Sonntag, 6. März 2011

SML - 32 - Worse - worser - my life

32 - Worse - worser - my life

Der Umzug zu Emmett verlief schwieriger als gedacht.

Jedenfalls für mich. Bei Alice und Jasper verlief alles reibungslos, nur ich hatte zu kämpfen.

Wobei reibungslos hieß, dass Alice innerhalb von drei Tagen ihre Klamotten in zwei 40-Tonner Lkws geladen hatte. Ohne Schuhe. Die hatte Jasper, das hatte er leichtsinniger Weise in einem Anfall von Wahnsinn angeboten, mit dem Auto rüber gefahren. Nach der fünfzigsten Fahrt bereute er es irgendwie. Aber er verliebte sich dabei unsterblich in Emmetts Hummer.

Ich dagegen hatte ganz andere Probleme. Eine Millionen Schuhe wären mir da wirklich willkommen gewesen.

Mein Vater hatte seine Drohung tatsächlich wahr gemacht und versuchte, mich zu entmündigen. Dr. Jarage leistete ihm dabei grandiose Schützenhilfe. Natürlich gegen ein sattes Honorar. Selbst Tanya war involviert und sagte aus, dass sie mich nach der Entführung kaum wiedererkannt hatte. Sie versuchten tatsächlich, mir ein Stockholm Syndrom und eine gesteigerte Aggression nach der Entführung nachzuweisen.

Es sah wirklich ziemlich schlecht für mich aus. Der Blödmann von Psychologe war eine hoch angesehene Koryphäe auf seinem Gebiet. Sein Wort hatte also Gewicht. Und mein Vater kannte natürlich auch den vorsitzenden Richter, der über mich zu entscheiden hatte.

Bestimmt vom Golfen oder so...

Die drei wirkten wie die drei Musketiere... Alle gegen einen. Nur, dass sie sich nicht für das Gute einsetzten. Sondern mich dauerhaft von Bella trennen wollten. Also kämpfte ich.

Ich versuchte, mich selbst zu verteidigen, ging aber rigoros unter. Gegen die ganzen gewieften Schachzüge meines Vaters kam ich nicht wirklich an, er schien mir immer einen Schritt voraus zu sein.

Brachte ich ein gutes Argument, fand er drei, die dagegen sprachen. Und konnte auch immer für alles Zeugen berufen. Er war durch und durch der abgezockte Anwalt.

Es war wirklich frustrierend.

Er hatte wohl nicht umsonst so eine steile Karriere gemacht.

Teilweise bereute ich es ehrlich, mich nicht mehr um mein Studium gekümmert zu haben. Vielleicht hätte ich so eine klitzekleine Chance gehabt. Aber so reichte mein Wissen einfach nicht aus, um ihm auch nur ansatzweise das Wasser reichen zu können.

Ich sah mich schon als, mit Tabletten vollgepumpter, Junkie in irgendeiner Anstalt sitzen. Komischerweise fand ich auch keinen Psychologen, der mich vor Gericht unterstützen wollte. Obwohl es mich eigentlich nicht wirklich wunderte. Vermutlich scheuten sie alle den Kampf mit Dr. Jarage.

Ich konnte nur hoffen, dass Bella mich dann auch da raus holen und wieder aufpäppeln würde.

Zeitweise hoffte ich sogar, dass sie einfach im Gerichtssaal aufkreuzen, ihre Sig Sauer ziehen und mich mitnehmen würde. Wobei ich den Verdacht hatte, dass Jasper, jetzt wo er nicht mehr der Traum seiner Schwiegereltern war, auch mitkommen wollen würde. Und ich bezweifelte, dass Bella ihm das verwehren würde. Er war immer ein verlässlicher Mann gewesen. Und das konnte sie in Zukunft brauchen.

Was dann aber hieß, dass Alice auch dabei sein würde. Sie würde ihren Jazzi nicht mehr aufgeben. Und Emmett und Rosalie vermutlich auch. Auch sie wollten bestimmt nicht hier zurückgelassen werden.

Ich sah es förmlich vor mir....

Schatz, ich hoffe du hast den Van genommen, es wird nämlich ein Familienausflug...

Aber nichts passierte. Fakt war, dass sie sich überhaupt nicht mehr bei mir meldete. Obwohl sie mir gesagt hatte, dass sie eine Weile weg sein würde, machte ich mir doch langsam Sorgen. Fast täglich, okay, eigentlich mehrmals jeden Tag, saß ich vor dem verdammten Fernseher und wartete, dass da wieder was passierte. Allein. Jasper wohnte ja schon bei Emmett und Rosalie. Aber ich, dank einer einstweiligen gerichtlichen Verfügung, nicht. Sondern saß zu Hause fest.

Carlisle hatte in der Zwischenzeit die Sicherungsmaßnahmen verdreifacht. Hier kam nicht einmal eine Fliege rein, ohne dass der Alarm ausgelöst wurde. Und ich nicht raus. Jedenfalls nicht, ohne Begleitung von einem grimmig dreinschauen Kerl. Oder einem Zwillingspaar davon.

Und die waren nicht dazu da, um auf mich aufzupassen. Also schon irgendwie. Nur eben nicht, darauf aufzupassen, dass mir was passierte, sondern aufpassen, dass ich nicht weglief. Und der Arsch nahm seinen Auftrag verdammt ernst. Ich konnte nicht mal alleine pinkeln gehen.

Als ich mich bei Gericht deswegen beschwerte, bekam ich so eine elektronische Fußfessel verpasst. Inklusive der Auflage, mich von 22:00 bis 06:00 in meinem Zimmer aufzuhalten. Und das Ding hatte GPS. Also keine Chance zu schummeln. Jedenfalls nicht, ohne ein Aufgebot von Cops auf den Plan zu rufen. Und auf so viel Besuch hatte ich keine Lust, also ließ ich jeglichen Unsinn.

Auch mein Vater wusste immer, wo ich war, aber ich hatte wenigstens meine Ruhe. Und im Zweifelsfalle könnte Bella das Ding bestimmt irgendwie deaktivieren, wenn sie jetzt auftauchen würde, um mich zu holen.

Esme versuchte auch mehrmals mir Vernunft beizubringen, wie sie es nannte. Sie verstand zwar, dass ich Bella wirklich liebte, aber meinte eben auch, dass sie nichts für mich wäre. Und ich mir lieber eine nette, junge Frau aus unserem weitläufigen Bekanntenkreis wählen sollte. Sie versuchte mir auch zu erklären, dass mein Vater sich ja eigentlich nur um mich sorgte und das alles nur tat, weil er mich liebte und nicht wollte, dass ich in mein Verderben rannte. Darauf konnte ich allerdings verzichten.

Beim gemeinsamen Abendbrot und Frühstück, auch dazu war ich gerichtlich gezwungen, versuchten es dann Beide auf einmal, mich zu überzeugen.

Ich kam mir wirklich vor, wie im Kindergarten. Oder bei der Armee. Dagegen war meine Entführung ein echter Erholungsurlaub gewesen.

So las ich stundenlang in diverser Fachliteratur und surfte kreuz und quer durch World Wide Web, um auf irgendeine glorreiche Idee zu kommen, wie ich aus der Scheiße wieder rauskommen konnte.

Ich sah schon alle meine Felle davon schwimmen, als sich plötzlich ein Dr. Jenks bei mir meldete. Er sagte mir, er habe von meinem Fall gehört und wolle mir helfen. Er stand einfach in der Bibliothek neben mir. Als ich ihn daraufhin fragte, woher er wüsste, wer ich war, hatte er mir nur verschwörerisch zugezwinkert und auf mein Sprunggelenk mit der Manschette gedeutet.

Es kostete mich einiges an Überzeugungskraft, dass der Richter eine zweite Meinung akzeptierte und mir Dr. Jenks als Rechtshilfe zuließ, aber schlussendlich gab er nach. Bereits einen Tag, nachdem sich der Doc bei mir gemeldet hatte, sollte eine Anhörung stattfinden. Das würde sehr knapp für eine umfangreiche Vorbereitung sein. Auf meine nervöse Frage, ob er mich dann gleich untersuchen wolle, hatte Dr. Jenks nur gegrinst und lachend geantwortet, dass mir schon von Weitem anzusehen wäre, dass ich einfach bloß Hals über Kopf verknallt wäre. Was nur sehr geringen Einfluss auf meine Zurechnungsfähigkeit habe.

Mit zitternden Händen betrat ich also dann den Gerichtssaal. Irgendwie wurde ich den Eindruck nicht los, dass sich heute entscheiden würde, ob ich mein weiteres Leben in Freiheit oder in einer Zwangsjacke verbrachte.

„Dr. Jenks“, der Richter begrüßte ihn höflich, während die Verschwörer Bande ihm nur abschätzige Blicke hinüberwarf. Er blieb aber völlig ungerührt. „Wenn sie nun die Güte besitzen würden, uns ihre Sicht über den Gemütszustand von Edward Cullen zu erläutert?“

„Selbstverständlich, Sir“, antwortete der Doktor. „Und eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, denn der Patient ist kerngesund.“ Er verschränkte die Arme abwartend vor der Brust und sah den Richter herausfordernd an.

„Was?“, rief mein Vater aufgeregt. „Gesund? Mein Sohn hat seit dieser Entführung komplett den Verstand verloren, können sie das nicht sehen?“

„Sehen?“, Dr. Jenks lächelte leicht. „Ich wusste gar nicht, dass man den geistigen Zustand eines Menschen neuerdings nach dem Äußeren beurteilt? Jedenfalls in seriösen Kreisen. Und wenn ich mir ihren Sohn so ansehe, erblicke ich einen gesunden, jungen Mann, der sich einfach nur verliebt hat.“

„Verliebt? Verliebt?“, mein Vater sprang hektisch auf und wurde von Dr. Jarage an der Jacke sofort wieder herunter gezogen. „Diese Hexe hat ihm bestimmt irgendwas gegeben, ihn unter Drogen gesetzt oder so. Vielleicht hat sie ihn dann sogar vergewaltigt! Diese Frau ist ein verdammtes Monster. So etwas kann man doch nicht lieben.“

Ich wollte ihm sofort widersprechen, aber Dr. Jenks brachte mich mit einem Blick zum Schweigen. Als nächstes sah er den Psychologen der Gegenseite an.

„Kennen sie Isabella Swan persönlich, Dr. Jarage?“

Der Arsch schüttelte empört den Kopf.

„Und sie, Dr. Cullen?“

Mein Vater schnaubte und grummelte leise ein „Nein“.

„Nun, im Gegensatz zu ihnen, hatte ich bereits das Vergnügen mit dieser jungen Dame.“

Erschrocken sah ich ihn an. Der Rest des Saal ebenfalls.

Er kannte Bella? Aber woher?

„Dürfte ich fragen, woher sie Isabella Swan kennen?“, mischte sich jetzt der Richter interessiert ein. Genau diese Frage lag mir auch auf der Zunge.

Dr. Jenks lächelte ihn an. „Natürlich. Es ist ja kein Geheimnis. Bei einer Geiselnahme in einer Bank vor etwa zwei Jahren habe ich die Verhandlungen geführt. Sie war die Anführerin der Geiselnehmer.“

„Da haben wir es doch wieder!“, kam es von meinem Vater. „Geiselnahme! Sie ist eine Verbrecherin durch und durch.“

„Nun“, Dr. Jenks machte eine kleine Pause. „Da muss ich widersprechen. Ich habe in meinen fünfundzwanzig Jahren Berufserfahrung noch nie jemanden erlebt, der so kompromissbereit und human war, wie Isabella. Gleich zu Beginn hat sie alle weiblichen Geiseln gehen lassen, genau wie die Kinder und ältere Leute. Zum Schluss hatte sie nur noch fünf Männer zwischen dreißig und fünfzig in ihrer Gewalt.“

„Wie ist die Sache ausgegangen?“, fragte der Richter neugierig. Er zeigte jetzt eine komplett andere Seite von sich. Mich hatte er ja bisher immer kaum zu Wort kommen lassen, aber Dr. Jenks schien er zu mögen, irgendwie.

„Unblutig. Sie forderte einen Helikopter an, mit dem sie und ihr Komplize schließlich verschwanden. Keine der Geiseln hatte auch nur einen Kratzer. Sie hatte sogar was zu Essen und Trinken für die Männer geordert. Ich habe die Opfer nach der Sache alle psychologisch betreut, nicht einer hat ein Trauma davon getragen. Sie waren sich alle einig, dass sie von ihr ausnahmslos sehr zuvorkommend behandelt wurden.“

„Nur weil sie keine der Geiseln umgebracht hat, ist sie noch lange kein guter Mensch!“, warf mein Vater jetzt wieder ein. „Ihre Taten sprechen doch für sich. Und ihre Polizeiakte.“

„So radikal würde ich das nicht sehen. Natürlich ist sie in illegale Geschäfte verwickelt, aber macht das aus ihr automatisch auch einen von Grund auf schlechten Menschen? Ich denke nicht, denn durch ihr Handeln hat sie gezeigt, dass ihr das Wohlergehen Anderer wichtig ist.“

„Das ist ja alles ganz rührend, aber was hat das mit der Zurechnungsfähigkeit meines Patienten zu tun?“, meldete sich Dr. Jarage zu Wort.

Das würde ich jetzt aber auch gern einmal wissen. Denn im Moment war mir nicht wirklich klar, auf was er hinaus wollte. Ich war schon froh, dass er es geschafft hatte, dass der Richter ihm zuhörte. Das war schon hundert Prozent Erfolg.

„Sehr viel, meiner Meinung nach. Indem sie, werter Kollege, bei Mr. Cullen das Stockholm Syndrom diagnostizierten, sprachen sie ihm seine objektive Wahrnehmungsfähigkeit und seine Meinungsfreiheit ab. Fakt ist, dass Isabella Swan ihm persönlich kein Leid zugefügt hat. Im Gegenteil, sie hat ihn verarztet, sich persönlich gut um ihn gekümmert. Er durfte nicht hinaus, ja, aber ansonsten hat es ihm an nichts gefehlt. Sie hat ihm gegenüber niemals Gewalt angewendet, noch damit gedroht.“

Woher...woher wusste er das alles? Das hatte ich noch nicht einmal dem Psychoheini erzählt...

Ich sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Jasper, aber der zuckte nur mit den Schultern.

Konnte es sein? Hatte Bella mir Dr. Jenks geschickt? Und informiert? Aber sie konnte ihn doch nicht einfach anrufen, oder doch?

Hallo Dr. Jenks, Isabella Swan hier, vielleicht erinnern sie sich noch an mich, ja die Geiselnahme vor einiger Zeit...ich müsste sie da mal um einen kleinen Gefallen bitten...

„Ich verstehe immer noch nicht, auf was sie hinaus wollen“, Dr. Jarage verschränkte jetzt ebenfalls die Arme vor der Brust. Er wollte sich also nicht so einfach geschlagen geben. Wäre ja auch zu schön gewesen.

„Ganz einfach, verehrter Kollege. Da Miss Swan sich Mr. Cullen gegenüber niemals wie ein Geiselnehmer verhalten, ihn also direkt bedroht hat, wurde sie von ihm nur als Person wahrgenommen, niemals als Agressor. Demnach kann er nicht am Stockholm Syndrom leiden. Weil es keinen Grund für das Syndrom gibt. Er hat einfach eine Frau kennengelernt, die Umstände jetzt mal außer Acht gelassen, und sich verliebt. Fertig. Kein Grund, ihn entmündigen zu lassen.“

„Das ist doch totaler Schwachsinn“, schrie mein Vater jetzt dazwischen und wurde vom Richter mit einem eindringlichen Blick bedacht.

„Sie wollen also damit andeuten, dass Mr. Cullen überhaupt nicht an einer Psychose leidet?“ Der Richter schien angebissen zu haben.

Sollte es wirklich so einfach sein?

„Genau“, Dr. Jenks blickte den Richter freundlich an. „In einer weltweit anerkannten Studie, hat mein überaus geschätzter Kollege Wieczorek bereits darauf hingewiesen, dass viele Diagnosen in diesem Bereich übereilt sind. Das man nur sehr selten von dem Handeln der Geisel auf ein gestörtes Verhalten schließen kann. Und um ein Stockholm Syndrom nach der allgemein gültigen Definition zu entwickeln, hätte Mr. Cullen zuerst Angst gegenüber Miss Swan empfinden müssen. Um sich dann, aus seiner existentiellen Abhängigkeit heraus, vollkommen ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Er müsste sie als Täter sehen. Und ich bezweifle, dass dies der Fall ist.“

Er wandte sich mir zu. „Oder sehe ich das falsch, Mr. Cullen? Hatten sie jemals Angst vor Miss Swan?“

Verneinend schüttelte ich den Kopf.

Angst um sie vielleicht, aber vor ihr?... Nie. Okay, am Anfang vielleicht ein wenig...

„Das hier ist doch eine verdammte Farce!“, kam es jetzt von Dr. Arschloch, doch er wurde sofort vom Richter unterbrochen.

„Also, ich finde das alles bisher sehr aufschlussreich. Mr. Cullen, wurden sie jemals von Miss Swan bedroht? Oder wurden sie von ihr zu etwas gezwungen?“, er wand sich jetzt das erste Mal bewusst mir zu.

Naja, ich bin wegen ihr mal in meiner Hose gekommen...zählt das?

„Nein, Sir“, antwortete ich ruhig.

„Officer Whitlock? Können sie diese Aussage bestätigen?“

„Jawohl, Sir. Miss Swan hat sich immer sehr rücksichtsvoll gegenüber Mr. Cullen verhalten. Er durfte mit meiner Begleitung herumlaufen und hat sie eigentlich immer begleitet. Sie war mehr oder weniger genauso gefangen wie er.“ Den letzten Satz murmelte er so leise, dass ihn vermutlich nur Dr. Jenks und ich verstanden hatten.

Verstohlen blickte ich ihn an und er zwinkerte mir aufmunternd zu.

„Nun“, entgegnete der Richter, „Dann sehe ich eigentlich keinen Grund, Mr. Cullen zu entmündigen.“

Nach dem Gerichtstermin wurde ich meiner Fußfessel entledigt und war endlich wieder ein freier Mann.

Als ich Dr. Jenks dankte, drückte er mich an sich und murmelte mir ein „Grüßen sie Isabella von mir, wenn sie wieder bei ihr sind“ ins Ohr. Als ich ihn daraufhin ein wenig verdattert ansah, hatte dann lautlos ein „sie hat mich angerufen“ geflüstert.

Also doch…ich wusste es. Dann würde sie sich bestimmt auch bald wieder bei mir melden. Eine tiefe Freude durchfuhr mich, bei dem Gedanken daran, dass ich bald wieder ihre Stimme hören, oder sie sogar bald wieder sehen würde.


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Fünf Monate waren seit diesem Tag vergangen. Die schrecklichsten Monate meines Lebens, denn Bella hatte sich wieder erwartend nicht gemeldet. Ich wusste weder, wo sie war, noch, ob sie überhaupt noch am Leben war. Geschweige denn, was mir unserem gemeinsamen Kind war. Sie war mittlerweile schließlich deutlich sichtbar schwanger. Was hatte Aro wohl dazu gesagt?

Sie hatte mir zwar gesagt, dass ich auf sie vertrauen sollte, dass sie mich holen würde, sobald sie konnte, aber irgendwie fiel mir das mit jedem Tag schwerer. Ich wollte sie hier bei mir haben.

Jetzt.

Sofort.

Und für immer.

Ich saß in meinem neuen Zimmer bei Rose und Emmett und starrte, wie ebenfalls fast jeden Tag, auf das Ultraschallbild. Zwischenzeitlich hatte ich es laminieren lassen, sonst hätte es bestimmt schon Eselsohren. Aber so konnte ich drüber streichen, so oft ich wollte, ohne befürchten zu müssen, dass es kaputt ging. Und wenn keiner zusah, küsste ich es sogar.

Auf dem Bild war leider nicht viel mehr als ein kleiner grauer Klecks zu erkennen.

Wie es wohl jetzt aussah?

Inzwischen müsste man doch eigentlich erkennen können, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde, oder? Ich hatte mich in der Zwischenzeit ein wenig über Geburtsvorsoge informiert. Eine kleine Prinzessin wäre mir ja am liebsten. Die konnte ich nach Strich und Faden verwöhnen. Obwohl ein kleiner Junge auch was hatte. Er würde bestimmt ein kleiner Rowdy werden, der alle um den Finger wickelte. Bei der Mutter.

Seufzend drückte ich meine Lippen auf das Bild und drückte es dann an meine Brust. Genau an die Stelle, an der seit vier Monaten der Schriftzug 'Bella' prangte.

Plötzlich hörte ich meinen Bruder laut von unten brüllen. „EDWARD!“

Langsam stand ich auf und öffnete die Tür. „Was ist los, Emmett?“

„Komm schnell runter“, rief er aufgeregt. „deine Süße ist im Fernsehen.“

„Meine WAS?“

„DEINE SÜSSE! ISABELLA! Muss ich das erst buchstabieren?“






Das Lied zum Chap Muse mit „Cave“ (http://www.youtube.com/watch?v=ENpeUSqDk5U)

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