51 my heart feels sore
Der Rest des Frühstücks verlief weitestgehend harmonisch, nur dass es ruhiger war als sonst. Irgendwie machte niemand die üblichen Scherze, die meist so, mehr oder weniger lautstark, ausgetauscht wurden. Es fiel schon auf, dass seit der Ankunft von Blondie die Stimmung etwas gedrückt war. Jedenfalls für die meisten von uns. Jenny hingegen gluckste immer noch fröhlich vor sich hin und streichelte Madame Fiboo mit einer Inbrunst, dass ich schon Angst bekam, sie würde es nicht mögen. Aber die Katze saß einfach nur schnurrend da und ließ es über sich ergehen.
Aber alle anderen saßen fast mucksmäuschenstill auf ihren Plätzen und versuchten, nicht neugierig zwischen Bella, Ahab und mir hin und her zu gucken. Selbst Emmett, der sonst immer irgendeinen blöden Spruch auf den Lippen hatte, schwieg beharrlich. Dabei hatten sie alle doch gar nicht so genau mitbekommen, was gerade genau passiert war. Ich wahrscheinlich auch nur die Hälfte.
Bella redete nun auch nicht mehr viel, sondern lächelte mich einfach nur an, so dass es mir nicht möglich war, weiter wütend auf sie zu sein. Dabei wollte ich das. Irgendwie. Denn sie hätte mich ja netter Weise wegen Ahab vorwarnen können. Jake hatte mir zwar gestern noch genau erläutert, dass jemand zu meinem Schutz kommen würde, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so unerwartet passierte. Und auch nicht mit so jemandem. Er wirkte viel zu jung. Wie alt er wohl war?
Und was hätte sie auch zu mir sagen sollen?
Du Schatz, der Typ, der auf dich aufpassen soll... weißt du, da lief mal was und wir sind immer noch sehr gut befreundet. Jake kann ihn übrigens nicht ausstehen... aber er ist definitiv der Beste...
Das wäre total bescheuert gewesen, und ich wohl trotzdem immer noch unruhig. Und außerdem, wer war ich, dass ich ihr deswegen einen Vorwurf machen konnte? Natürlich hatte sie ein Leben vor mir gehabt. Und damit auch andere Männer. Sie war schließlich nicht jungfräulich gewesen. Was mir bisher nie etwas aus gemacht hatte. Es war eigentlich total blöd, sich deswegen aufzuregen, aber in mir brodelte es trotzdem. Ich musste wohl einsehen, dass ich schlicht und ergreifend eifersüchtig war.
Obwohl sie natürlich nichts dergleichen tat, was mich auch nur ansatzweise denken lassen könnte, dass da immer noch etwas zwischen ihnen wäre. Himmel, an sich müsste ich dann, ja eigentlich, und logischer Weise, genauso auf Jake reagieren, denn die zwei waren ja in der Vergangenheit auch miteinander intim gewesen. Das macht mit allerdings gar nichts aus. Ich hatte sogar schon gar nicht mehr wirklich daran gedacht.
Warum bitte, störte es mich dann so extrem bei diesem Kerl? Mal abgesehen von seiner ziemlich provokativen Art? Gut, er war wirklich gutaussehend, das war nicht abzustreiten, aber das war Jake auch. Vermutlich lag es einfach an seinem bisher sehr unsympathischen Auftreten hier. Und an seiner offenen Vernarrtheit in Bella. Aber da war noch mehr…
Denn er war wie Bella.
Jedenfalls war er ihr ziemlich ähnlich. Er war wohl ebenfalls jemand, dem das Töten förmlich im Blut lag, der sein Leben lang darauf getrimmt wurde. Dessen Augen anfingen zu leuchten, wenn er eine geladene Waffe in der Hand hielt. Sicherlich würde er so viel besser zu ihr passen, ihr so viel mehr geben können, als ich.
Und dennoch, war sie MEINE Frau, trug meinen Ring, liebte mich und unser gemeinsames Kind. Das musste ich mir nur immer wieder sagen.
Und daran würde er sicherlich auch nichts ändern können, selbst, wenn er gewollt hätte. Denn so im Nachhinein betrachtet, konnte die Frage nach dem „bei ihr schlafen“ auch einfach nur ein schlechter Scherz gewesen sein. Vielleicht war er ja doch ganz in Ordnung, wenn man ihn erst mal genauer kennen lernte. Ich hoffte es sehr, denn ich vertraute ihm schließlich bald mein Leben an. Und Bella würde niemals ein Risiko eingehen. Also würde ich ernsthaft versuchen, nett zu ihm zu sein.
Aber trotzdem, irgendwie war er eigenartig.
Aus den Augenwinkeln beobachtete ich staunend, wie er eine Unmenge an Essen in sich rein stopfte, so, als hätte er mindestens drei Tage lang nichts gegessen. Unsere Köchin Cookie musste ihm tatsächlich noch weitere Brötchen aufbacken, was sie allerdings freudestrahlend und mit geröteten Wangen tat. Schmeichler! Während des gesamten Essens schien er außerdem in seine eigene Welt versunken zu sein. Er wirkte völlig abwesend. Bella und er wechselten kein weiteres Wort mehr miteinander und auch zu mir blickte er nicht nochmal, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er meine bösen Blicke bemerkt hatte. Der einzige, der im Moment seine volle Aufmerksamkeit bekam, war sein Kater, der es sichtlich genoss. Und hieß es nicht, dass Tiere nicht lügen?! Dass sie einem sofort zeigen, ob der Mensch vor ihnen ein guter oder ein schlechter ist? Demnach musste dieser komische Kauz einen guten Kern haben, auch wenn der wohl wirklich sehr tief drin versteckt war.
Nachdem Blondie dann auch irgendwann mal satt war, rief Bella nach Sam, der ihm sein Zimmer zeigen sollte. Sie selber schnappte sich Jenny und ging mit den anderen Mädels nach draußen in den sonnigen Garten.
Als sich alle anderen erhoben und still den Raum verlassen hatten, saß Jake immer noch am Tisch und streichelte, mit unbewegter Miene, Madame Fiboo, die es sich mittlerweile wieder bei ihm bequem gemacht hatte.
Einen Moment lang überlegte ich, ob ich ihn ernsthaft ansprechen, oder lieber alleine lassen sollte. Aber meine Neugier überwog. Es musste ja schließlich einen triftigen Grund dafür geben, dass er so schlecht auf Ahab zu sprechen war. Und den wollte ich auch kennen.
„Jake?“, sprach ich ihn also vorsichtig an und er hob den Blick. „Ist er... ist er“, begann ich zaghaft, wurde aber von ihm sofort unterbrochen.
„Ob er wirklich der Beste ist?“
Ich nickte nur als Erwiderung.
Er seufzte tief und nickte dann zustimmend. „Ja, leider, das ist er, auch wenn ich mir wünschte, es wäre anders. Ich... ich kann ihn aber einfach nicht ausstehen, obwohl er wirklich unheimlich gut ist, in dem, was er tut. Und um dich effektiv zu schützen, gibt es wirklich keinen Besseren. Er wird gnadenlos alles und jeden ummähen, der auch nur einen bösen Blick in deine Richtung wirft. In dem Punkt kann ich Bella schon verstehen, dass sie ausgerechnet ihn gewählt hat“, fast gedankenverloren streichelte er Madame Fiboo weiter.
„Die zwei hatten mal was miteinander, oder?“, fragte ich vorsichtig weiter. Eigentlich wollte ich es lieber nicht wissen, aber andererseits ließ es mir doch keine Ruhe.
„Das hast du mitbekommen?“, er sah mich etwas erstaunt an. „Und ja, allerdings. Aber nichts Ernstes und es ist auch schon eine ganze Weile her. Sie hatten mal einen gemeinsamen Einsatz. Ich war damals verletzt und er sprang für mich ein, weil der Termin nicht zu verschieben war. Aber so, wie mir Bella in Nachhinein erzählt hat, ist es wohl danach einfach so über sie gekommen. So richtig bereut hat sie es wohl nicht, aber sie konnte es sich auch nicht genau erklären, wie es dazu gekommen war. Meinte nur, es wäre wohl im Adrenalinrausch passiert. Und das kenne ich. Nach einem harten Kampf ist man manchmal völlig aufgeputscht und kommt nur so wieder runter...“, er machte eine Pause und ich sah ihn verwundert an. Täuschte ich mich, oder wurde er etwas rot? „Also... wir haben dann manchmal auch, wenn du verstehst, was ich meine“, er räusperte sich kurz. „Also mach dir keinen Kopf. Sie liebt nur dich.“
„Das weiß ich ja...“, gab ich trotzig zurück. „Nur fühle ich mich so …unbedeutend neben ihm... oder dir...seht euch doch an, ihr seid wie sie, könnt ihr im Kampf beistehen. Und ich habe Angst, dass ich sie irgendwann langweilen könnte. Dass ihr das Leben mit mir irgendwann einfach nicht mehr ausreicht...“, frustriert massierte ich mir die Nasenwurzel. An sich wusste ich ja, dass es nicht so war. Aber die kleine, unlogische Stimme in meinem Kopf, die das alles ständig proklamierte, war seit einer halben Stunde wieder extrem aktiv.
„Ist es dir eigentlich nie in den Sinn gekommen, dass sie dich gerade deswegen so liebt? Weil du anders bist? Weil du ihr ein etwas normaleres Leben ermöglichst? Ihr eine neue Familie geschenkt hast?“, er setzte die Katze auf den Boden und sah mich ernst an. „Glaubst du wirklich, wir wären jetzt hier, ohne dich? Sicherlich nicht. Ohne dich und Jasper hätte Bella vielleicht nie herausgefunden, wer wirklich hinter dem Tod ihrer Eltern steckte. Und vermutlich wären wir alle beide dann immer noch Aros willenlose Marionetten. Edward, du glaubst ja gar nicht, wie sehr du sie verändert hast. Zum positiven…“
Verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte sie verändert?
„Sie war eine gottverdammte Maschine, Edward. Designed to kill. Nicht viel anders als Ahab, oder ich. Klar, hatte sie schon immer auch gute Seite an sich, aber die zeigte sie, wenn überhaupt, nur mal mir. Sie lebte für das Töten. Das war ihr Kick. Sie sagte zwar immer, es wäre alles nur das Training für ihre Rache, aber das habe ich ihr noch nie geglaubt. Wenn sie einen Auftrag bekam, war sie wie ausgewechselt. Sie hat dann, ohne irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden oder das Ganze zu hinterfragen, das Zielobjekt einfach getötet.“
„Ist das denn jetzt anders?“, fragte ich ungläubig.
„Oh ja“, nickte er, „Definitiv. Du glaubst ja gar nicht, was sie für große Angst davor hat, dass du sie verabscheuen und verlassen könntest, wenn du immer wieder siehst, wie sie jemanden tötet. Ich schätze mal, Ahab wird zusätzlich auch dazu da sein, dich vom eigentlichen Geschehen ein wenig fernzuhalten. Nicht nur aus Angst UM dich, sondern einfach auch, damit du nicht alles mitbekommst, was sie so tun muss…“
Jetzt war ich einfach nur platt. Bella hatte tatsächlich Angst MICH zu verlieren? Wie konnte sie so etwas auch nur im Entferntesten annehmen? Sie war doch das Beste, was MIR bisher passiert war. Ich wäre schließlich sonst mit Tanya verheiratet und würde sicherlich immer noch eine Menge Frauen nebenher haben, ohne eine davon wirklich zu lieben. Was wäre das für ein trostloses Leben gewesen? Nur Fassade für meine Familie. Aber Jake hatte schon Recht. Ganz sicher würde sie jetzt nicht hier sein und endlich Rache üben können, wenn wir uns nicht getroffen hätten.
Vielleicht hatten wir uns auch einfach gegenseitig gerettet. Mit dieser Vorstellung konnte ich mich gut anfreunden.
Denn, der Mensch alleine ist nichts, zwei Menschen zusammen sind eine Welt.... Das hatte ich mal irgendwo gelesen und erinnerte mich jetzt gerade wieder daran. Und es schien zu stimmen. Jedenfalls bei Bella und mir.
Wir schwiegen einen Moment, ehe ich wieder zum ursprünglichen Thema zurückkehrte. „Gibt es sonst irgendwas, was du über Ahab weißt? Irgendwas, was ich wissen sollte? Schließlich werde ich wohl in nächster Zeit viel mit ihm zusammen sein müssen und vertraue ihm, so nebenbei, dabei auch mein Leben an. Wie alt ist er denn überhaupt? Er wirkt so verdammt jung, weißt du? Und ich frag mich, was ihn in dieses harte Leben getrieben hat. Das kann man doch unmöglich freiwillig tun. War ja bei euch auch eher aufgezwungen. Und was ist das überhaupt für ein Name... Ahab...“, sprudelte es nur so aus mir heraus.
„Langsam, Edward. Ich werde Dir ja ein paar Fragen beantworten. Ich finde nämlich auch, dass das nur fair ist. Aber viel weiß ich auch nicht über ihn. Er tut immer so geheimnisvoll ...“, entgegnete Jake seufzend und fuhr fort, „Also erst mal, Ahab ist natürlich sein Codename, nicht sein richtiger Name. Wie er wirklich heißt, weiß ich ehrlich nicht, aber ich glaube, Bella tut es... und wegen dem Alter... tja, ganz genau weiß ich das ebenfalls nicht“, er zuckte mit den Schultern, „Da kann ich auch nur schätzen. Irgendwas Anfang bis Mitte Zwanzig, vermutlich. Er ist aber auf jeden Fall jünger als wir, aber auch nicht so viel, wie es aussieht. Und er ist auch fast von Kindesbeinen an, auf seinen jetzigen Job getrimmt worden. Er lebt quasi nur dafür. Sicherlich gibt es ein wenig ältere Männer, mit mehr Erfahrung als er, aber er ist eben verdammt schnell. Das Alter sagt über Können nicht immer etwas aus, Edward. Bella war mit Zwanzig auch besser, als alle ihre älteren Gegner, sonst wäre sie heute nicht mehr am Leben. Ahab mag zwar menschlich gesehen, vielleicht ein ziemlicher Arsch sein - was nicht wirklich verwunderlich ist, denn die meisten Menschen, mit denen er Kontakt hat, sind kurz nach dem Kennenlernen bereits tot - aber er ist eben perfekt für diese Art von Job. Und ich sag es Dir ehrlich, es ist für ihn auch völliges Neuland, jemanden nur zu beschützen. Aber ich glaube, so lange er überhaupt jemanden töten kann, ist das wie und warum für ihn bestimmt Nebensache.“
„Aber er wollte doch schon mit dem Messer auf mich losgehen“, warf ich wütend ein.
„Edward…“, Jake sah mich eindringlich an. „Bella hatte ihn voll im Griff, glaube mir. Er hätte seine Hand keinen Millimeter weiter bewegen dürfen, sonst wäre er Geschichte gewesen. Sie hatte ihre Waffe bereits entsichert.“
„Sie hatte ihre Waffe entsichert? Echt?“, fragte ich verwundert. Davon hatte ich natürlich wieder nichts mitbekommen. Aber zum Glück auch sonst niemand..
„Yepp. Natürlich, was denkst du denn? Und sie hätte sie auch benutzt. Aber sicherlich wollte sie das eigentlich nicht vor euch tun müssen. Und er hat sich ja dann auch schnell wieder beruhigt. Also, gib ihm ein paar Tage zum Einleben. Denn zu seinem Mangel an Wissen über alles zwischenmenschliche Handeln, kommt auch noch eine verdammt niedrige Hemmschwelle dazu. Was aber in seinem Job ein Muss ist. Es ist ein zweischneidiges Schwert, ich weiß das. Denn eigentlich ist so jemand für so einen Auftrag, bei dem man sich permanent unter Menschen befindet, nicht geeignet. Aber andererseits findest du keinen, der rücksichtslos und gnadenloser deinen Tod verhindern würde. Für Bella steht deine Sicherheit an oberster Stelle. Sie muss sich hundertprozentig darauf verlassen können, dass derjenige, der dich schützt, alles tut, um damit auch erfolgreich zu sein. Und das muss man dem Kleinen echt lassen, er ist förmlich dazu geboren worden, solche Befehle auszuführen.“
Ich nickte verstehend. Jakes Erklärungen machten mir den Typen zwar nicht unbedingt sympathischer, aber ich verstand ihn nun wenigstens ein wenig. Und, warum Bella ausgerechnet ihn ausgesucht hatte. Auch gegen Jakes Meinung.
Mit etwas besserer Laune ging ich nun nach draußen und verbrachte die restliche Stunde bis zum unserem Schießtraining, mit Jenny und Bella. Es war ein Stückchen heile Welt für mich, wenn wir gemeinsam mit unserer Tochter über den Rasen flitzten, wie eine ganz normale Familie.
Danach ließen wir eine müde Jenny bei ihren Tanten, die sie in der Zwischenzeit betreuen würden, und gingen hinüber zum Schießplatz. So wie immer. Hand in Hand.
„Mach dir keine Sorgen wegen Ahab, ok?“, murmelte sie plötzlich. „Er ist ein wenig hitzköpfig, aber wirklich gut in dem, was er tut. Wirst du gleich selber sehen.“
„Er nimmt an unserem Training teil?“, fragte ich ein wenig irritiert. Hatte er den so was überhaupt nötig?
„Natürlich“, antwortete sie lachend, „Ich muss doch gucken, dass er nicht einrostet. Außerdem muss er sich auf unsere Teamarbeit einstimmen. Er arbeitet sonst meist alleine, weißt du.“
„Aber wenn er ausschließlich auf mich aufpassen soll, dann ist er doch auch alleine, oder habe ich das falsch verstanden?“
„Das ist schon richtig so, Edward“, entgegnete Bella, „aber trotzdem muss er sich in das Team einfügen können. Er muss darauf achten, was um ihn herum passiert, verstehst du? Es ist überlebenswichtig für uns alle, dass er weiß, was wir als nächstes tun, wie wir uns neu positionieren... sonst kann er dich nicht wirkungsvoll schützen. Und dazu muss er uns ein paarmal in Action erlebt haben, quasi, um ein Gefühl für die ganze Sache zu bekommen. Also wirst du heute nicht so viel zu tun haben. Den Hauptpart werden Jake und ich übernehmen. Aber schau genau zu…“
Und das tat ich.
Exakt eine Stunde später wusste ich ganz genau, was Jake an Ahab nicht leiden konnte.
Beziehungsweise, WIESO er nicht gut auf ihn zu sprechen war.
Denn der Kerl war einfach perfekt im Umgang mit der Waffe. Als wären er und seine Pistole eine Einheit.
Genau wie bei Bella.
Wenn Jake und Bella zusammen trainierten und kämpften waren sie ein Team. Sie arbeiteten wunderbar zusammen und ergänzten sich sehr wirkungsvoll.
Aber wenn Ahab und Bella zusammen kämpften, dann war es einfach unbeschreiblich.
Man merkte dabei deutlich, dass sie ihre Waffe beide liebten. Dabei war es mit Jake auch eine unglaubliche Teamarbeit und jahrelanges Training, aber es fehlte das gewisse Etwas. Was eindeutig vorhanden war, wenn die zwei Waffennarren zusammen über die Anlage flitzten.
Wobei es auch wirklich vom gesamten Ablauf etwas ganz anderes war. Bella und Jake hingen zusammen wie zwei Kletten. Rücken an Rücken. Und meist war es Bella, die schoss, während Jake ihr den Rücken deckte.
Ahab und Bella dagegen, splitteten sich im Kampf auf. So waren sie um einiges schneller und effektiver. Trotzdem schafften sie es dabei immer noch, sich gegenseitig den Rücken frei zu halten. Wenn der eine nachlud, ballerte der andere weiter. Es war ohrenbetäubend laut. Und obendrein zum hundert Prozent tödlich.
Während ich mich ernsthaft fragte, wie die beiden es dabei überhaupt schafften, sich nicht aus Versehen gegenseitig abzuschießen, stand Jake mit verschränkten Armen und wütendem Blick am Rand und brummelte unverständliches Zeug, in seinen nicht vorhandenen Bart.
Er war eifersüchtig. Ganz eindeutig. Genau wie ich vorhin. Und genau wie bei mir, war es eigentlich völliger Blödsinn, denn Bella würde ihn nie eintauschen. Auch nicht gegen zehn Ahabs. Denn er war ihr Blutsbruder, ihr engster Vertrauter, ein Teil ihrer Seele. Aber trotzdem merkte man deutlich, dass er ihm in diesem Moment alles Mögliche an den Hals wünschte.
Und als die beiden Schießwütigen sich dann, nach erfolgreich abgeschlossenem Training, mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht, gegenseitig ihre Waffen zeigten und augenscheinlich darüber fachsimpelten, brodelten wir beide innerlich. Auch, wenn wir eigentlich genau wussten, dass es total kindisch war.
Aber immerhin konnten wir uns gegenseitig davon abhalten, ihn an Ort und Stelle zu erwürgen.
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