Montag, 25. Juli 2011

SML - 50 - its get better and better

50 it gets better and better


Ich hatte gerade den letzten Bissen von meinem Toast vertilgt und versuchte, mich auf die Schlagzeilen in der heutigen Zeitung zu konzentrieren, was nicht so leicht war, da die letzte Nacht ziemlich kurz und anstrengend gewesen war, als plötzlich der Stuhl am Tischende direkt neben mir bewegt wurde und sich jemand dort hinsetzte. Irritiert blickte ich hoch und starrte den Typen mit offenem Mund an, der sich gerade neben mich hatte fallen lassen. Denn er war ein völlig Fremder. Und das in unserem geheimen Versteck. Wie war das möglich?

Ich erwartete eigentlich, dass jeden Moment das allgemeine Chaos ausbrechen und Bella sofort ihre Waffe entsichert an seine Stirn halten würde, aber nichts dergleichen geschah. Vorsichtig blickte ich über den Rand meiner Zeitung zu Bella, die mich beruhigt anlächelte und dann den Arm ausstreckte, um nach dem Korb mit dem Toastbrot zu greifen.

Okay, da also anscheinend alles in Ordnung war und jeder so tat, als ob nichts passiert wäre, sah ich mir den Typen erst mal genauer an. Denn er war nicht nur aus dem völligen Nichts aufgetaucht, er sah dabei auch noch aus, als wäre er aus einem Männermoden-Katalog entsprungen. Kurze, blonde Haare, stahlblaue Augen, feingezeichnete Gesichtszüge, die aber trotzdem markant männlich wirkten. Der Schatten eines leichten Dreitagebartes lag auf seinen Wangen.

Und obendrein erwischte er mich jetzt auch noch beim Starren und grinste mich frech an. DAS war er wohl schon gewohnt, bei dem Aussehen. Mit einem „Du bist doch sicherlich fertig mit Essen, oder?“ schnappte er sich dann einfach meinen Teller und mein Messer, ehe er „Mensch, wo sind denn meine Manieren…“ murmelte und sich Bella zuwandte, die mir gegenüber saß.

Nun reagierte diese endlich auch, aber nicht so, wie ich es erwartet hatte. Denn sie lächelte den Fremden an und die beiden begrüßten sich mit Küsschen auf die Wange. Ich entspannte mich etwas. Er war also ein Bekannter von ihr. Aber trotz allem: Wer war er? Und warum küsste er meine Frau?

Wortlos grinsend reichte Bella ihm eine fertige Toastscheibe, die er sogleich eifrig dick mit Butter und Nutella bestrich, ohne auf die andern am Tisch zu achten, die ihn mittlerweile allesamt anstarrten, als wäre er das neunte Weltwunder.

Wobei es eine Ausnahme gab, wie ich erleichtert feststellte.

Jake, der neben Jenny, mir schräg gegenüber saß, starrte ihn nicht verblüfft an, wie wir anderen, sondern versuchte gerade eindeutig, ihn mit seinen Blicken zu erdolchen. „Ist DAS wirklich dein Ernst, BELLA?“, knurrte er dann plötzlich.

In synchroner Perfektion hoben Bella und Blondie je eine Augenbraue und sahen Jake störrisch an, der seufzte und frustriert die Stirn runzelte.

„Yepp“, machte Bella stirnrunzelnd „Natürlich ist das mein Ernst!“

Blondie kicherte und biss von seinem Toast ab, nicht ohne Jake mit sichtlicher Häme im Blick, zuzuzwinkern. Ich sah ratlos von einem zum anderen. Anscheinend waren sich die zwei, aus welchem Grund auch immer, nicht wirklich grün.

„Musste es denn ausgerechnet der sein?“, maulte Jake weiter rum, und das Wörtchen „der“ klang dabei wie eine Beleidigung. „Das Thema hatten wir doch bereits. Es gibt mindestens zwei Dutzend gute Leute da draußen...“

„Du weißt“, unterbrach ihn Bella lautstark, „DASS. ER. DER. BESTE. IST! Und ich vertraue ihm. Vollkommen. PUNKT!“ Ich sah Bella aufgrund ihres heftigen Ausbruches ein wenig verblüfft an. Es war ein absolutes Novum, dass sie so mit Jake redete. Sie fetzten sich zwar gelegentlich, aber dann war es meist Spaß. Aber jetzt schien sie richtig wütend zu sein. Und das alles wegen Blondie.

Was wollte er eigentlich hier? Uns unterstützen? Und was meinte sie bitte damit, dass er der Beste sei?

Ich brauchte noch einen Moment, ehe ich den Sinn dieses Wortwechsels verstand. Er war also der angeheuerte Söldner? Mein erwarteter Bodyguard? Vorsichtig ließ ich meinen Blick nochmal über ihn schweifen. Alles in allem wirkte er aber recht schmal auf mich. Ziemlich groß, aber eben nicht sehr breit. Unter dem engen, schwarzen Shirt jedoch, waren zwar genug Muskeln zu erkennen, aber irgendwie wirkte er recht jung. Jünger, als ich jedenfalls. Und der war der Beste? Als Jake mir gestern Abend was von einem Söldner erzählte, hatte ich einen gestandenen Kerl erwartetet, der Rambo-like, mit umgehängtem Patronengürtel und Gewehr im Anschlag unterwegs war, aber doch nicht so ein Jüngelchen.

„Gefällt dir, was du siehst?“, sprach er mich plötzlich an und ich sah erschrocken hoch. Mit undefinierbarem Gesichtsausdruck blickte er mich an, seine Augen bohrten sich glühend in meine.

„Öhm…naja… Bella, der ist ja fast noch ein Baby“, rutschte es aus mir heraus, bevor ich weiter darüber nachdachte. Denn so aus der Nähe betrachtet, hatte er wirklich weiche Gesichtszüge. Frauen lagen ihm sicher scharenweise zu Füßen, aber ob der auch mit einer Waffe umgehen konnte?

Innerhalb einer Sekunde passierten mehrere Dinge gleichzeitig.

Zum einen wurde aus dem weichen, jungenhaften Gesicht ein hartes, unnachgiebiges. Seine Augen verdunkelten sich zornig und sein Blick wurde starr. Zum zweiten bewegte er die rechte Schulter minimal nach unten. Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn Bella ihm nicht die Hand beruhigend auf den Oberarm gelegt hätte.

„Ruhig“, sprach sie auf ihn ein. „Er hat das nicht so gemeint.“

Mein Blick glitt zu seiner Hand und ich erkannte, dass er schnell ein Messer aus seinem Stiefel gezogen hatte. Schluckend sah ich ihn wieder an, doch sein Blick fixierte mich noch immer.

So ein wenig wurde mir jetzt doch mulmig. Der Typ war doch nicht normal. Und so ein Irrer sollte auch mich aufpassen? Da musst ich ja vorsichtig sein, dass er meine Leiche nicht ratz fatz irgendwo vergrub. Hilfesuchend sah ich zu Jake, der sein eigenes Messer so stark umklammerte, dass die Knöchel weiß hervortraten, aber ansonsten nur vor sich hin schmollte. Mochte er ihn etwa deswegen nicht? Weil er einfach durchgeknallt war? Wäre Bella nicht gewesen, hätte ich jetzt sicher das Messer vor der Nase und das nur wegen einer harmlosen Bemerkung über sein Alter...

„Schätzchen. Sieh mich an…alles ist ok“, sprach Bella Blondie erneut an und ihre Stimme klang dabei sonderbar weich. Gleichzeitig legte sie ihm einen Finger ans Kinn und zog es zu sich rüber, so dass er sie ansehen musste. Was er auch ohne Gegenwehr mit sich geschehen ließ.

Wobei ich mich gerade fragte, warum zum Teufel, sie IHN „Schätzchen“ nannte. Hatte ich da irgendwas verpasst? Gab es eventuell etwas, was ich wissen müsste? Oder wurde ich langsam paranoid?

Sofort entspannten sich seine Gesichtszüge und er wandte seinen Blick, mit einem leicht entschuldigenden Lächeln, Bella zu und sah sie ebenfalls an.

Wobei ansehen das falsche Wort war, stellte ich wütend fest.

Der Typ schmachtete ganz unverhohlen MEINE Frau an, und sie lächelte dabei auch noch zurück, anstatt ihm eine zu knallen. Sonst ließ sie es nicht mal zu, dass irgendjemand sie auch nur abcheckte, geschweige denn, auf irgendwelche Körperteile starrte. Erst letzte Woche hatte sie einem ihrer Jungs, der sehr fasziniert in ihren Ausschnitt stierte, eine gepflegte Abreibung verpasst. Und Blondie bekam ein Lächeln. Ich fasste es einfach nicht. Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte sehen können, dass er ganz eindeutig auf sie stand.

Mittlerweile war ich auf hundertachtzig.

So, wie er sie gerade ansah, überlegte er wohl, wie sie unter dem engen Top, was sie trug, aussah.

Halt.

So vertraut wie die beiden waren... vielleicht WUSSTE er auch, wie sie darunter aussah.

Doch ich wollte mir zum Verrecken nichts anmerken lassen. Weder, dass ich ihn für völlig irre hielt, noch, dass ich gerade eine ziemliche Eifersuchtsattacke wegen ihm hatte. Schließlich war Bella MEINE Frau. Und sicherlich hätte ich mich damit auch total lächerlich gemacht.

Also grummelte ich lediglich innerlich vor mich hin, während Blondie sich wieder mir zuwandte und lächelnd ein „Tschuldigung“ nuschelte. Er wirkte dabei so unschuldig, als ob ihn kein Wässerchen trüben konnte. Und doch wollte ich ihn gerne schlagen. Mitten in sein perfektes Gesicht. Mehrmals. Bis Blut kam. Er hatte ja direkt neben sich eine gute Ärztin sitzen. Also, alles kein Problem.

Mit einiger Verwirrung beobachtete ich, wie Bella sich erneut Kaffee in ihre Tasse eingoss, einen großen Schwapp Milch reinkippte und vier Zuckerstückchen hineinwarf.

Sie trank ihren Kaffee doch eigentlich immer schwarz?

Meine Verwirrung verwandelte sich in Unglauben, als sie den Kaffeepott zu Blondie rüber schob, der ihn selig lächelnd annahm und leise schlürfend davon trank, ehe er sich eine zweite Toastschnitte machte. Die ihm natürlich wieder - fertig getoastet - von MEINER Frau gereicht wurde.

„Bella…“, kam es erneut von Jake und diesmal versuchte er es mit seinem Hundeblick. Doch sie sah gar nicht zu ihm hin, sondern schäkerte lieber weiter mit Blondie.

„Lass mich Stefan anrufen.“ Genau Jake, wir wollen den Kerl nicht hier haben. Es gibt sicher noch viel, viel bessere. Und der kann ruhig aussehen, wie der Glöckner von Notre Dame. Hauptsache, er schafft es noch, eine Waffe zu halten.

„Nein“, entgegnete sie knapp.

„Oder Alistair.“ DER ist bestimmt gut. Sogar BESSER. Und lässt bestimmt eine dreckigen Pfoten von MEINER Frau. Weiter Jake, du schaffst das!

„NEIN“, diesmal war es etwas eindringlicher.

„Was ist mit...“, begann er, doch Bella unterbrach ihn barsch. „N.E.I.N., keine Diskussion. Ich habe mich entschieden, und es ist auch alleine meine Entscheidung. Schließlich geht es hier um MEINEN Mann…“

Ich wollte gerade protestieren und sagen, dass ICH auch schon gerne ein Wörtchen mitreden wollte, wenn es darum ging, ob ein durchgeknallter Kerl auf mich aufpassen sollte, aber ich ließ es lieber. Denn so, wie Bella im Moment aussah, war mit ihr nicht zu spaßen. Sie hatte komplett auf stur geschaltet. Das kannte ich schon. Da stieß man eh bloß auf Beton…

Und Blondie kaute währenddessen, sichtlich amüsiert, weiter auf seinem Toast rum. Möge es ihm doch im Hals stecken bleiben…

„Okay“, fuhr Bella dann etwas ruhiger fort und blickte in die Runde, die sich bisher geradezu unsichtbar gemacht hatte. „Leute, das hier ist Ahab“, Blondie winkte grinsend in die Runde, „Ahab, das sind Jenny, Edward, Jazzi, Alice, Emmett und Rosalie. Jake kennst du ja bereits.“

Blondie nickte knapp und murmelte irgendetwas, was sich wie „Hallo“ anhörte. Aber der gnädige Herr hatte ja immer noch den Mund voll. Wann hatte der das letzte Mal was gegessen oder war das bei ihm Dauerzustand? Ich wunderte mich sowieso, dass ihm Bella nicht auch noch seine Brote geschmiert hatte.

„Öhm…“, kam es jetzt zaghaft von meinem Bruder. „Ahab? Wie der Kapitän aus Mobi Dick?“ Er traute sich dabei nicht zu grinsen, wie er es üblicher Weise getan hätte. Denn er hatte wohl auch noch das locker, sitzenden Messer von Blondie in Erinnerung.

Bevor ich mich fragen konnte, woher Emmett ein Stück Weltliteratur kannte, fing Jake an, breit zu grinsen. „Genau wie der“, kam es von ihm, „Und hast du gewusst, dass die männlichen Geschlechtsorgane bei Walen, im Vergleich zur Körpergröße, eigentlich ziemlich mickrig ausgebildet sind?“ Er sah provozierend zu Blondie rüber.

Und ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee. Das hatte gesessen! Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Blondie sofort aufhörte zu kauen und ebenfalls einen Schluck Kaffee nahm. Innerlich bereite ich mich schon darauf vor, dass er jetzt sicher mit Jake hinters Haus gehen würde, um dort die Sache wie Männer auszudiskutieren. Jake grinste jedenfalls über das ganze Gesicht und anscheinend hatte er genau gewusst, womit er den Typen ärgern konnte. Das wäre jetzt DIE Chance, ihn loszuwerden. Normaler Weise war ich ja nicht für Gewaltanwendung, aber in diesem Fall müsste Jake müsste ihn ja nur ein kleines bisschen verletzten, so dass er dann nicht mehr für Bella arbeiten konnte.

Gespannt sah ich zu Blondie und alle Anwesenden hatten anscheinend sogar mit dem Kauen aufgehört, denn es herrschte erwartungsvolle Stille. Gleich würde er sicherlich wieder ausflippen. Aber anstatt Jake wütend anzufunkeln, wie mich eben, sah er fragend zu Bella, die kurz lächelte und leicht den Kopf schüttelte. Als sich danach ein fast triumphales Grinsen auf sein Gesicht schob, wurde mir schlagartig klar, dass der Typ garantiert meine Frau näher kannte, als mir lieb war. Und zwar nicht vom „zusammen Matschkuchen backen“. Ich knirschte mit den Zähnen.

Und dieser Ex-Lover sollte jetzt auf mich aufpassen? Der würde doch garantiert versuchen, mich aus dem Weg zu räumen, um wieder selber freie Bahn bei Bella zu haben. Schließlich starrte er sie doch an, wie ein verliebter Volltrottel.

Also wie ich üblicher Weise.

Allerdings... wenn Bella ihm nicht wirklich vertrauen würde, wäre er ja eigentlich nicht hier. Und sie liebte MICH. WIR waren verheiratet und hatten eine wunderbare Tochter. Sie würde mich doch dann nicht in die Nähe von jemandem lassen, der nicht ganz koscher war, oder?

Ich seufzte ergeben und wollte mich gerade mit der Situation abfinden, als Blondie dem Ganzen auch noch die Krone aufsetzte: Er fragte jetzt doch tatsächlich MEINE Frau, ob er bei ihr im Bett schlafen würde.

Mir wäre fast vor Staunen über so viel Dreistigkeit der Mund aufgeklappt. Emmett und Jasper neben mir verschluckten sich synchron, Alice und Rose hielten geräuschvoll die Luft an, während Jake etwas Undefinierbares knurrte. Die Einzige, die das alles komplett kalt ließ, war Jenny. Sie strahlte Blondie ebenfalls genauso an, wie ihre Mutter es schon die ganze Zeit tat. So, als wäre ER die Offenbarung Christi. Ich schnaubte vernehmlich.

Verräterin! Mit der würde ich wohl mal ein ernstes Vater-Tochter-Gespräch führen müssen.

Aber am Erstaunlichsten war die Reaktion von Bella. Wieder mal.

Anstatt ihn jetzt aber wirklich energisch in die Schranken zu weisen, stupste sie ihm nur frech mit der Faust gegen die Schulter. Wonach er vermutlich jedem anderen die Hand brechen würde, so wie der drauf war. Ihr aber natürlich nicht. Nein, er strahlte einfach wie ein verdammtes Honigkuchenpferd. Und wahrscheinlich nur, weil sie ihn ja berührt hatte.

Frustriert ballte ich meine Fäuste unter dem Tisch zusammen. In mir wuchs das unerträgliche Verlangen, ihm deftig eine überzubraten. Aber realistisch gesehen, hätte ich sicherlich nicht den Hauch einer Chance gegen ihn. Außer, Jake hielt ihn für mich fest! Ich schielte zu ihm rüber und er sah so wütend aus, dass ich ihn sicherlich nicht zweimal bitten musste. Aber was würde wohl Jenny dazu sagen, wenn sich ihr Vater beim Frühstück prügelte. Und ihr geliebter Onkel Jake. Obwohl es gerade den Anschein hatte, als ob wir beide abgemeldet wären…bei Mutter UND bei der Tochter!

Da das Blut in meinen Ohren vor unterdrückter Wut rauschte, hörte ich nicht wirklich, was Bella ihm antwortete. Sah aber zu meiner Genugtuung, wie sie ihm stolz ihren Ehering zeigte, auf mich deutete und dann Jenny vorstellte.

Hah! Sie war noch immer MEINE Frau. Und ich würde es nicht zulassen, dass diese dahergelaufene Knallerbse, sie mir wegnahm. Auch von keinem durchgeknallten, jugendlichen Killer, der Messer in seinem Stiefel stecken hatte.

Ich beruhigte mich und so langsam ebbte das Rauschen in meinem Kopf ab, so dass ich wieder mit bekam, was um mich herum so geschah. Gerade fragte Bella Blondie nach irgendeinem Typen namens Hannibal.

„Der wird hier irgendwo rumkrauchen“, antwortete er achselzuckend und vertilgte dabei seine vierte Toastschnitte. Nicht, das ich mitgezählt hätte. Und ich kam auch nicht mehr dazu, mich zu fragen, wer denn nun schon wieder Hannibal war? Ich war doch bisher davon ausgegangen, dass nur eine Person zu meinem Schutz angeheuert worden war?

Denn urplötzlich kam ein wütendes Fauchen aus dem Wohnzimmer und einen Moment später sprang ein graues Fellbündel, mit hundertachtzig Sachen, welches ich als Madame Fiboo identifizierte, auf den Tisch, flitze quer drüber und flüchtete sich in Jakes Arme. Dicht gefolgt von einer weißen Katze mit ein paar wenigen schwarzen Flecken, die ich noch nie gesehen hatte.

Madame Fiboo drehte sich in Jakes Armen und fauchte die andere Katze wild an, die davon allerdings ziemlich unbeeindruckt blieb und mit einer Eleganz, wie sie nur Katzen haben, mit bebendem Schwanz, langsam über den Tisch und quer durch unser Frühstück, stolzierte.

„Nimm deinen Scheiß-Kater vom Tisch“, knurrte Jake. „Sonst kastriere ich ihn.“

Die Katze, die ja eigentlich ein Kater war, mauzte angepisst in seine Richtung, ehe sie mit stolz erhobenem Kopf in Richtung Bella stolzierte. Dort angekommen, ließ sie sich kurz streicheln, ehe sie es sich bei Blondie auf dem Schoß gemütlich machte.

„Na, Hannibal“, raunte dieser ihm zu, während er ihn hingebungsvoll kraulte, „hast du eine kleine Freundin gefunden?“

„DAS würde ihm so passen, was!“, schnaubte Jake und hielt Sallys Katze fest in seinen Armen. „Pass gefälligst auf deinen Straßenkater auf. Bastarde können wir hier nicht gebrauchen. Madame Fiboo hat dafür eine viel zu gute Abstammung…“

Kater und Herrchen sahen beide etwas irritiert zu Jake, ehe der Kater beleidigt fauchte und uns den Hintern zudrehte.

Na, das würde ja ein Spaß werden.

Wenn die anderen es nicht schaffen würden, uns zu töten, würden wir uns vermutlich bald gegenseitig an die Gurgel gehen.





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