Donnerstag, 14. April 2011

SML - 36 - wanna marry me

36 wanna marry me?


Schwester Babette schaffte es tatsächlich, uns ungesehen zu Bella auf die Intensivstation hochzubringen. Allerdings begleiteten mich nur Emmett und Jasper. Esme und Alice wollten sich weiter um das Baby kümmern, während Rosalie alle Papiere besorgte, die für unsere Hochzeit notwendig waren.

Mein Herz drohte fast in meiner Brust zu zerspringen, als ich endlich vor der Tür ihres Krankenzimmers stand. Endlich sah ich sie wieder. Ich konnte es noch kaum fassen. So lange wollte ich nie wieder von ihr getrennt sein, dass schwor ich mir.

Babette hatte jedem von uns einen sterilen Mantel, Kopfhaube und Mundschutz verpasst. Emmett murmelte leise vor sich hin, dass er doch Arzt hätte werden sollen, denn er würde einfach cool in den Klamotten aussehen. Ich warf Jazz ein kleines Grinsen zu und er rollte theatralisch mit den Augen.

Endlich öffnete Babette die Tür und ich konnte einen kurzen Blick auf Bella erhaschen. Es wirkte fast, als würde sie friedlich schlafen.

Aber eben nur fast.

In ihre Nase führte ein ein Beatmungsschlauch und an beiden Armen befanden sich Flexülen, durch die irgendwelches Zeug in sie rein gepumpt wurde. Auf ihrem Oberkörper waren überall weiße Klebepunkte, die mit Kabeln verbunden waren und an ihren Oberarm hing etwas, was wie eine Blutdruckmanschette aussah. Neben ihr standen zig Armaturen, die ununterbrochen blinkten und piepten.

Und trotzdem sah sie einfach nur wunderschön aus.

Als ich näher zu ihr trat, erkannte ich ein riesiges weißes Pflaster, welches oberhalb ihrer Brust angebracht war.

Ich schnappte mir einen Stuhl, stellte ihn neben ihr Bett und setzte mich langsam hin. Ich hatte ganz schön weiche Knie. Ehrfürchtig ergriff ich ihre linke Hand und küsste durch den Mundschutz das Tattoo auf ihrem Handgelenk. Verwundert stellte ich dabei fest, dass sich jetzt ein weiteres auf ihrem Arm befand.

No one’s gonna take me alive

war in verschnörkelten Buchstaben über die gesamte Länge ihres Unterarmes geschrieben.

Sie musste demnach nochmal in Texas gewesen sein...

„Wow“, kam es leise von Emmett. „Sie hat ja ein Tattoo. Das ist cool.“

„Eines?“, fügte Jasper ebenso leise an. „Du musst mal ihren Rücken sehen. Der ist ein einziges Tattoo.“

„Auf dem Rücken auch?“, flüsterte mein Bruder ehrfürchtig zurück und schaute, ob er irgendwas davon erkennen konnte. Dann sah er auf ihren anderen Arm. „Renée und Charlie?“ Er sah fragend zu mir.

„Ihre Eltern. Wurden beide ermordet“, antworte Jasper gedämpft. Emmett nickte verstehend. „Love is stronger than death...wie passend ...Oh... und Isabella und Edward. Mit Herzchen. Das muss Liebe sein“, seufzte er theatralisch und legte sich dabei die rechte Hand auf sein Herz.

Überrascht hob ich den Kopf und sah ebenfalls rüber auf ihren rechten Unterarm. Direkt unter dem Tattoo, welches sie für ihren Eltern hatte stechen lassen, standen nun unsere zwei Namen, ebenfalls mit verschlungen Herzen verziert.

Unwillkürlich musste ich lächeln. Sie hatte sich meinen Namen in die Haut tätowieren lassen. Für IMMER. Das machte mich sehr stolz und ich beschloss, dass ich es mir später auch genauso stechen lassen wollte. Davon, dass ich ihren Namen auf der Haut trug wusste sie ja vermutlich noch gar nichts.

Aber war das nicht ziemlich gefährlich für sie? Was, wenn das jemand sah? Aro zum Beispiel... oder dieser komische Caius...

„Setz dich hin, Em“, zischte Jasper jetzt leise und nahm auf der Couch auf der anderen Seite des Bettes Platz. Emmett lief fast lautlos zu ihm herüber und setzte sich daneben.

„Warum flüstert ihr zwei eigentlich?“, fragte ich in normaler Lautstärke und hielt weiterhin Bellas Hand in meiner.

„Weil wir in einem Krankenhaus sind“, kam es von Emmett. „Und deine Süße nicht wecken wollen. Sie ist wirklich hübsch, übrigens. Du hast ehrlich Geschmack. Endlich mal…“

Ich verdrehte die Augen und blickte in Bellas blasses Gesicht. Sie atmete ganz ruhig und war völlig entspannt.

Wäre ich aber vermutlich auch, wenn ich ebenfalls so betäubt wäre...

Sie sah dabei so friedlich aus. Wie ein Engel. Nichts deutet darauf hin, dass ihre letzten Stunden ziemlich dramatisch gewesen waren. So richtig wollte es auch immer noch nicht in meinen Kopf.

Da war einmal die Tatsache, dass sie heute angeschossen worden war. Sie hatte mir zwar mal gesagt, dass es nicht schlimm wäre, wenn sie sterben würde, aber ich war mir sicher, diese Meinung hatte sie bereits revidiert, seitdem sie mich kennen gelernt hatte.

Und obendrein waren wir jetzt Eltern einer wunderschönen Tochter.

Die Geburt eines eigenen Kindes veränderte eben die Sicht auf das Leben... selbst auf so eines, wie sie es führte...oder führen musste…

Zärtlich strich ich ihr über das Haar.

Und sie hatte die Schwangerschaft schon leider ohne mich erlebt... dabei hätte ich so gern gesehen, wie ihr Bauch immer runder geworden war und hätte ihr geholfen, ihn jeden Abend einzucremen...

Ich wusste auch nicht, ob sie unter Übelkeit gelitten hatte. Oder irgendwelche anderen Probleme gehabt hatte. Auch hatte ich nie ein Ultraschallbild von einer späteren Untersuchung gesehen, oder war dabei gewesen, als das Geschlecht des Babys festgestellt worden war. Ehrlich gesagt, hatte ich wirklich viel verpasst.

Einerseits war ich darüber unendlich traurig, andererseits jetzt aber auch unheimlich froh, sie bei mir zu haben. Und böse sein konnte ich ihr erst recht nicht. Sie hatte bestimmt ihre Gründe gehabt, sich so lange von mir fern zu halten und würde sie mir auch erklären können.

Und vielleicht konnten wir irgendwann weitere Kinder zusammen bekommen, bei denen ich mich ausgiebig mit ihren Gelüsten nach sauren Gurken und Vanilleeis beschäftigen konnte...
Ich hoffte es sehr, aber erst mal mussten wir diese schweren Zeit hinter und bringen.


Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich mit Warten an Bellas Bett. Schwester Babette kam ein paarmal vorbei und sah nach, ob alles in Ordnung war. Aber ansonsten herrschte Stille. Meine beiden tapferen Begleiter waren friedlich auf der Couch eingeschlafen. Dabei lehnte Jaspers Kopf an Emmetts Schulter und dieser hatte seinen Kopf auf Jaspers gelegt. Sah wirklich niedlich zusammen aus.

Plötzlich spürte ich, wie sich Bellas Hand minimal bewegte und ihre Augenlider begannen zu flattern. Sie würde gleich wach werden. Mein Herz setzte einmal aus.

Ich richtete mich auf und beugte mich vorsichtig über sie.

„Bella“, flüsterte ich leise. „Liebste. Komm wach auf. Ich bin bei Dir.“

Ihre Gesichtsmuskeln zuckten leicht und nach einer Minute, die sich wie Kaugummi zäh in die Länge zog, schlug sie langsam die Augen auf.

Nie im Leben würde ich diesen Augenblick vergessen, in dem ich in ihre braunen Augen sah, die mich erstaunt und fragend anblickten.

„Edward?“, sie sah mich verwirrt an. „Wo bin ich? Was ist passiert?“ Dann leuchtete plötzlich Erkenntnis in ihren Augen auf. „Oh Gott! Seth! Wo ist Seth? Und unser Baby?“, ihre Hände wanderten fast panisch über ihren nun leeren Bauch.

„Shh…“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Unserem Baby geht es sehr gut, du bist nun Mama.“ Ich konnte nicht anders, als sie anlächeln. „Von einem wunderhübschen kleinen Mädchen. Ich bin so stolz...“ Von meinen Gefühlen überwältigt, beugte ich mich zu ihr hinab und küsste sie zärtlich. „Ich liebe dich, Bella.“

„Und ich dich“, murmelte sie gegen meine Lippen und küsste mich zurück. Ihr Geschmack fühlte sich falsch an, es hatte irgendwie einen herben Beigeschmack durch die ganzen Medikamente, die sie bekam, aber ihre Lippen fühlten sich genauso gut an, wie in meiner Erinnerung.

„Kann ich unser Baby sehen?“, murmelte sie leise und sah mich bittend an.

„Ich weiß nicht“, erwiderte ich unsicher. „Du musst dich bestimmt noch ausruhen. Deine Lunge war verletzt... ich werde mal die Schwester rufen, damit sie nach dir sieht.“ Ich wollte mich umdrehen und gehen, aber sie hielt meine Hand eisern fest. Wie viel Kraft sie noch hatte…

„Geh nicht“, sagte sie leise. „Bleib... bleib bitte hier. Jazz kann doch gehen. „Sie deutete mit dem Kopf auf den schlafenden Jasper.

„Mhmm“, machte ich und setzte mich wieder. „Es gibt da auch noch was, über das wir reden sollten...“

„Über was?“ Sie sah mich verwirrt an. „Was ist so wichtig, dass es nicht noch Zeit hat?“

„Nun ja“, ich räusperte mich. „Emmetts Frau, Rosalie, sie ... sie ist Anwältin, und...“, nervös fuhr ich mir durch die Haare.

Verdammt, es konnte doch nicht so schwierig sein, sie diese eine Sache zu fragen.

„Und?“, Bella sah mich abwartend an.

„Ähm“, machte ich. „Naja, sie hat da was vorgeschlagen, was uns vielleicht helfen würde. Also du musst nicht, wenn du nicht willst, ich könnte das verstehen, obwohl ich es nicht schlecht finde. So an sich, blöder Zeitpunkt, aber generell hatte ich das sowieso vor. Kenne bloß nicht deine Meinung zu dem Thema.“

„Edward?“, sie schüttelte leicht den Kopf. „ Was willst Du mir damit sagen? Spuck es einfach aus.“

„Also“, druckste ich weiter herum. „Ich wollte dich fragen...“ Zärtlich nahm ich ihre Hand in meine. Sie fühlte sich so zart, so zerbrechlich an.

Bellas Augen weiteten sich erwartungsvoll.

„Willstdumichheiraten?“, spulte ich schnell herunter und lächelte sie schüchtern an.

„Bitte was?“, fragte sie perplex.

„Äh... Heiraten... Du weißt schon, Kirche, Braut, Bräutigam, viele Verwandte, weiße Tauben, klebriger Reis und solch ein Kram“, ich kicherte nervös. „Große Feier. Flitterwochen, Hochzeitsnacht“. Meine Hände vollführten eine ausladende Geste. „All so was. Also, Hochzeitsnacht ist gerade doof, dass versteh ich natürlich und große Party auch, außerdem bin ich gegen Tauben allergisch, eigentlich gegen alles was Feder hat, aber...“

„Du fragst mich gerade ernsthaft, ob ich dich heiraten will?“

„Sieht wohl so aus“, gab ich leise zurück.

Irgendwie gewann ich gerade den Eindruck, dass sie das nicht so toll finden würde, wie gedacht.

„Sehe ich aus wie jemand, der heiratet?“, fragte sie mich grinsend.

„Öh“, gab ich zurück. „Naja...“

„Ist es nur deshalb, damit du zu mir und unserem Baby darfst…?“

Ich nickte knapp. „Aber nicht nur deswegen. Ich liebe dich, das weißt du und will auch den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Aber wir können uns natürlich auch wieder scheiden lassen, auch kein Problem. Dann leben wir eben in wilder Ehe zusammen. Hauptsache, ich bin bei dir. Und dem Baby. Ja, dem Baby. Wir könnten auch noch mehr Babys haben, oder? Was hältst du davon?“

Bella schloss die Augen und schüttelte grinsend den Kopf.

„Liebling, alles okay? Ich meine, wenn du nicht willst, wir müssen auch nicht, vielleicht kannst du auch eine Vollmacht unterschreiben oder so. Oder wir machen einen Vaterschaftstest…?“

„Edward“, unterbrach sie mich. „Halt die Klappe.“

Ich presste meine Lippen aufeinander.

„Ich gehe mal davon aus, dass dein Bruder deswegen mit hier ist?“

Verständnislos sah ich sie aus großen Augen an.

„Um uns zu verheiraten? Er hat doch eine Lizenz, oder?“

„Woher weißt du das?“, fragte ich baff.

„Recherche, Baby, gründliche Recherche. Ich hatte dir doch erzählt, dass wir ursprünglich ihn ins Auge gefasst hatten. Aber jetzt bin ich froh, dass wir dann doch dich genommen haben.“

„Ich auch“, hauchte ich und drückte ihr Hand. „Du kannst dir nicht vorstellen wie froh.“

„Aber Spaß hätte ich bestimmt auch mit ihm gehabt“, zwinkerte sie mir zu. „Aber jetzt solltest du die Beiden mal langsam wach machen, nicht, dass einer von den Doktoren auftaucht und mich wieder ins Reich der Träume befördert oder so.“ Ihr Blick wurde plötzlich ernst. „Ich muss mir was überlegen, Edward. Ich muss wissen, wie ich hier wieder raus komme. Standen schon Bullen vor der Tür?“

Langsam schüttelte ich den Kopf. „Aber irgendwelche Anzugträger haben schon versucht, mir Jenny wegzunehmen.“

„Jenny?“, hakte sie nach. „Unsere Tochter? Ein schöner Name.“ Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Die sind wirklich schnell.“ Zwischen ihren Augen bildete sich eine steile Falte und sie sah nachdenklich aus. „Das wird nicht einfach werden.“

„Du willst doch nicht etwa fliehen, oder? Du bist verletzt, deine OP ist erst ein paar Stunden her. Du weißt doch selber, wie gefährlich das ist.“

„Edward“, sie sah mich wieder ernst an. „Was habe ich denn für eine Wahl? Wenn ich hierbleibe, gehe ich mit Sicherheit in den Knast. Selbst, wenn ich das bis dahin überleben sollte - es gibt genug Leute, die mich lieber tot sehen würden - bin ich da ja auch relativ ungeschützt. Bestenfalls würde ich irgendwann vor Gericht kommen.“

„Du bekommst den besten Anwalt. Rose ist wirklich gut. Die bekommt das hin!“

Sie lächelte sanft und legte ihre Hand an meine Wange. „Baby, bei meinem Vorstrafenregister ist mir lebenslänglich sicher, wenn die sich beeilen, bekomme ich noch meine Todesstrafe, bevor die Abschaffung in Kraft tritt.“

Plötzlich ertönte ein lautes Schnauben von der Coach herüber und wir fuhren erschrocken herum. Emmett und Jazz saßen, beide mit weit aufgerissenen Augen, gut einen halben Meter auseinander und blickten ziemlich bedeppert drein. Ihnen war wohl gerade klar geworden, dass sie gekuschelt hatten. Emmett berappelte sich als Erster.

„Hi Bella“, er winkte ihr fröhlich zu und die lächelte ihn ebenfalls an. „Hi Großer!“

Jasper stand auf und kam auf das Bett zu gelaufen, dann beugte er sich vor und küsste Bella auf die Stirn. „Willkommen zurück... und herzlichen Glückwunsch“, dann lehnte er sich wieder zurück und biss sich auf die Unterlippe. „Ähm... ich hoffe der Name für eure Tochter ist okay. Aber vielleicht kann man den auch noch ändern.“

„Du hast den Namen ausgesucht?“, sie sah ihn perplex an, dann blickte sie fragend zu mir.

„Äh ja...“, begann ich, wurde aber von Emmett unterbrochen. Der war inzwischen ebenfalls aufgestanden und hatte sich hinter uns gestellt. Grinsend legte er eine Hand auf Jaspers Schulter, der irgendwie so aussah, als würde er sich gleich in die Hosen pissen.

Wobei es mir nicht viel besser ging.

„Unser Held hier, hat dich, nachdem du angeschossen wurdest, gerettet, raus getragen und einen Krankenwagen gekapert, um dich schnellst möglich ins Krankenhaus zu bringen. Jenny wurde schon während der Fahrt entbunden und Jazzi hat die Kleine reingebracht. Deswegen hat er den Namen festgelegt. Quasi aus Versehen…sie haben ihn überrumpelt.“

Bella zog eine Augenbraue hoch und sah fragend zu Jasper. „Stimmt das?“

Jasper nickte mit offenem Mund.

Ihre Hand schoss vor, sie packte ihm am Kragen und zog ihn halb auf sich drauf, um ihn mit einem Arm an sich zu drücken und ihn auf die Wange zu küssen. „Danke“, murmelte sie leise.

„Keine Ursache“, kam es undeutlich von ihrem Hals. „Du hast mir zweimal das Leben gerettet, erinnerst du dich?“

Sie ließ ihn wieder los und grinste uns dann an. „Okay Jungs, ich glaube, wir haben eine Hochzeit zu feiern.“

1 Kommentar:

  1. geht es eigentlich noch weiter ich fände es sehr schade wen nicht den deine geschichte ist der hamer bella ist der wahnsinn wie ein weiblicher Pate nur noch coller also bitte schreib weiter bitte bitte bitte bitte bitte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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