Samstag, 15. Oktober 2011

SML - 60 - your time is now

60 your time is now



Als ich wieder erwachte, waren wir bereits zu Hause angekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war und wie lange ich geschlafen hatte, aber laut meinem Magen war mindestens schon Mittagszeit. Was mir von dem vielversprechenden Essensgeruch, der mir entgegenschlug, als ich ausstieg, auch eindeutig bestätigt wurde. Prompt fing mein Magen an laut zu knurren und ich blickte mich etwas beschämt um, musste allerdings feststellen, dass sich gerade niemand für mich interessierte.

Nicht mal meine eigene Frau.

Denn Bella lief gerade auf Alice zu, die vor der Haustür stand und nahm ihr Jenny ab, die sie ihr schon freudestrahlend entgegenhielt. Kurz hinter ihr war direkt Jasper, der Alice erleichtert in die Arme schloss, sobald diese meine Tochter losgelassen hatte. Seth tänzelte derweilen wild mit der Rute wedelnd um sein Frauchen herum, was Jenny fröhlich aufglucksen ließ. Bei ihnen standen auch eine glückliche, und immer runder werdende, Rose und ein strahlender Emmett, die beide ebenfalls mit großem Hallo begrüßt wurden. Emmett schlang seine Arme fest um Bella, Jenny und Jasper. Es wirkte fast so, als wolle er sie alle gar nicht mehr loslassen. Mein Bruder würde es sicherlich nicht zugeben, aber er saß bestimmt die ganze Zeit, in der wir auf unbestimmter Mission weg waren, wie auf heißen Kohlen und hatte sich Sorgen gemacht. Aber Bella hatte schon recht gehabt, ihn hierzulassen war besser gewesen.

Erstens würde Rosalie sonst durchdrehen und zweitens wäre es einer mehr, auf den aufgepasst werden musste. Denn so groß und stark Emmett auch war, gegen solche Gegner wäre auch er chancenlos.

Einen Moment lang sah ich noch amüsiert beim allgemeinen Gruppenknuddeln zu, ehe ich mich weiter umsah.

Sally und Jake standen ein paar Meter weiter, etwas abseits von uns. Madame Fiboo war gerade dabei ihr Frauchen förmlich anzuspringen und wurde von ihr, mit Freudentränen in den Augen, in die Arme geschlossen, während Jake fast beschützerisch den Arm um Lucie gelegt hatte, die wenigstens für den Moment einmal, still zu sein schien. Und ihre Schwester Sally schien gar nicht zu wissen, wen sie denn nun zuerst umarmen sollte, denn sie versuchte irgendwie, ihre Arme um Jake und Lucie gleichzeitig zu bekommen. Mit Madame Fiboo dazwischen, die es sichtlich genoss, mal wieder voll im Mittelpunk zu stehen.

Es wirkte fast so, als würde Sally jetzt erst klar werden, dass sie endlich die zwei wichtigsten Personen in ihrem Leben, wieder um sich hatte. Und auch Lucie schien mittlerweile aus ihrem Schockzustand erwacht zu sein, denn bei ihr kullerten ebenfalls die Tränen. Ob es nun der Schock oder reine Freudentränen waren, konnte ich nicht ermessen. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.

Sam und die anderen Jungs packten derweil geschäftig irgendwelche Sachen aus den Wagen und brachten sie zurück in die Lagerräume.

Der Einzige, der mehr oder weniger unbeteiligt in der Gegend rumstand, war – wie nicht anders zu erwarten – unser Ahab. Er lehnte, mit seinem Kater Hannibal auf der Schulter, ein gutes Stück entfernt, an der Terrassenabgrenzung und futterte wieder irgendwelche Kekse. Keine Ahnung, wo er die jetzt her hatte. Vermutlich hatte ihm die Cookie zugesteckt. Seit er da war, machte sie sowieso viel mehr Süßspeisen, Kuchen und Gebäck als sonst. Nur, wenn man dann etwas davon abhaben wollte, war meist schon wieder alles aufgegessen.

Sein Blick schien fest auf das Geschehen vor ihm gerichtet zu sein und er wirkte dabei etwas nachdenklich. Ich wusste jetzt nicht, ob er vielleicht nur froh war, die kleine Quasselstrippe endlich los zu sein, denn ich ging mal davon aus, dass sie ihn auf der gesamten Fahrt nicht in Ruhe gelassen hatte. Oder, ob es ihm schwerfiel, sich unsere Wiedersehensfreude anzusehen.

In diesem Moment wurde mir erneut bewusst, wie allein er doch eigentlich auf der Welt war. Abgesehen mal von seinem Kater. Und augenblicklich tat er mir sehr leid. Im Auto hatte ich es noch etwas amüsant gefunden, dass er so verschreckt auf Lucie und ihre unbekümmerte Art reagierte, aber eigentlich war es alles andere als lustig.

Denn Fakt war: Er war es einfach nicht gewöhnt mit anderen Menschen zu interagieren, außer … sie umzubringen.

Gut, das mit dem Beschützen lag ihm auch, er war bei mir ja sehr erfolgreich damit, aber vermutlich nur deshalb, weil er damit wieder die Möglichkeit hatte, sich mit jemandem anzulegen und ihn letztendlich dann auch umzubringen. Das war alles im allem keine gute Freundschaftsbilanz.

Und er war sich dessen sehr wohl bewusst. Es war, wie er es mir bereits gesagt hatte... er hatte keine Freunde. Außer vielleicht Bella. Und das war bisher auch mehr eine arbeitsmäßige Beziehung gewesen. Aber was war das für ein Leben? War es denn nicht mit das Schönste im Leben, Freunde zu haben, mit denen man alles teilen konnte? Jemanden zu haben, der immer für einen da war? Der einem, wenn nötig, auch mal den Kopf gerade rückte?

Und mir ging gerade erschreckend auf, dass, wenn Ahab nicht einmal Freunde hatte, er auch nie eine eigene Familie haben würde. Er würde so immer einsam bleiben. Allerdings schien ihn das nicht wirklich zu stören. Es war eben seine Art sein Leben zu gestalten. Oder machte er sich und auch uns, nur etwas vor? Konnte er sich nicht einmal selber eingestehen, was er sich wirklich wünschte?

Seufzend sah ich zu Lucie, die jetzt mit Sally bei Bella und Jenny stand und irgendwelchen Blödsinn machte, um Jenny damit zum Lachen zu bringen. Anpassungsschwierigkeiten schien es bei ihr nicht wirklich zu geben. Und ihre Launen waren wechselhafter als das Wetter im April. Eben noch hatte sie geweint, aber jetzt alberte sie schon wieder rum, zwar noch mit etwas geröteten Augen, während Sally den Arm um Bella gelegt hatte und sich noch die letzten Tränen wegwischte.

Es war zwar gut möglich, dass auch bei Lucie der Schock noch irgendwann später einsetzte, aber eigentlich schien sie eine recht starke Persönlichkeit zu sein. Und ziemlich selbstbewusst.

Lucie und Ahab waren wirklich grundverschieden, aber genau das könnte der Schlüssel sein. Ich erwartete aber nicht, dass da jetzt urplötzlich eine dicke Freundschaft oder gar irgendeine romantische Beziehung entstehen würde, aber vielleicht konnte Lucie doch etwas an seiner harten Schale kratzen. Und Ahab sich möglicherweise etwas für normale, zwischenmenschliche Dinge öffnen und sich ein klein bisschen mit ihr anfreunden. Auch wenn das sicherlich in der Praxis schwierig werden würde, denn obwohl sie etwa im selben Alter waren, ihre Lebensumstände waren doch grundlegend verschieden. Da einen gemeinsamen Nenner zu finden, würde nicht einfach sein. Aber ein guter Anfang war doch immerhin, dass sie beide ausgesprochen gern Süßkram mochten. So konnten sie sich wenigstens über ihre Lieblingsschokoladensorten austauschen.

Was aber auch bedeuten konnte, dass sie versuchten, sich gegenseitig alles weg zu futtern und es darum Ärger geben würde. Wobei Cookie das sicherlich zu verhindern wüsste. Niemand, noch nicht einmal Bella, durfte ihrem erklärten Liebling etwas wegessen. Eher würde sie denjenigen eigenhändig verprügeln.

Kurz versuchte ich mir unsere herzensgute Köchin vorzustellen, wie sie mit erhobenem Nudelholz auf Lucie losging, musste dann aber bei dem Gedanken lachen. Cookie konnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Sie würde niemals auf einen solchen Gedanken kommen. Oder etwa doch?

„Edward“, riss mich die Stimme meiner Frau aus meinen Gedanken. „Kommst du?“, rief sie mir lächelnd zu und Jenny streckte die Arme in meine Richtung aus.

Ihr Lächeln erwidernd, lief ich schnell zu den beiden hinüber und schloss sie fest in meine Arme. Es gab für mich nichts schöneres, als meine Familie bei mir zu haben.

Anschließend gab es tatsächlich Mittagessen. Unsere Köchin hatte sich mal wieder selbst übertroffen und ein wahres Festmahl für uns gezaubert. Da sich diesmal selbst Sam und mit ihm alle, die uns begleitet hatten, ebenfalls zum Essen mit einfanden, konnte sich auch Ahab nicht dagegen wehren, mit uns zusammen zu essen. Zumal ihn Bella auch explizit darum gebeten hatte. Allerdings achtete er sorgsam darauf, sich nicht direkt neben, oder auch gegenüber von Lucie zu setzen.

Anscheinend hatte sie ihn für heute genug genervt. Wir waren sicherlich mehrere Stunden unterwegs gewesen und ihr war durchaus zuzutrauen, dass sie ihn die gesamte Zeit zugetextet hatte. Ohne dazwischen auch nur Luft zu holen, vermutlich. Eigentlich schade, dass ich das verschlafen hatte.

Trotzdem schien es mir so, als würde er sie aus dem Augenwinkel beobachten. Mit einer Mischung aus Argwohn und Neugier. Was ihr allerdings nicht auffiel, denn sie redete die ganze Zeit auf ihre Schwester oder Alice ein. Wiedermal ohne Punkt und Komma, aber bei den Mädels kam das gut an. Sowieso schien das Anfreunden mit Alice und Rose ebenfalls gut zu klappen, aber da passte das Alter ja auch perfekt. Und Alice hatte ebenfalls eine sehr offene Persönlichkeit und kein Problem damit, auf Leute zuzugehen.

Es war wirklich erstaunlich, wie normal das gesamte Essen hier wirkte. Wie bei einer großen Familie, die wir ja mittlerweile auch waren. Es war laut, es wurde dazwischengeredet und gelacht... Niemandem war anzumerken, dass er vor ein paar Stunden noch eine Waffe in der Hand gehalten hatte, geschweige denn, dass er sie auch zum Töten benutzt hatte.

Und dennoch lag eine eigenartige Spannung in der Luft.

Denn obwohl Bella mit Jenny scherze oder mich anlächelte, entgingen mir nicht die besorgten Blicke, die sie immer wieder mit Jake austauschte. Vermutlich würden die Zwei sich direkt nach dem Essen zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu diskutieren und zu planen. Denn eines war sicher, Aro würde sich diesen Angriff nicht einfach so gefallen lassen. Und erst recht nicht den Verrat von Sally. Auch wenn er es vielleicht schon geahnt hatte und deshalb Lucie als Druckmittel herholen wollte, war er sicherlich nicht gerade erfreut darüber, es jetzt bestätigt zu wissen. Seine Wut wurde dadurch sicher nur noch mehr gesteigert und seine Maßnahmen, Bella zu finden hatte er sicher verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. Geld spielte ja keine Rolle bei ihm.

So steuerte alles unbarmherzig und unabwendbar auf das Ende zu. Was definitiv ein Unschönes sein würde. Diesem Aro war in seiner Wut einfach alles zuzutrauen. Ich wollte mir gar nicht genau vorstellen, was vielleicht mit Lucie passiert wäre, wenn wir sie nicht vorher befreit hätten. Der Tod wäre dann sicherlich das gnädigste für sie gewesen.

So blieb mir nichts anderes über, als zu hoffen, dass alles weiterhin so gut für uns verlief.

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Die folgenden Tage liefen relativ ruhig ab. Es gab jeden Tag das übliche Training, nur in etwas verkürzter Form, denn Bella und Jake saßen oft stundenlang zusammen, sahen sich irgendwelche Landkarten an und diskutierten lautstark.

Das Einzige, was sich ein wenig änderte, war das Schießtraining. Statt mit den Handfeuerwaffen, wurde jetzt mehr mit den Gewehren trainiert. Es war wirklich unglaublich, welche Ziele Bella, Sally und selbst Ahab, noch in riesiger Entfernung trafen. Wobei Sally darin einfach unübertroffen war, da musste sich selbst Bella auf Dauer geschlagen geben.

Das musste man Aro wirklich lassen. Er hatte immer dafür gesorgt, dass seine Leute alle perfekt ausgebildet worden waren. Sie waren Rundumkämpfer, die alle zusätzlich noch ein eigenes Spezialgebiet hatten. Dumm nur für Aro, wenn sich dann die Besten von ihnen gegen einen verschworen.

Zusätzlich zu der ganzen Vorausplanung nahm Bella sich trotzdem sehr viel Zeit für Jenny und mich. Sogar mehr als sonst. Jedenfalls schien es mir irgendwie so. Oft unternahmen wir auch Dinge, bei denen nur wir drei zusammen waren. Okay, genau genommen vier, denn Seth begleitete uns immer, egal wohin wir fuhren. Aber es war eben nur unsere kleine Familie unterwegs. Denn so sehr ich es auch mochte, alle zusammen auf einem Haufen zu haben, und es wurde ja so nie langweilig, genoss ich diese Zeit ganz besonders.

Es war wie in einer kleinen, bunten Seifenblase, in der es nur uns gab. Keine Gefahr. Keinen Aro. Keine Rache. Nur Bella, Jenny, Seth und mich.

In diesen Momenten dachte ich oft darüber nach, wie es wäre, eine ganz normale Familie zu sein. Ein kleines Häuschen abzustottern, einen Fulltimejob zu haben, nervige Nachbarn abzuwimmeln... das ganze Klischee halt. Bella als Hausfrau und Mutter, ich als fleißiger Ehemann. 2,5 Kinder und eine Hund. Und samstags den Rasen vor dem Haus mähen. Ein ganz normales Leben eben.

Doch trotz des friedlichen Lebens, das wir dann sicherlich hätten, würde ich nicht tauschen wollen. Unter gar keinen Umständen. Zu sehr waren mir alle hier ans Herz gewachsen. Und würden wir ein gutbürgerliches Leben führen, könnte ich mir es auch gar nicht leisten, meine Geschwister jeden Tag sehen. Wir würden außerdem eh viel zu weit verstreut wohnen und uns höchstens mal an den Wochenenden besuchen. Und an den Feiertagen. Denn ich müsste täglich mindestens acht Stunden arbeiten gehen, genau wie alle anderen auch. Und so, wie es jetzt war, waren wir eben eine große Familie. Eine ziemlich chaotische Patchwork-Familie zwar, aber das machte ja nichts. Im Gegenteil, ich würde keinen von ihnen missen wollen, sogar an Ahab hatte ich mich schon sehr gewöhnt.

Dabei erstaunte es mich jeden Tag aufs Neue, wie doch die ganzen verschiedenen Charaktere, trotzdem meist gut miteinander auskamen. Gut, wir hockten ja auch nicht die ganze Zeit auf beengtem Raum aufeinander und so gab es insgesamt ziemlich wenig zwischenmenschlichen Zoff. Höchstens mal um die Fernbedienung. Und da meist auch nur zwischen Emmett und Lucie. Wobei das sicher zum großen Teil auch nur Spaß war. Die zwei suchten einfach nur ständig einen Grund, um an der Wii gegeneinander anzutreten. Meist spielten sie dann den ganzen Abend und hatten bald völlig vergessen, was sie eigentlich gucken wollten. Wir anderen beobachteten dann meistens nur amüsiert, wie sie im Tennis, Mario Kart, Singen und sogar beim Tanzen gegeneinander antraten und miteinander wetteiferten. Einmal zwang Lucie ihn sogar zu dieser komischen Zumba Fitness, was Rosalie einen Lachkrampf und danach mindestens eine Stunde lang einen hartnäckigen Schluckauf bescherte.

Es herrschte eben eine allgemeine, vordergründige Unbeschwertheit, obwohl ein Damoklesschwert über allen unseren Köpfen schwebte, aber es war auch einfach eine gute Methode, um das alles zu verdrängen und einfach ein wenig glücklich zu sein. Denn keiner von uns wusste nun mal genau, wie lange das noch so sein würde.

Und auch wenn dieses Leben offensichtlich viele Nachteile hatte, was sich wahrscheinlich auch niemals ändern würde, da war ich mir ziemlich sicher, denn das war in diesem Metier einfach nicht üblich, hatte es wirklich auch eine ganze Reihe Vorteile. Sicher war es irgendwie blauäugig von mir, meine Augen vor der unliebsamen Wahrheit zu verschließen, aber Bella war nun mal Bella. Und das würde sich nie ändern. Und das sollte sich auch nicht ändern. Denn so hatte ich sie kennen und lieben gelernt.

Und irgendwie liebte ich sie ja auch gerade deswegen. Sie war nämlich eine starke Persönlichkeit, die ihren Weg trotz aller Querelen ging. Die versuchte, sich nie hängen zu lassen, sondern immer tapfer nach vorne schaute.

Und die verdammt sexy aussah, wenn sie voll bewaffnet war.

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Es vergingen zwei Wochen, in denen nichts wirklich Nennenswertes passierte. Fast schien es so, als wäre eine längere Ruhephase eingekehrt, doch eigentlich brodelte es im Untergrund heftig. Es wurde wahrscheinlich auf beiden Seiten der perfekte Angriff geplant. Ich konnte da nur auf Bella, Jakes und Sallys Hintergrundwissen vertrauen und hoffen, dass schlussendlich unserer besser war.

Zur Ablenkung veranstalteten Bella und ich deshalb für Jenny ein kleines Picknick. Sally und Lucie begleiteten uns diesmal dabei. Ich empfand es zwar ein wenig eigenartig, in so einer Gefahrensituation so etwas Normales zu tun und sich einfach so schutzlos mitten in den Wald zu begeben, aber Bella beruhigte mich.

Wobei schutzlos maßlos untertrieben war, denn Sally und Bella waren schließlich bewaffnet. Nur nicht so offensichtlich. Bella achtete immer sehr darauf, dass Jenny nicht zu viel von all dem mitbekam. Sie war zwar teilweise beim Training anwesend, aber nie, wenn mit Schusswaffen trainiert wurde.

Aber trotzdem war ich unruhig. Denn das war doch hier eigentlich völlig freies Gelände, was für jedermann zugänglich war. Wobei ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte, dass Bella unseren Ausflug total ungesichert ließ. Aber für mich war ehrlich nichts an Sicherheitsvorkehrungen zu erkennen. Nur Bäume, Sträucher und Wiesen.

Allerdings achtete Bella schon sehr darauf, wohin Jenny lief und behielt sie immer in der Nähe. Und als sie mit Lucie einen kleinen Spaziergang machen wollte, instruierte sie die zwei genau, in welche Richtung sie laufen sollten.

Doch kaum waren die beiden außer Hörweite, sah Bella Sally sehr eigenartig an.

„Ok, Sally. Wann willst du es ihm sagen?“, fragte sie ihre Freundin forsch.

„Äh... pardon?“, Sally sah Bella entsetzt an, legte aber dabei, vermutlich instinktiv weiblich, die Hand auf ihren Bauch, so dass selbst ICH sofort schnallte, um was es hier ging.

Sie war wohl... schwanger?

„Sally, ich bin nicht nur Ärztin, sondern auch Mutter. Hast du allen Ernstes gedacht, es fällt mir nicht auf?“

Eine leichte Röte überzog sofort Sallys Gesicht. „Isch 'abe es ge'offt“, kam es ziemlich kleinlaut von ihr. „Zu’erst wa‘ isch mir ja sel’ber nischt sischer. Aber wir könn'en es Jake nischt sag'en, er würd'e nischt woll'en, dass isch noch mit'kämpf‘e, und das ge't nischt...i’hr brauc’ht misch dort. “

Bella seufzte tief. „Ja sicher, Süße. Wir brauchen Dich und Deine Treffsicherheit sogar sehr dringend. Und ich kenne Jake. Er würde dich sofort dick in Watte packen und am liebsten im Keller einsperren, oder so, wenn er davon erfährt. Männer halt. Die meinen ja, wenn man schwanger ist, ist man automatisch nicht mehr einsatzfähig. Dabei ist das ja keine Krankheit, sondern ein Grund zur Freude. Und ich freue mich sehr für euch. Aber trotzdem möchte ich gerne ein paar Standard-Untersuchungen bei dir machen, nur zur Vorsorge. Und keine Sorge, wir drehen es irgendwie so, dass er es noch nicht mitbekommt, okay?“

Sally nickte lächelnd und wollte gerade etwas erwidern, als ein lauter Schrei durch den ansonsten stillen Wald hallte. Das Blut gefror mir in den Adern…Jenny…






1 Kommentar:

  1. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

    Das Kapitel war klasse, aber wie kann man nur sooooooo ein CUT machen.. arrrrgh!!! :(

    *schluuuuuuchtz*

    *schniiiiieeef*

    xD

    aber wirklich.. das Kapitel war iwie soo.
    ka es passierte nicht wirklich was und dann päääng passiert was und.. CUUUT!!

    grrr :O :P

    Freu mich schon aufs nächste ;)
    lg Cookie22

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