42 it's time to run
Ein paar Sekunden lang konnte ich gar nichts sagen und nahm Bella einfach fest in meine Arme.
Wie krank war das nur?
Ihre Eltern töten lassen, nur weil Aro eine weibliche Verwandte brauchte, die die Blutlinie für ihn weiterführte? Das war echt abartig. Aber am Schlimmsten fand ich, dass er sie jahrelang wissentlich getäuscht hatte. Ihr immer versprochen hatte, dass sie irgendwann Rache nehmen könnte. Sie sogar dafür trainiert hatte. Dabei war derjenige, an dem sie sich deshalb rächen wollte, fast die ganze Zeit, direkt vor ihrer Nase.
Nun verstand ich endlich auch, warum sie diesen aussichtslos wirkenden Krieg gegen Aro führte. Ihr Leben lang hatte sie darauf gewartet, denjenigen zu finden, der das Ganze organisiert hatte. Der ihr gesamtes Leben ruiniert hatte. Der schuld daran war, dass sie jetzt eine professionelle und weltweit gesuchte Killerin war. Vermutlich würde sie sich nicht davon abbringen lassen. Nicht mal, wenn ich sie darum bitten würde. Was ich allerdings niemals tun würde, denn ich akzeptierte sie so. Vor allem, da Jake und anscheinend auch ein Teil der Organisation hinter ihr standen. So hatte sie vielleicht eine kleine Chance. Und die, dass wusste ich genau, würde sie nutzen.
Wahrscheinlich blieb ihnen obendrein auch keine andere Wahl. Wenn Aro tatsächlich gehofft hatte, dass Bellas Baby von Jake war, betrachtete er es sicher als absoluten Hochverrat, dass ich der wirkliche Vater war. Und so, wie dieser Mann drauf war, würde er sie damit nicht einfach davon kommen lassen. An sich hatte sie also gar keine Wahl, das wurde mir jetzt sehr deutlich. Sie musste kämpfen, um zu überleben. Sie stand mit dem Rücken an der Wand und ich ging sowieso nicht davon aus, dass sie überhaupt versuchen würde, Aro in den Knast zu bringen. Bella würde ihn töten, wenn sie die Möglichkeit dazu fand. Sie musste es. Und umgekehrt war es genauso.
Und wenn dieser Caius vielleicht auch noch heraus bekommen hatte, dass sie seinen Sohn getötet hatte, hätte sie noch einen sehr gefährlichen Feind an Hals. Wobei der wahrscheinlich gar keinen wirklichen Grund brauchte. Ihm waren Jake und Bella ja eh im Weg. Verflucht, dass hieß ja, das mit großer Wahrscheinlichkeit ein Großteil der Organisation gegen die beiden war. Und woher bitte sollten sie jetzt wissen, wem sie noch trauen konnten und wem nicht? Mist…
Die ganze Sache war doch ein verdammtes Himmelsfahrtkommando... Hatten sie überhaupt den Hauch einer Chance?
Es war, so weit ich das jedenfalls überblicken konnte, ein wenig wie der Kampf David gegen Goliath. Auch wenn ein paar Leute hinter ihr und Jake standen, waren ihnen die anderen vermutlich zahlenmäßig immer noch haushoch überlegen. Den einzigen Vorteil den die beiden tatsächlich hatten war, dass sie die Organisation kannten. In und auswendig sogar. Und natürlich kam ihnen auch ihre Ausbildung zugute. Aro hatte sich die perfekt aufeinander abgestimmten Killermaschinen erschaffen, doch nun richteten sich die beiden gegen ihren Meister.
Vielleicht war es doch eher ein wenig wie Frankenstein...
Ich drückte sie noch fester an mich. Bella wirkte so zart und zerbrechlich und ich konnte nicht verhindern, dass ich Angst um sie bekam. Aro würde nicht ruhen, bis er sie gefunden und getötet hatte. Und er würde sicherlich alles dafür tun. Wenn er sogar nicht einmal vor meiner Familie Halt machte…
Und ich konnte ihr dabei überhaupt nicht helfen. Zur Polizei würde sie mit Sicherheit auch nicht wieder gehen wollen. Wobei die ihr auch keinen wirklichen Schutz bieten konnten. Sie wäre ihr Leben lang auf der Flucht. Selbst, wenn sie in einem Zeugenschutzprogramm steckte, würden Aro uns irgendwann finden. Die Organisation hatte ihre Finger doch überall mit drin.
Scheiße, wenn die uns tatsächlich finden würden, wären wir alle geliefert.
Jenny... allein der Gedanke, dass jemand ihr wehtun könnte, ließ mich meine Fäuste zusammen ballen.
„Edward?“, irritiert sah Bella mich an. „Es ist gut, Baby, alles ist gut. Nicht aufregen.“ Sie strich mir beruhigend über die Haare.
„Nicht aufregen…?“, erwiderte ich ungläubig. Wie zum Teufel, sollte ich mich nicht darüber aufregen. Wo mir doch mittlerweile so richtig klar wurde, wie aussichtslos unsere Situation wirklich war. Ich hatte Bella doch gerade erst wiederbekommen und nun lief ich ernsthaft Gefahr, sie schneller als mir lieb war, wieder zu verlieren. Und diesmal endgültig. Da konnte ich doch nicht ruhig bleiben, wo doch unser aller Leben in Gefahr war.
Bella lächelte mich wissend an.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Hier sind wir wirklich sicher. Einhundertprozentig. Sam hat die komplette Umgebung abgesichert. Uns kann sich auf zehn Meilen niemand nähern, ohne dass wir es bemerken. Und wenn das trotzdem passiert... wir sind gut vorbereitet.“
„Hast...hast du denn gar keine Angst?“, fragte ich sie zögerlich.
„Natürlich“, entgegnete sie ohne zu zögern. „Große sogar. Ich habe fürchterliche Angst, euch zu verlieren. Das euch was passiert und ich es nicht verhindern kann.“
„Und um dich? Hast du denn gar keine Angst, dass dir was Schlimmes zustößt?“
Bella zog eine Augenbraue hoch und schüttelte dann leicht den Kopf. „Nicht wirklich.“
Ich konnte es nicht glauben. „Aber du musst doch irgendwie Angst haben. Ich meine, die wollen euch töten... also uns... und die sind so viele ...und skrupellos sowieso…“
„Schhh“, unterbrach sie mich, indem sie mir einfach einen Finger auf den Mund legte. „Angst führt zu Fehlentscheidungen. Sie macht dich unsicher und kopflos. Und das kann ich hier grad gar nicht gebrauchen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht damit rechne, dass uns etwas passieren könnte, aber ich verdränge den Gedanken daran und schiebe ihn in die hinterste Ecke meines Kopfes. So bleibe ich klar. Ich habe aber trotzdem Respekt vor unseren Gegnern und unterschätze sie nicht. Denn natürlich sind sie uns zahlenmäßig überlegen. Aber wir haben auch mehrere Vorteile auf unserer Seite...“
„Vorteile?“ Ich verstand nur Bahnhof. Wie konnte sie von Vorteilen sprechen, wenn die anderen uns zahlenmäßig überlegen und sicherlich auch besser ausgerüstet waren?
„Yepp“, sie begann an ihren Fingern abzuzählen. „Also Erstens: Jake und ich sind seid 15 Jahren als Team auf Hochleistung trainiert worden. Wir arbeiten perfekt zusammen. Quasi als eine Person. Du hast es selber schon gesehen. Zweitens, hat uns Aro perfekt ausbilden lassen. Sowohl im Nahkampf, wie mit allem Waffengattungen, wie mit allen Fortbewegungsmitteln. Sogar alles an organisatorischem Hintergrundwissen haben wir gelernt. Wir hatten immer nur die besten Lehrer. Drittens, kennen wir unseren Gegner. Alle Strukturen der Organisation sind uns mehr als geläufig. Wir haben ALLE Informationen über sie. Sie, im Gegenzug, haben aber kaum welche über uns. Sie wissen weder, wie viele wir sind, noch welche Ausrüstung wir haben, geschweige denn, wo wir uns verschanzt haben. Viertens, sind sie echt unorganisiert ohne uns. Aro wusste schließlich bis vor kurzem nicht einmal genau, ob ich überhaupt noch lebe. Und jetzt ist er von dem Gedanken, mich zu töten, fast besessen. Er hat nur noch dieses eine Ziel vor Augen und verliert dadurch den Fokus auf die kleinen, aber äußerst wichtigen Dinge um ihn herum. Wir werden damit beginnen, sein Lebenswerk Stück für Stück zu boykottieren und auseinander zu nehmen, ehe wir uns ihm persönlich widmen. Denn wenn ich eines gelernt habe in meinem bisherigen Leben, dann ist es Geduld. Ob ich ihn nun morgen oder in sechs Monaten töte, spielt für mich keine Rolle. Das Endergebnis ist eh das gleiche.“
Unwillkürlich musste ich bei diesem letzten Satz schlucken. Ich hatte es zwar bereits geahnt, aber es so frei heraus von ihr persönlich zu hören, machte es noch realer. Fassbarer. Sie würde also auch nicht ruhen, bis er endgültig tot war.
„Und fünftens“, fuhr sie unbekümmert fort. „Haben wir einen Maulwurf. Direkt bei Aro. Vor seiner Nase sozusagen…“
„Ihr habt einen Maulwurf?“ Wie ging das denn. Und wen?
„So ist es“, sie strahlte förmlich. „Gott sei Dank, ist Aro immer noch total vernarrt in Sally, so dass er ihr abgekauft hat, dass sie von der ganzen Sache nichts wusste. So konnte sie zurück zu ihm und uns von dort aus mit wichtigen Informationen beliefern.“
„Diese Sally ist bei Aro? Aber dann ist Seth ja auch dort...“, ich zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Genau. Einer muss ja schließlich auf SIE aufpassen und IHR den Rücken frei halten“, Bella sah mich an, als wäre das das Normalste auf der Welt.
„Und du traust ihr? Was, wenn sie dich verrät? Euch verrät…“
„Sally? Niemals!“, sie schüttelte vehement den Kopf. „Für Sally würde ich durchs Feuer gehen. Jake ebenso.“ Und so wie sie mich ansah, meinte sie das ernst. Verdammt ernst.
„Aber wer ist denn eigentlich diese Sally? Als ich bei dir in Gefangenschaft war, war dort niemand mit einem solchen Namen“, entgegnete ich grübelnd. Die wäre mir doch sicherlich aufgefallen. Diese Sally musste schließlich Jake und ihr sehr nahe stehen, wenn sie eine solch hohe Meinung von ihr hatten. Denn eines wusste ich ganz genau. Sie meinte, was sie sagte. Und wenn sie ihre Hand für diese Sally ins Feuer legen würde, hieß das wohl, dass sie ihr bedingungslos vertraute. Und ich das dann wohl auch konnte.
„Du hast sie schon zweimal gesehen. Ok, es war immer nur ganz kurz, aber trotzdem. Einmal auf Emmetts Hochzeit, da hat sie dir den Brief von mir zugesteckt und bei der Sache im Hotel war sie auch dabei. Denk mal nach…“
Im Hotel…? Emmetts Hochzeit…? Ich versuchte mich zu erinnern und plötzlich traf es mich wie ein Blitz. „Diese Französin?“, fragte ich perplex. Ich erinnerte mich echt nur noch dunkel daran. Und in den Nachrichten wurde auch immer noch eine Frau erwähnt. Mit Fahndungsfoto sogar…
„Yepp. Jake hat sie in Frankreich kennengelernt und mit hierher gebracht, als er nach deiner Flucht zurückkam. Und Aro war direkt begeistert von ihr und meinte, ich bräuchte einen Aufpasserin in der Schwangerschaft und so...“ Sie verdrehte die Augen. „Dabei waren die zwei die halbe Zeit mit Pimpern beschäftigt. Die hätten eh nichts bemerkt, selbst wenn ich laut um Hilfe geschrien hätte“, sie gähnte herzhaft. „Boah, ich glaube, ich brauche doch langsam etwas Schlaf. Bin echt nichts mehr gewöhnt.“
„Aber wieso ist sie jetzt bei Aro?. Ist das nicht ziemlich gefährlich? Wenn er das heraus bekommt, ist sie doch ihres Lebens nicht mehr sicher, oder?“ Ich konnte es einfach nicht fassen. Sie hatten einen Maulwurf. Direkt bei Aro. Das war natürlich ein unschlagbarer Vorteil. Aber war das, das Risiko wert? Er würde sie sicher ohne zu zögern töten, wenn er davon Wind bekam.
„Sie kennt das Risiko, keine Sorge, aber trotzdem bleibt sie freiwillig dort. Sally würde alles dafür tun, um Jake in Sicherheit zu wissen. Auch für ihn sterben. So ist das bei uns liebenden Frauen nun mal.“
„Was meinst du damit?“, erwiderte ich angespannt. Sie wollte doch nicht etwa damit andeuten, das sie...
Bella sah mir fest in die Augen. „Das heißt, dass ich mich jederzeit für dich opfern würde. Wenn ich durch meinen Tod, deinen verhindern könnte, würde ich es ohne zu zögern tun. Natürlich würde ich vorher noch so viel Schaden wie möglich anrichten und ein paar mitnehmen...“
Mit schreckgeweiteten Augen sah ich sie an. „Sag...sag... du kannst doch so was nicht sagen!“ Ich spürte wie meine Augen, alleine durch die Vorstellung, feucht wurden. „Ich hab dich gerade erst wieder, da kannst du doch nicht schon wieder von sterben reden! Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie ich mich gefühlt habe, als mir der Arzt die Nachricht von deinem Tod überbracht hat? Weißt du, wie ich mich gefühlt habe? Ich war einfach nicht mehr vollständig. Es war, als hätte man mir mein Herz aus der Brust gerissen. Ohne meine Familie hätte ich das nie überstanden.“ Ich legte meine Hände an ihre Wangen. „Mein ganzes, verdammtes Leben hatte ohne dich seinen Sinn verloren und wenn es Jenny nicht gegeben hätte … wäre ich dir sicher bald gefolgt.“
„Edward“, sie schloss kurz ihre Augen, „Das kannst du jetzt nicht ernst meinen. Ich weiß, du liebst mich genauso sehr, wie ich dich liebe, aber...dein Leben hätte auch ohne mich Sinn. Ich bin es nicht wert, dass du dein eigenes Leben für mich aufgibst.“
Nicht wert? Was zur Hölle, meinte sie denn damit?
„Ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Und das wird sich auch nie ändern. Du bist das Beste, was mir passieren konnte, du bist so ein wundervoller Mensch...“, versuchte ich sie zu überzeugen.
„Mal sehen, ob du noch genauso denkst, wenn das alles hier vorbei ist“, entgegnete sie leise, ehe sie etwas lauter fortfuhr: “Ich habe alleine in den letzten zwei Tagen, seit mich Jake aus dem Knast rausgeholt hat, knapp zwei Dutzend Menschen getötet. Meist mit bloßer Hand oder irgendwelchen Hilfsmitteln, da ich meine eigene Waffe nicht hatte, beziehungsweise keine benutzen konnte. Jeder von denen hatte eine Familie, eine Mutter, einen Vater. Und das wird so weiter gehen. Bis wir Aro persönlich erreichen, werden noch eine ganze Menge Köpfe rollen müssen. Ich werde nur noch das tun, wofür ich ausgebildet wurde. Töten. In meinem Kopf wird es keinen anderen Gedanken mehr geben, als den, wie ich unsere Gegner am schnellsten dezimiere ohne selber drauf zu gehen.“
Jetzt legte ich ihr den Finger beruhigend auf den Mund. „Und werde dich trotzdem noch lieben. Denn das was zählt, ist nicht hier“, ich tippte an ihre Schläfe, „sondern hier drin“, langsam legte ich meine Hand auf ihr Herz. „Und egal, wie sehr sie dich auch gedrillt haben, wie sehr sie auch versucht haben, dich zu einer reinen Killermaschine zu machen, dein Herz konnten sie nicht ändern. Niemals. Tief drin steckt da immer noch das kleine Mädchen, welches seine Eltern über alles geliebt hat und nie so ein Leben wie dieses hätte führen wollte. Es ist mir egal, was du tust oder tun wirst. Denn ich liebe dich wegen dem, was du bist, nicht wegen dem, was du tun musst, um uns zu schützen. Wobei ich nicht verhindern kann, dass ich dich sehr sexy mit einer Waffe in der Hand finde.“ Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
„Du hast sicher Recht“, antwortete sie leise und strich sanft über meinen Arm. „Aber ich habe mich wirklich ein wenig über mich selbst erschrocken, weißt du? Ich saß fünfzehn Monate in dieser beknackten Zelle und hab nur die Wand angestarrt. So richtig trainieren konnte ich ja da nicht, nur etwas Muskelaufbau machen und so. Ich habe wirklich gedacht, dass ich es hinter mir lassen könnte. Mich normal benehmen könnte. Aber das alles steckt so tief in mir drin, ich komme einfach davon nicht mehr los. Es ist wie ein Instinkt geworden, etwas, über das man nicht nachdenkt. Als Jake mitten in der Nacht in meiner Zelle stand, hätte ich mich automatisch fast auf ihn gestürzt. Er hat es nur seiner schnellen Reaktion zu verdanken, dass er jetzt kein blaues Auge hat. Und, weil er mich gut kennt. Ich war sofort wieder im Kampfmodus, als hätte es die lange Zeit dazwischen, nie gegeben. Er sagte nur zwei Worte zu mir: ‚raus hier’, und ich wusste, was zu tun war. Es war, als würde ich auf Autopilot laufen. Ich hab drei Wachposten töten müssen, um da raus zu kommen. Und ich kann nicht sagen, dass es mir leid tut, verstehst du das? Für mich ist das Töten schon so alltäglich geworden. An meinen Händen klebt so viel Blut...“
Zärtlich nahm ich ihre Hand und hauchte einen Kuss in die Handfläche. „Und trotzdem bist du das liebenswerteste Geschöpf, das ich kenne.“
Bella stöhnte frustriert auf. „Edward, hör mir doch zu! Ich hatte vorhin wirklich Spaß. Du weißt nicht, was das für ein Hochgefühl in mir ausgelöst hat, wieder mit Jake zusammen zu kämpfen und zu töten. Es war wie ein Rausch. Jeder Gegner weniger intensiviert mein Gefühl auch noch. Emmett und Rose ... ich hab sie sicher total damit verschreckt. Sie sind nur noch viel zu geschockt, um das zu bemerken. Ich hab dem Typen vor ihren Augen die Kehle durchgeschnitten. Das hatte ich wohl auch sauberer erledigen können, denn das ist ein Anblick, den man nicht so schnell vergisst. Aber ich hab mich echt vergessen…wollte nur noch Blut sehen…wie ein Monster…“, sie stockte und blickte beschämt zu Boden.
„Du hast ihnen das Leben gerettet“, entgegnete ich trocken. „Allein das zählt.“
„Du hörst dich schon an wie Jake“, antwortete sie lächelnd.
„Ich hab ihn ein paar Mal im Gefängnis besucht“, erwiderte ich Achsel zuckend. „Wir ähneln uns in vielen Dingen wirklich etwas. Zum Beispiel in unserer unverrückbaren Liebe zu Dir. Nur jeder auf seine Art.“
„Wirst du mir jetzt etwa auch den Hintern versohlen?“, warf sie ein.
„Hat er das wirklich getan?“, fragte ich baff. Ich dachte, es wäre bloß ein Scherz gewesen.
„Natürlich!“, Bella kicherte. „Das war seine Art, mir zu zeigen, dass er mich immer noch liebt und vermisst hat. Und das ich so was ja nie wieder tun soll.“
„Hast du mich denn auch ein klein wenig vermisst?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Natürlich! Jeden verdammten Tag.“, ihre Hand lag plötzlich an meiner Gürtelschnalle und sie zog mich dicht an sich heran. „Soll ich dir zeigen, wie sehr?“
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