Freitag, 24. Juni 2011

SML - 43 - falling away with you

43 falling away with you

Im nächsten Moment lagen ihre weichen Lippen auf meinen. Meine Hände fanden wie von alleine in ihre Haare, pressten sie an mich. Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an ihr fest, genoss das Gefühl, sie so nah zu spüren.

Meine Erinnerungen an sie waren nichts gegen das, was ich jetzt spürte. Es war, als wäre ich endlich wieder vollständig. Der Riss in meinem Herzen schloss sich wieder und ein unglaubliches Gefühl breitete sich in mir aus. Ich lebte wieder.

Bella war hier... bei mir... und sie würde nie wieder gehen...

In diesem Moment dachte ich nicht daran, dass unser aller Leben in Gefahr war. Mein Körper lief wie auf Autopilot. Ich dachte nicht darüber nach, was ich tat, sondern folgte meinen Instinkten. Ließ mich einfach fallen.

Ihre Finger knöpften geschickt mein Hemd aus, und ich hätte vor Wonne fast gestöhnt, als sie zärtlich über meinen Bauch streichelte.

„Ohhhh, du warst trainieren“, murmelte sie gegen meine Lippen und strich den Ansatz meiner Bauchmuskeln nach. „Das ist ziemlich sexy, weißt du das?“

„War ich etwa vorher nicht sexy?“, erwiderte ich und öffnete meine Augen ein Stück, um sie anzusehen. Bella hatte die Augen ebenfalls geöffnet und zwinkerte mir zu.

„Natürlich warst du das, aber jetzt eben noch mehr. Und ich liebe dich ja nicht nur wegen deines Körpers“, sie ließ ihre Finger auf und ab gleiten. „Wobei... jetzt grad irgendwie schon.“

„Sehr witzig“, knurrte ich gespielt und strich ihr ebenfalls über den Bauch. Etwas erstaunt registrierte ich, dass er sich weicher anfühlte, als ich ihn Erinnerung hatte. Ihre Bauchmuskeln waren zwar früher nicht so richtig sichtbar gewesen, aber trotzdem hatte sich ihr Bauch immer steinhart angefühlt.

„Ich hatte leider nicht so gute Trainingsmöglichkeiten wie du“, sagte sie leise. „Eigentlich ein Wunder, dass ich vorhin mit Jake mithalten konnte, aber ihm ging es ja ähnlich. Der ist auch zurzeit nicht mehr so fit wie früher.“ Einen Moment lang sah sie völlig ernst aus. „Wir werden hart trainieren müssen“, murmelte sie mehr zu sich selbst, ehe sie mich wieder angrinste. „Am besten, wir fangen sofort damit an.“

Im nächsten Moment kniete sie schon vor mir und öffnete den Reißverschluss meiner Hose. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, hatte sie die Hose ein Stück herunter gezogen, meinen, nicht mehr wirklich kleinen Freund herausgeholt und wirbelte mit ihrer Zunge um meine Eichel.

„Be... Bellla“, stöhnte ich, denn es fühlte sich wahnsinnig gut an. „Was wird das...?“

„Nach was sieht es denn aus?“, erwiderte sie, ohne damit aufzuhören.

„Weiß nicht“, erwiderte ich gepresst und stöhnte erneut, denn sie umschloss ihn jetzt komplett mit den Lippen und begann ihren Kopf langsam auf und ab zu bewegen. „Du musst das nicht machen“, murmelte ich leise und versuchte ihren Kopf wegzuschieben, aber sie hielt sich mit den Händen energisch an meinem Hintern fest. Oder eher krallte. Was irgendwie schon fast ein wenig wehtat, aber auch verdammt antörnend war.

Innerhalb von ein paar Sekunden, war ich von Null auf Hundert. Unser letzter Sex war schließlich verdammt lange her und selbst Hand angelegt hatte ich nur, wenn es wirklich nicht mehr auszuhalten war. Dementsprechend ausgehungert war mein Körper jetzt und reagierte auf ihre Berührungen wie ein Blinder, der zum ersten Mal das Licht sah. Mit ungebremster Begeisterung.

Es war so intensiv, so unglaublich... einfach überwältigend. Es dauerte maximal fünf Minuten, bis ich mich unter lautem Stöhnen in ihrem Mund ergoss. Danach fühlten sich meine Beine wie Gummi an und ich ließ mich schlapp auf das Bett hinter mir plumpsen.

„Ich... ich dachte wir schlafen richtig miteinander.“, murmelte ich leicht fassungslos. Ich kam mir vor, als hätte mich ein D-Zug überfahren. „Nichts gegen den Blow Job, der war wirklich fantastisch, aber das hättest du nicht tun müssen. Richtiger Sex wäre mir ehrlich lieber gewesen. Gott... das hört sich jetzt Scheiße an, oder? So, als hätte es mir keinen Spaß gemacht. Hat es aber... ehrlich... aber du hättest das... ähm... Zeug auch nicht schlucken brauchen, das schmeckt doch sicher nicht, oder?“

Bella erhob sich, wischte sich mit dem Daumen am Mundwinkel entlang und saugte anschließend kurz daran. „Ach quatsch, ist nicht schlimm. Ein bisschen abgestanden vielleicht“, entgegnete sie grinsend und schälte sich schnell aus ihren restlichen Klamotten, so dass sie nun komplett nackt vor mir stand.

Dann kniete sie sich wieder vor mich hin und zog auch mir geschickt die Hose und Schuhe aus. „Ich hab ja nicht gesagt, dass das jetzt alles war, oder? Aber du hast ja selber gemerkt, wie schnell du gekommen bist. Ich wollte jetzt nicht einfach nur einen Quicki durchziehen, sondern es genießen, verstehst du?“ Dann streifte sie mir auch das Hemd von meinen Schultern. „Unser letztes Mal ist ja leider eine Weile her...“

„Einundzwanzig Monate, drei Wochen und vier Tage“, warf ich schnell ein, was sie mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. „Wollte ich nur mal erwähnt haben.“

Sie lächelte breit und schüttelte dann kurz den Kopf. „Und du glaubst ja gar nicht, wie sehr ich das vermisst habe.“

„Was denn?“, fragte ich verirrt. Meinte sie jetzt den Sex? Mich? Beides zusammen oder noch was anderes?

„Deine Sprüche! Sie sind einfach zum Totlachen.“

„Aber DAS war ernst gemeint“, schmollte ich.

„Ich weiß“, gab sie zurück. „Das ist ja das tolle daran.“ Plötzlich schubste sie mich, so dass ich auf dem Rücken landete und krabbelte schnell auf mich drauf. „Aber nun lass uns von etwas anderem reden. Oder eher weniger reden, mehr handeln.“

Ihre Lippen krachten förmlich auf meine. Ihr unverwechselbarer Geschmack wurde ein wenig von meinem überlagert, aber so richtig registrierte ich das eh nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, über ihre nackte Haut zu streichen. Und zwar ÜBERALL gleichzeitig. Es war eine völlige Sinnesüberreizung, nach so vielen langen Nächten allein.

Zusätzlich bugsierte ich sie geschickt immer weiter ins Bett hinein, ohne natürlich mein Tun unterbrechen zu wollen, bis wir schließlich eng nebeneinander lagen.

Ein paar Minuten lang knutschten wir noch wild herum wie Teenager und ließen dabei unsere Hände über den Körper des anderen auf Wanderschaft gehen. Es tat so unendlich gut, sie so nah zu spüren, sie einfach bei mir zu haben. So richtig konnte ich es noch gar nicht fassen, dass sie wieder da war und ich sie wieder in meinem Leben hatte. Das ich tatsächlich widererwartend doch die Chance hatte, mit ihr zusammen alt zu werden.

Ein eigentümliches Gefühl überkam mich. Ich wusste irgendwie noch nicht so richtig, ob ich mich jetzt freuen oder traurig sein sollte. Denn einerseits wollte irgendwas tief in mir drin am liebsten grade losheulen und anderseits konnte ich im Moment vor Freude auch die ganze Welt umarmen. Es war ein richtiges Gefühls-Chaos in meinem Kopf, wobei langsam aber sicher eines vorherrschte: das körperliche Verlangen nach ihr. Ich musste sie unbedingt spüren, mich vergewissern, dass sie wirklich real war, dass sie hier war. Denn nur so konnte ich es wirklich fassen.

Langsam löste ich meine Lippen von ihren und strich ihr eine Strähne ihres Haares zur Seite, die ihr ins Gesicht gefallen waren. „Ich liebe dich.“

„Und ich liebe dich“, murmelte sie lächelnd, als ich ihr Bein anhob, um es auf meine Hüfte zu legen. Dann legte ich eine Hand auf ihren Hintern, um sie an mich ran zuziehen und langsam in sie einzudringen.

Augenblicklich legte sie wieder ihre Lippen auf meine und begann, mich zärtlich zu küssen, während ich mich in einem sanften Tempo in ihr bewegte. Es tat so unglaublich gut, sie wieder zu spüren. Am liebsten würde ich das nie wieder beenden. Mit jeder Berührung, jeder einzelnen Bewegung von mir, wollte ich ihr zeigen, wie sehr ich sie liebte. Es sollte kein einfaches miteinander schlafen sein, sondern „Liebe machen“.

Genauso, wie bei dem ersten Mal, als wir miteinander geschlafen hatten. Allerdings war es diesmal noch intensiver für mich, da ich nun wusste, dass sie mich auch liebte.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Verlor mich einfach in der Nähe und Wärme von Bella. Wie viele Minuten tatsächlich vergingen, konnte ich nicht mehr sagen. Irgendwann wurde das Gefühl noch intensiver und fast automatisch meine Bewegungen schneller. Ungehalten begann ich, in ihren Mund zu stöhnen und krallte mich in ihre Haare. Bella erwiderte meine Bewegungen und schlang ihr Bein noch enger um mich. Dann löste sie ihre Lippen von mir und legte ihre Stirn an meine und sah mir in die Augen.

„Ich liebe dich“, keuchte sie außer Atem.

„Ich dich auch“, gab ich atemlos zurück.

„Für immer…“, fügte sie hinzu und biss sich auf die Lippe, ehe sie den Kopf etwas zurückwarf und mit offenem Mund stöhnte.

Ihr Anblick und das Zucken ihrer Muskeln, ließ auch mich zum Höhepunkt kommen. Schwer atmend legte ich meinen Kopf dabei an ihre Schulter.

In den nächsten Minuten hielten wir uns einfach nur im Arm. Ich hatte schon fast den Verdacht, dass sie mittlerweile eingeschlafen war. Sie hatte ja eine wirklich anstrengende Zeit hinter sich und immer wenig Schlaf gehabt. Aber mir lag noch was auf dem Herzen.

„Bella?“, fragte ich also leise, während ich eine Strähne ihres Haares um meinen Finger wickelte.

„Mhmm“, machte sie schläfrig. Sie trug immer noch dieses post-coitale Grinsen auf den Lippen. „Was ist los? Willst du nochmal?“ Ihre Augen flogen wieder auf und sie leckte sich lasziv über die Lippen.

„Nein. Also, ja... aber nicht gleich. Ich wollte was anderes mit dir besprechen“, ich räusperte mich kurz. „Während der letzten Monate, als ich dachte du wärst tot, also da hab ich... ich habe wieder angefangen zu schießen, also trainieren zu schießen.“

Sie legte die Stirn in Falten und sah mich jetzt eindringlich an. „Und das heißt?“

„Nun ja“, druckste ich herum. „Wenn das jetzt alles losgeht, mit deinem Krieg, ich werde bestimmt nicht hier sitzen bleiben und auf dich warten. Da würde ich vor Sorge umkommen. Ich will bei dir sein und dir helfen.“

„Du willst mir helfen?“, ihre Stimme klang ungläubig.

„Öhm... ja.. ? Was dagegen?“, antwortete ich etwas unsicher.

„Auf Menschen schießen?“, fügte sie an und ihr Blick wurde etwas härter, und meine Knie automatisch etwas weicher.

„Ja…?“, irgendwie klang es mehr wie eine Frage, als nach einer Antwort.

„Edward, ich werde es nicht zulassen, dass du so wirst wie ich“, ereiferte sie sich.

„Wie, wie du?“, fragte ich leise. „Was meinst du damit?“

„Ich will nicht, dass Blut an deinen Händen klebt“, erwiderte sie sofort.

„Aber warum?“, hakte ich nach. „Es wäre doch für eine gute Sache. Für UNSERE Sache. Wir müssen uns doch verteidigen.“ Ich sah sie erwartungsvoll an.

Sie schüttelte doch energisch den Kopf. „Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt, Edward. Du bist dir gar nicht richtig bewusst, was dich dann erwartet. Wie auch! Du kennst die Konsequenzen deiner Entscheidung nicht. Zum Glück. Und ich sorge dafür, dass es auch so bleibt.“

„Und du weißt das alles?“, fragte ich etwas säuerlich. Ich wollte doch nur hilfreich sein und nicht nur untätig daneben stehen. Konnte sie das denn nicht verstehen?

„Natürlich, ich habe es ja leider selber durchlebt. Jeden verdammten Tag in meinem abgefuckten Leben. Ich kann mich noch heute lebhaft an die Albträume erinnern, die ich damals jede Nacht hatte, nachdem ich den ersten Menschen abgeknallt hatte. Vor allem lief das leider nicht so glatt wie heute. Ich hab fast ein halbes Magazin abgefeuert, um den Kerl zu töten. Und das nicht, weil ich ihn quälen wollte, sondern weil ich einfach nicht genau genug geschossen habe. Mir gellen noch heute seine Schreie in den Ohren. Er war hinterher durchlöchert wie ein Sieb und ich hab gekotzt wie ein Reiher…. Jake musste mich nach Hause bringen. Ich war erst mal zu nichts mehr fähig, außer zu zittern…und das tagelang. Das will ich Dir ersparen. Das musst du nicht erleben. Was ich erlebt habe, reicht für uns zwei.“

„Aber, ich will dir helfen. Wir wären einer mehr. Zwei Augen mehr. Eine Waffe mehr. Denk doch darüber mal nach. Und ich bin bereit, das alles zu durchleben, und noch schlimmeres, nur um Dich und Jenny in Sicherheit zu wissen. Bitte gib mir da eine Chance, mich auch zu beweisen. Für Dich. Damit ich Deiner würdig bin.“

Sie seufzte. „Du hast ja Recht. Einer mehr wäre Gold wert. Und ich verstehe auch, dass Du Dich beweisen willst. Aber wenn, dann nicht an vorderster Front, dafür bist Du zu frisch dabei. Ich lass Dich nicht zum Kanonenfutter werden. Macho hin oder her. Und ich gehe mal davon aus, dass Jazzi es sich ebenfalls nicht nehmen lassen wird, mit zu kommen und zu kämpfen. Also hätten wir dann zwei, die uns den Rücken frei halten.“

Ein triumphales Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ich würde bei ihr sein. Die ganze Zeit. Ich hatte sie wirklich überzeugt.

„Aber keine Alleingänge“, sie hielt mir ihren Finger energisch unter die Nase und ich nickte eifrig.

Verdammt. Es ging hier um eine wirklich todernste Sache und ich freute mich gerade wie ein Kind zu Weihnachten.

Denn ich würde sie begleiten. Das war alles, was für mich zählte und es würde bestimmt toll werden.

„Was machen wir eigentlich, wenn Aro irgendwann erledigt ist?“, fragte ich, einer spontanen Eingebung folgend. Wenn wir schon mal bei der Planung unserer gemeinsamen Zukunft waren...

„Wir wandern aus“, antwortete Bella knapp und schmiegte sich wieder in meinen Arm.

„Auswandern?“

„Mhmm“, kam es leise. „Irgendwo nach Süd- oder Mittelamerika. Die Jungs da unten stehen sowieso hinter uns. Und in den USA kann ich auf lange Sicht nicht bleiben.“

„Und wieso kannst du nicht hier bleiben? Das ging doch bisher auch ganz gut“, fragte ich verwirrt. SÜDAMERIKA…???

Sie seufzte tief. „Mein Strafregister ist jetzt schon ellenlang und bis ich mit Aro fertig bin, kommt da noch einiges hinzu. Und das wird wohl nicht unter minderschwere Delikte fallen.“

„Was ist mit einem Zeugenschutzprogramm?“ So etwas müsste doch selbst für sie möglich sein, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, oder?!

„Auf keinen Fall“, knurrte sie leise. „Ich hab ehrlich keinen Bock, mich mein Leben lang zu verstecken. Ich will frei sein, verstehst du? Ich war lange genug gefangen.“ Seufzend strich sie mir über den Rücken. „Und Jazzi werden wir auch mitnehmen müssen, seine Karriere ist definitiv im Arsch.“

„Damit hat er sicherlich kein Problem“, gab ich zurück. „Er liebt dich wie eine Schwester, das weißt du. Und Alice folgt ihm eh überall hin.“

„Das ist gut“, ihre Stimme klang schwer. „Deinen Bruder würde ich auch gern mitnehmen. Ich mag ihn und Rosalie.“

Ein breites Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Emmett wäre da sicher, ohne groß zu überlegen, dabei. Ich wollte ihr gerade sagen, dass das wohl das geringste Problem wäre, als ich merkte, dass ihr Atem sich verlangsamt hatte. Vorsichtig strich ich ihre Haare zur Seite, um ihr Gesicht sehen zu können.

Sie schlief, friedlich. Und das ohne eine Waffe in der Hand.

Und ich, Edward Cullen, würde zur Abwechslung mal auf sie Acht geben.








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