervolles.
„Jein, also ...ja ich habe mit ihr geschlafen!“
Alice schnaubte.
Ich glaubte irgendwie so was wie 'elender Hurenbock' zu hören.
Wer hatte ihr bloß solche Ausdrücke beigebracht?
„Aber, aber es war anders als du denkst!“ Ich sah sie bittend an.
„Achso!“ Ihre Stimme war kalt. „Hat SIE dich vielleicht verführt?“
Autsch. Ironie hoch drei.
„Es war eher in gegenseitigem Einverständnis. Bella und ich - wir haben.. wir sind...“
Ich fand nicht das passende Wort für unsere Situation. Affäre? Nein, es war viel mehr. Aber 'wir sind ein Paar' klang auch unpassend.
Alice runzelte die Stirn. „Bella und du habt was ?“
Ich holte tief Luft. „Bella und ich sind zusammen, heimlich, schon seit über sechs Wochen!“
Es war raus. Ich hatte es endlich gesagt.
Alice stand der Mund offen. „Du hast was mit meiner besten Freundin und ich weiß nichts davon?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Edward ich kenne dich, du.. du wirst ihr wehtun! Es wird ihr bestimmt nicht gefallen, wenn du noch mit anderen schläfst! Sie ist für sowas zu gut!“
Ich sah sie erstaunt an.
Glaubte sie etwa, ich könnte mit anderen Frauen schlafen, wenn ich mit Bella zusammen war?
Sie blickte mich entrüstet an.
Oh ja, sie konnte es glauben, der alte Edward hätte damit überhaupt gar kein Problem gehabt.
„Bei Bella ist das anders, Alice“ Ich sah ihr in die Augen. „Ich habe seit Silvester mit keiner anderen geschlafen. Ehrlich gesagt, hatte ich seit Silvester überhaupt keinen Sex mehr, außer gestern...“
Ihre Augen wurden immer größer, „Ihr habt gestern das erste Mal miteinander...?“
Ich nickte. „Ich wollte warten, ihr Zeit lassen, aber gestern .. wir haben rumgealbert und plötzlich hat sie sich.....“
„Erspar mir die Details!“ Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Ich glaub es nicht!“ Jetzt grinste sie wirklich. „Wer bist du und was hast du mit meinem Lieblingsbruder gemacht? Ich meine, drei Monate keinen Sex? Du hast früher nicht mal drei Tage durchgehalten! Woher kommt der Sinneswandel? Warst du so scharf auf Bella?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
„Es ist ganz einfach Alice,“ ich lächelte „ich liebe Bella!“
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Edward POV
Ich schlich mich aus dem Zimmer. Auf dem Flur war – Gottseidank - keine Menschenseele unterwegs, so dass ich ungesehen verschwinden konnte. Meinen Volvo hatte ich extra um die Ecke geparkt, damit Carlisle ihn nicht zu Gesicht bekam..
Carlisle. Ich hoffte er bekam das mit Bellas Kopf irgendwie wieder hin. Am Anfang dachte ich noch, sie wollte mich ärgern, aber anscheinend konnte sie sich wirklich nicht erinnern.
Scheiße, dabei lief es gerade so gut!
Ich stieg in den Wagen und fuhr los.
Ich musste an gestern denken, und automatisch fing ich an zu grinsen. Gott, Bella war so süß gewesen.
* * * bei den Cullens, einen Tag zuvor * * *
Ich wartete auf Bella. Sie war zwar erst in einer Stunde mit Alice verabredet, aber ich wusste, sie würde zeitig da sein. Sehr zeitig. Voller Vorfreude dachte ich daran, wie wir bestimmt wieder knutschend auf dem Sofa landen würden. Esme war bei einer Freundin, und mein Bruder Emmett zog mit seinen Kumpels um die Häuser. Wir hatten das Haus für uns.
Es klingelte, und als ich öffnete stand Bella mit leicht geröteten Wangen vor mir. Ich zog sie an meine Brust, gab der Tür einen kleinen Schubs, sodass sie zufiel, und hauchte Bella einen zarten Kuss auf die Stirn.
„Süße, ich hab dich so vermisst“
Sie strahlte mich an „Ich dich auch“, und küsste mich auf den Mund.
„Heute mit dem Bus?“ Ich hob fragend eine Augenbraue.
Bella lief leicht rosa an. „Äh, ja, eine gute Entschuldigung so zeitig hier zu sein, und...,“ sie biss sich auf die Unterlippe, „...Alice hat bestimmt nichts dagegen, wenn du mich nach Hause fährst.“
„Miss Swan“, ich hob tadelnd den Finger, „sie versuchen doch nicht gerade den Bruder ihrer besten Freundin zu wildem Rumgeknutsche im Auto zu verführen?“
„Und wenn doch?“ Frech grinste sie mich an.
„Mhm, ich glaube, das kann ich nicht durchgehen lassen! Aber gegen eine gewisse Gegenleistung...“ Ich nahm ihr rechtes Bein unterhalb der Kniekehle und zog sie eng an mich, wobei ich ihr Bein um meine Hüfte schlang, „...bin ich bereit, darüber hinwegzusehen.“
„Du bist unmöglich!“ Sie lachte.
Plötzlich klingelte ihr Handy. Klingeln war eigentlich der falsche Ausdruck, es hörte sich an als hätte eine Rockband eine Probe. Eine sehr laute Probe.
„Oh, das ist Alice!“ Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Telefon. Ich nahm es ihr aus der Hand und drückte die Stumm-Taste.
„Sie ruft bestimmt gleich noch mal an.“
Ich musste lachen. „Du hast 'Eye of the Tiger' als Klingelton für Alice?“
Bella lief rot an. „Ja, äh, weil sie doch so eine kleine Wilde ist.“ Entschuldigend versuchte sie zu lächeln.
„Und was ist MEIN Klingelton?“ fragte ich interessiert.
„Äh, du hast keinen extra Klingelton, du weißt ja, es soll doch niemand wissen dass...“
Ihre Antwort kam schnell.
Zu schnell.
„Bist du dir sicher? Ich kann dich ja mal anklingeln.“ Ich zog mein Handy aus der Tasche und drückte die Wahlwiederholung.
Ein langsames Musikstück erklang. Es klang schon älter und irgendwie nach Country. Irgendwas mit 'bittersweet memories'. Ich sah Bella fragend an.
„Das...das ist 'I will always love you' ", stammelte sie und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
„Das aus Bodyguard?“, fragte ich. Alice hatte mich mal gezwungen den Film zu sehen. Grauenhaft. Obwohl, die Sache mir dem Schwert war ziemlich cool.
Sie lief wieder rosa an. Gott, ich liebte es, wie sie dann aussah.
„Nein, ...also eigentlich schon, es ist aber das Original von Dolly Parton.“
„Aber es ist doch ein trauriges Lied!“, stellte ich fest.
„Ja, aber...“ Sie biss sich nervös auf die Unterlippe.
Wusste sie eigentlich, wie verdammt sexy das aussah?
„Es ist so schön und gefühlvoll! Ich liebe es!“
Dann klingelte mein Handy.
„Alice, was gibt es?“ - Ist Bella schon da? - „Nein, wieso?“ Ich log ohne rotzuwerden und legte Bella die Hand auf den Mund damit sie uns nicht verriet. - Ich hab sie versucht auf dem Handy zu erreichen, aber sie geht nicht ran. Bestimmt ist sie schon unterwegs! Kannst du ihr bitte sagen, dass ich so ein bis zwei Stunden später komme? - „Ein bis zwei Stunden?“ - Äh, ja, ich bin bei Paul, in einer halben Stunde erwartet er eine neue Lieferung von Versace, und er sagt, da wären total heiße Sachen dabei, ich muss einfach warten! - „Okay, ich sag ihr Bescheid, parke sie auf dem Sofa und leg ihr die Dirty Dancing DVD ein, sie wird gar nicht merken, dass du nicht da bist!“ - Oh Edward, du bist ein Schatz, sag Bella, ich bring ihr was mit!
Ich klappte mein Handy zu und grinste Bella an. „Wir haben sturmfreie Bude!“
„Sturmfreie Bude?“, sie sah mich verständnislos an, „Alice kommt nicht?“
„Doch, aber erst in ein bis zwei Stunden!“ Ich schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an mich. „Wir könnten so lange in mein Zimmer gehen...“ Ich fing an ihren Hals zu küssen. Bella stöhnte wohlig. „Auf meinem Bett ist mehr Platz, als auf der Couch!“
„Mr. Cullen!“ Jetzt spielte sie die Empörte. „Sie wollen doch nicht etwa ein unschuldiges junges Mädchen in ihr Schlafgemach zerren?“
„Und ob ich das will!“ Ich packte sie und warf sie über die Schulter. Sie kicherte. Schnell ging ich die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu meinem Zimmer. „Willkommen in der Höhle des Löwen!“ Ich schmiss die Tür hinter mir zu. „Du darfst dich offiziell als meine Gefangene betrachten!“ Sanft legte ich sie auf mein Bett.
„Wow Edward, das Bett ist ja riesig!“
„Das ist ja auch kein Bett, sondern eine Spielwiese!“ Ich knabberte an ihrem Ohrläppchen. Mit den Händen strich zärtlich ich an ihrem Oberkörper entlang hinunter zu ihrer Jeans. Ich zog ihr das Shirt aus der Hose und ließ meine Finger sanft über ihren nackten Bauch streichen. Langsam wanderte ich höher und strich mit den Fingern zart über ihre Brust. Selbst durch den BH merkte ich, wie ihre Brustwarzen sich aufrichteten. Sie stöhnte leise.
„Ist dir kalt?“ spottete ich, „ich kann dich gerne etwas anheizen!“
„Nö.. nö, nicht kalt, eher zu warm!“, ihre Stimme zitterte.
Ich legte meinen Lippen auf ihre und schob meine Zunge in Ihren Mund. Ganz langsam. Plötzlich packte sie meinen Kopf und presste sich an mich. Sie übernahm das Kommando, bestimmte auf einmal das Tempo unseres Kusses. Und sie küsste mich so leidenschaftlich wie noch nie zu vor. Dabei zog sie mich auf sich, umschlang mich mit ihren Beinen und drückte ihren Körper an meinen.
„Oh, Edward!“, sie stöhnte leise und atmete schwer. Auch mein Atem war schneller geworden, ich spürte die Hitze in mir aufsteigen, ich spürte wie meine Erregung wuchs. Buchstäblich! Sie presste sich erneut an mich. Verdammt, sie musste doch merken, wie erregt ich war! Ich wollte es doch langsam angehen lassen, ihr Zeit geben....
„Bella!“, ich beendete den Kuss, legte meine Stirn auf ihre und schloss die Augen. „Bella, wenn du so weitermachst kann ich mich nicht mehr beherrschen, es fällt mir jetzt schon schwer aufzuhören...!“ Ich keuchte. Ich begehrte sie so sehr, ich wollte endlich ihre nackte Haut auf meiner spüren, jeden Quadratzentimeter ihrer Haut küssen. Sie mit der Zunge verwöhnen, und endlich mit ihr schlafen. Aber ich hatte mir geschworen, sie nicht zu bedrängen, dafür war sie mir zu wichtig. Ein weiteres Stöhnen entglitt meiner Kehle.
Sie küsste mich. „Edward.“ Ihre Stimme klang rau, „dann hör doch nicht auf!“
* * *
Ein Hupen schreckte mich auf. Oh, ich hatte übersehen, dass die Ampel schon auf grün geschaltet hatte. Ich legte den Gang ein und fuhr los.
Sich beim Autofahren an gestern zu erinnern, war wohl doch keine so gute Idee gewesen.
Ich stellte den Volvo in der Garage ab und ging ins Haus. Esme war auf irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung und hatte Emmett mitgenommen. Der Arme! Also war bloß Alice da.
Mist! Alice. Ich hatte verdrängt, dass sie bestimmt noch eine Erklärung wegen gestern haben wollte.
Ich schlich mich leise in mein Zimmer. Aber kaum hatte ich die Tür geschlossen, wurde sie auch schon wieder aufgerissen.
„Edward Anthony Cullen! Du bist mir eine Erklärung schuldig!“ Sie sah wütend aus.
„Hi, Alice!“, sagte ich kleinlaut.
Das würde schwierig werden.
„Also!“ Sie funkelte mich böse an „Was ist gestern passiert? Wieso ist Bella gestürzt? Ich hab dir doch erzählt wie tollpatschig sie ist. Konntest du nicht besser aufpassen? Sie hat ihr Gedächtnis verloren, weißt du das schon? Sie kann sich an nichts nach Silvester erinnern, nicht mal an die Party!“
„Ich weiß!“, seufzte ich.
„Hat Carlisle dich angerufen?“, fragte sie misstrauisch.
„Nein, ich … ich war bei ihr im Krankenhaus.“
Wie sollte ich ihr das alles nur erklären!
„Du warst bei ihr im Krankenhaus?“ Erstaunt blickte sie mich an. „Darüber müssen wir noch reden, aber erstmal will ich wissen, wie Bella die Treppe runterfallen konnte, wenn du sie doch im Wohnzimmer vor den Fernseher setzen wolltest!“ Ihre Augen funkelten wieder.
Scheiße! Was mach ich bloß?
Ich würde ihr wohl oder übel die Wahrheit erzählen müssen. Mir fiel wirklich nichts ein, womit ich mich hätte rausreden können
„Sie war nicht im Wohnzimmer.“ Ich vermied es sie direkt anzusehen.
„Und, wo war sie dann?“ Ihre Stimme klang ungeduldig.
Ich schluckte. „Bella war bei mir im Zimmer...“
Ihre Augen verengten sich. „Nein. Du hast nicht! Das würdest du nicht wagen!“ Sie sah fuchsteufelswild aus. „Edward, sag dass das nicht wahr ist! Es ist mir egal mit wem du so alles gevögelt hast...“
Wow, seid wann kannte Alice solche Worte?
„...aber meine beste Freundin flachzulegen, das ist ja wohl das Allerletzte!“
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt im Himmel, oder ...wohl doch eher in der Hölle...
„Alice!“, ich sah sie flehend an.
„Was hast du dir dabei gedacht? Wahrscheinlich hast du gar nicht nachgedacht, oder? Das ist ja mal wieder typisch Mann! Mensch, Edward, Bella war noch Jungfrau! Schlimmer noch, du hast ihr bestimmt das Herz gebrochen, nach Silvester, ließ es sich ja nicht mehr verheimlichen, dass sie auf dich steht.“
Sie rannte im Zimmer auf und ab und fuchtelte dabei wild mit den Händen.
„Ich fasse es einfach nicht! Mein verdammter EX-Lieblingsbruder“, sie spie das Wort fast aus, „verführt meine beste Freundi!ཀ Du bist so ein fieser Kerl! Ich könnte dich windelweich prügeln für das, was du ihr angetan hast!“ Sie redete sich immer weiter in Rage.
„Alice, hör mir doch bitte mal zu!“ Ich legte meinen allerbesten Welpenblick auf.
„Du brauchst gar nicht so treudoof zu gucken, du hast bei mir verschissen!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
„Hör mir doch bitte mal zu, es.. es ist nicht so wie du denkst!“
„Also hast du sie nicht flachgelegt?“ Sie starrte mich wütend an.
Flachgelegt, das hörte sich so banal an, für so etwas Wundervolles.
„Jein, also ...ja ich habe mit ihr geschlafen!“
Alice schnaubte.
Ich glaubte irgendwie so was wie 'elender Hurenbock' zu hören.
Wer hatte ihr bloß solche Ausdrücke beigebracht?
„Aber, aber es war anders als du denkst!“ Ich sah sie bittend an.
„Achso!“ Ihre Stimme war kalt. „Hat SIE dich vielleicht verführt?“
Autsch. Ironie hoch drei.
„Es war eher in gegenseitigem Einverständnis. Bella und ich - wir haben.. wir sind...“
Ich fand nicht das passende Wort für unsere Situation. Affäre? Nein, es war viel mehr. Aber 'wir sind ein Paar' klang auch unpassend.
Alice runzelte die Stirn. „Bella und du habt was ?“
Ich holte tief Luft. „Bella und ich sind zusammen, heimlich, schon seit über sechs Wochen!“
Es war raus. Ich hatte es endlich gesagt.
Alice stand der Mund offen. „Du hast was mit meiner besten Freundin und ich weiß nichts davon?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Edward ich kenne dich, du.. du wirst ihr wehtun! Es wird ihr bestimmt nicht gefallen, wenn du noch mit anderen schläfst! Sie ist für sowas zu gut!“
Ich sah sie erstaunt an.
Glaubte sie etwa, ich könnte mit anderen Frauen schlafen, wenn ich mit Bella zusammen war?
Sie blickte mich entrüstet an.
Oh ja, sie konnte es glauben, der alte Edward hätte damit überhaupt gar kein Problem gehabt.
„Bei Bella ist das anders, Alice“ Ich sah ihr in die Augen. „Ich habe seit Silvester mit keiner anderen geschlafen. Ehrlich gesagt, hatte ich seit Silvester überhaupt keinen Sex mehr, außer gestern...“
Ihre Augen wurden immer größer, „Ihr habt gestern das erste Mal miteinander...?“
Ich nickte. „Ich wollte warten, ihr Zeit lassen, aber gestern .. wir haben rumgealbert und plötzlich hat sie sich.....“
„Erspar mir die Details!“ Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Ich glaub es nicht!“ Jetzt grinste sie wirklich. „Wer bist du und was hast du mit meinem Lieblingsbruder gemacht? Ich meine, drei Monate keinen Sex? Du hast früher nicht mal drei Tage durchgehalten! Woher kommt der Sinneswandel? Warst du so scharf auf Bella?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
„Es ist ganz einfach Alice,“ ich lächelte „ich liebe Bella!“
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„Eye of the tiger“ von Survivor
Risin' up, back on the street
Did my time, took my chances
Went the distance, now I'm back on my feet
Just a man and his will to survive
So many times, it happens too fast
You trade your passion for glory
Don't lose your grip on the dreams of the past
You must fight just to keep them alive
It's the eye of the tiger, it's
the thrill of the fight
Rising up to the challenge of our rival
And the last known survivor
stalks his prey in the night
And he's watching us all with the eye of the tiger
Face to face, out in the heat
Hangin' tough, stayin' hungry
They stack the odds, still we take to the street
For the kill with the skill to survive
Risin' up, straight to the top
Had the guts, got the glory
Went the distance, now I'm not gonna stop
Just a man and his will to survive
The eye of the tiger
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