17 No one's gonna take me alive
EPOV
Die Sonne ging gerade auf und tauchte alles in ein sanftes, goldenes Licht. Der friedliche Anblick trog allerdings, denn es war totenstill. Zu still.
Bella ging, die beiden Glocks in den Händen, langsam mitten über den Hof. Ihr langes Haar flatterte im Wind. Ihre Haarspitzen wurden durch die aufgehende Sonne erhellt, so dass es fast so wirkte, als würden sie in Flammen stehen.
Sie schien überhaupt keine Angst zu haben.
Die ganze Situation erinnerte mich wirklich stark an einen Western. Es fehlten nur noch die toten Dornenbüsche, die vom Wind getrieben quer über den Hof rollten. Ihre Jeans, die Cowboyboots, der Stetson und ihre karierte Bluse passten einfach perfekt ins Bild. Sie hatte sie vor dem Bauch zusammen geknotet und ihr Gürtel mit der Munition hing schräg auf ihren Hüften.
Sie wirkte wie Ellen „The Lady“ im Film „Schneller als der Tod“. Es fehlte nur der lange Mantel. Und die Sporen. Hübscher als Sharon Stone war sie definitiv und ich hoffte auch schneller. Dass sie präzise schießen konnte war eine Tatsache, aber jetzt kam es obendrein auf ihr Reaktionsvermögen an. Deshalb hatte sie ja auch extra die schnelleren Glocks gewählt.
Plötzlich blieb sie stehen, schrie irgendetwas auf Spanisch und ging gleich darauf hinter dem Rad eines Traktors in Deckung. Keine Sekunde zu früh, denn augenblicklich wurde das Feuer auf sie eröffnet, begleitet von einem Schwall spanischer Flüche.
Scheiße, es schien als wären da eine ganze Menge Mexikaner auf der Farm versteckt.
Mein Innerstes zog sich krampfartig zusammen. Ich hatte Angst. Verdammte, beschissene Angst.
Nicht um mich, nein, ich hatte ja gleich zwei Beschützer und eine Waffe, um mich selbst zu verteidigen.
Aber Bella? Sie war da draußen ganz allein...
Jazz, der sich mir gegenüber am Fenster positioniert hatte und ebenfalls nach draußen blickte, grinste leicht und schüttelte den Kopf.
„Was?“, fragte ich irritiert.
„Sie ist ziemlich direkt“, grinste er. „Wörtlich übersetzt hat sie 'Guten Morgen ihr Schwanzlutscher, hier bin ich.' entgegen gerufen.“
Auf einmal war es draußen wieder still.
Totenstill.
Bella lehnte immer noch am Traktor, die Augen geschlossen. Ihre ganze Körperhaltung verriet Anspannung. Jetzt erinnerte sie mich irgendwie an Lara Croft.
Scheiße, ich hätte nicht so viele Filme mit Emmett gucken sollen...
Ich musterte ihre ganze Erscheinung. Sie war ruhig. Kein Zittern war zu sehen. Aber sie war angespannt, wie ein Raubtier auf der Jagd. Sie hatte den Kopf gesenkt und schien zu lauschen. Plötzlich hob sie den Kopf, die Augen geschlossen.
Und zum ersten Mal sah ich das Gesicht von Isabella Swan.
Das war nicht die Bella, die am ersten Abend meine Wunden versorgt hatte.
Auch nicht die Bella, die mir ihre Waffe an den Kopf gehalten hatte.
Nicht die Bella, die mich besiegt und dann mit einem Trockenfick zum Höhepunkt gebracht hatte.
Nicht die Bella, die mich mit ihren Waffen hatte schießen lassen.
Nicht die Bella, die mir unter Tränen die Geschichte ihrer Eltern erzählt hatte.
Nicht die Bella, mit der ich geschlafen hatte.
Nicht die Bella, die ich mehr liebte als mein Leben.
Da am Traktor lehnte Isabella, eine überdurchschnittlich trainierte Kampfmaschine. Ein Killer. Bereit zum Einsatz.
Ihre Augen öffneten sich plötzlich und ihr Blick traf auf meinen. Sofort änderte sich ihr Gesichtsausdruck, wurde weicher. Ihre Körperhaltung entspannte sich. Es war, als würde sich ihr Wesen komplett ändern. Das Monster sich in seine Höhle zurückziehen.
Sie formte mit den Lippen 'Ich liebe Dich', bevor sie sich ruckartig nach rechts schmiss, über den Boden rollte und dabei gleichzeitig unter dem Traktor das Feuer eröffnete.
Sofort ruckte auch mein Blick zum hinteren Teil des Hofes, wo sich die Mexikaner verschanzten.
Besser gesagt verschanzt hatten, denn Bella hatte die Hälfte der Typen schon von den Beinen geholt.
Sie schoss ohne Pause, bis ihre Magazine leer waren. Dann hechtete sie zurück in Deckung, ließ die leeren Hüllen synchron herausrutschen und lud augenblicklich nach.
Inzwischen waren anscheinend auch die anderen im Haus wach geworden, denn ein gutes Dutzend bewaffneter Kerle kamen hinaus geströmt und begaben sich ebenfalls in Deckung.
Bella stand auf, rannte ein paar Schritte vom Traktor weg und steckte die Glocks dabei in ihren Gürtel, während sie sich um 180 Grad drehte, auf den Reifen zulief und sich hinauf schwang. Mit einem weiteren Satz landete sie auf der Motorhaube, hatte ihre Pistolen wieder gezogen und ballerte los. Sobald ihre Magazine erneut leer waren, machte sie einen Sprung rückwärts und landete sicher wieder in Deckung hinter dem Reifen.
Das ganze wirkte so leichtfüßig und elegant wie eine Ballettaufführung. Ich konnte nicht anders, als sie mit offenem Mund anstarren.
„So hast du sie noch nicht gesehen, oder?“, flüsterte mir Jazz zu. „Ich hab' dir doch gesagt, sie ist ein Killer.“
Ich brummte nur als Erwiderung und beobachte weiter fasziniert, wie sie immer kurzzeitig ihre Deckung verließ, um ihre Magazine abzufeuern und dann erneut in Deckung ging. Ich sah dort nicht die Killerin, ich sah nur die Könnerin.
„Was hat sie dir da eigentlich vorhin zugeflüstert?“, fragte er nun.
„Das hast du nicht erkannt? Bringen die euch Cops kein Lippenlesen bei?“, zwinkerte ich ihm zu.
Er verdrehte die Augen. „Ich hab gar nicht genau hingesehen. Hab’ mich nur gewundert, dass Du mal mit dem Blickficken aufhören kannst und sie normal anlächelst.“ Dann erschien plötzlich die Erkenntnis in seinen Augen. „Sie hat nicht wirklich 'ich liebe dich' gesagt, oder?“
„Was sonst?“, knurrte ich in seine Richtung. „’Wünsch' mir Glück’, vielleicht? Oder ’Halt die Ohren steif’?“
„Edward, ich sage es dir noch einmal: Halte dich von ihr fern! Sie ist nichts für dich! Sie ist ein Killer! Oder wie willst du das nennen, was sie da draußen veranstaltet?“ Er deutete mit seiner Waffe in Richtung Bella, die jetzt hinter einem Auto hockte und sich immer weiter voran zu kämpfen schien. Allerdings war sie nicht mehr alleine, neben ihr hockten noch drei weitere Kämpfer ihrer Truppe.
„Wie wär’s mit Notwehr? Oder maximal Selbstjustiz?“, zischte ich und er hob eine Augenbraue.
„Jazz, nur weil ich mich nicht sonderlich um mein Studium kümmere, heißt das nicht, dass ich nicht auf dem Gebiet bewandert bin. Außerdem sind wir hier in Texas. Hier bist du abnormal, wenn du keine Waffe hast und kein Richter verurteilt dich dafür, wenn du einen Eindringling auf deinem eigenen Grund und Boden erschießt!“
Er schmunzelte und schüttelte den Kopf. „Verliebter Volltrottel!“
„Sexuell frustriertes Arschloch!“, gab ich zurück.
Wir kicherten beide und wandten unsere Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen draußen zu.
'Unsere' Truppen hatten es in der Zwischenzeit geschafft, die Mexikaner weiter zurück zu drängen. Ich sah Bella nur von weitem hin und her flitzen. Wenn sie den weißen Stetson nicht tragen würde, hätte ich gar keine Chance sie zu erkennen. Das Stakkato ihrer Waffen war allerdings nicht zu überhören.
Ein etwa zehn Sekunden langes Klack Klack Klack Klack Klack Klack Klack Klack Klack Klack.
Eine kurze Ruhepause folgte und dann ging es erneut los. Sie musste schon eine Unmenge an Magazinen verpulvert haben, aber sie war ja auch mit einer Munitionsmenge da raus gegangen, als wollte sie den Krieg alleine führen.
Plötzlich fielen einige unserer Typen in der Nähe getroffen zu Boden.
„Fuck“, zischte Jazz leise. „Entsichere deine Waffe!“ Er presste sich flach an die Wand am Fenster und spähte nach draußen.
Ich drückte den Entsicherungshebel. Das leise Klick wirkte unnatürlich laut im Raum. Seth stellte die Ohren hoch und spannte sich ebenfalls merklich an.
Von der Seite schlichen plötzlich ein halbes Dutzend Mexikaner in Richtung des Hauptgebäudes. Sie mussten es irgendwie geschafft haben, die anderen zu umgehen. Seth fing plötzlich an leise zu knurren, richtete sich auf und stellte die Nackenhaare hoch.
„Kannst du mit dem Ding überhaupt umgehen?“, flüsterte mir Jazz zu, nickte in Richtung meiner Waffe und hatte einen leicht panischen Gesichtsausdruck.
„Bella hat mich schon damit schießen lassen“, flüsterte ich beruhigend zurück.
„Was?“, kam es ungläubig und etwas lauter als beabsichtigt von ihm. Aber Gott sei dank hatte es keiner von den Mexikanern da draußen gehört. Sie setzten weiter ihren Weg in Richtung Eingang fort.
„Ich hab dir doch gesagt, du weißt nicht, wie sie wirklich ist“, zischte ich ihm leise zu.
In diesem Moment schlug Seth hinter uns an und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Typen in unsere Richtung.
„Verdammter Köter!“, zischte Jazz. „Sobald ich die Tür aufmache fängst du an zu schießen, okay? Mann, ich hoffe bloß Seth rennt da nicht raus, Bella killt mich, wenn ihm etwas passiert.“
Er sollte sich lieber Gedanken darum machen, dass ihn da draußen keiner killte...
Ich nickte zustimmend und atmete tief ein. Ich hatte noch nie auf einen Menschen geschossen, aber mein Überlebenswille würde mich wahrscheinlich dazu bringen.
Ich fühlte wie mehr Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde. Mein Atmen aber ging kontrolliert, langsam und flach.
Als die Typen etwa zwanzig Meter von uns entfernt waren, brach plötzlich einer zusammen. Bevor irgendeiner realisiert hatte, was gerade geschah, lag schon der nächste tot am Boden. Irgendjemand schien auf sie zu schießen. Die restlichen Typen drehten sich um und erwiderten das Feuer.
Jazz nutzte das aus, riss neben sich die Tür auf und erschoss ebenfalls zwei der Typen, während unser Retter die Restlichen abknallte.
Ich schlich mich zur Tür und spähte über die Toten hinweg.
Weit hinten kauerte Bella. In etwas mehr als zweihundert Metern Entfernung, ihr Gewehr im Anschlag.
Aber woher hatte sie gewusst, dass es bei uns brenzlig wurde? Hatte sie etwa Seth gehört?
Langsam senkte sie den Gewehrlauf, stand auf und brüllte fragend ein „Alles okay?“ herüber. Jazz zeigte ihr den erhobenen Daumen und ich konnte trotz der Entfernung ihr breites Grinsen sehen. Sie tippte sich an den Hut und schob das Gewehr zurück in das Hohlster auf ihrem Rücken.
Plötzlich fielen wieder Schüsse, Bella zuckte eigenartig, bevor sie herumflog, ihre Glocks zückte und feuerte. Jazz stieß mich zurück in den Raum und warf die Tür zu.
„Was ist? Was ist mit ihr? Ist sie getroffen?“, schrie ich panisch.
„Bleib ruhig, Edward“, versuchte mich Jazz zu beruhigen. „Sie ist wahrscheinlich getroffen, aber so wie es aussah am Oberkörper. Sie trägt eine Schutzweste, schon vergessen? Mach' dich deswegen nicht fertig. Sie hat schon Schlimmeres überstanden.“
Jetzt bekam ich wirklich Panik. Der Ernst der Situation traf mich mit der Wucht einer Abrissbirne.
Meine Hände begannen zu zittern, ich lehnte mich gegen die Wand und rutschte langsam daran herunter. Ganz entfernt hörte ich Schüsse, darunter auch das charakteristische Stakkato ihrer Glocks.
Die ganze Welt um mich herum schien plötzlich wie in Watte getaucht. Jazz hockte vor mir und sprach mich an, aber ich konnte ihn nicht hören. Ich nahm nur noch das hektische Blutrauschen in meinen Ohren wahr.
Beschwichtigend legte er seine Hände an meinen Kopf und versuchte anscheinend beruhigend auf mich einzureden, aber ich starrte ihn einfach nur an. Beobachtete, wie seine Lippen sich bewegten, ohne den Sinn zu verstehen.
Wieder kam diese Angst um Bella in mir hoch, diesmal aber tausendfach stärker als vorhin. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf. Panik breitete sich in mir aus.
Was, wenn ihr was passierte?
Was, wenn sie gefangen genommen wurde?
Was, wenn sie getötet wurde?
Bei diesen Gedanken krampfte sich mein Innerstes erneut zusammen, die Luft schien mir wie abgeschnürt.
Da draußen tobte ein Krieg und meine Bella war mittendrin. Nur, dass sie im Moment nicht Bella, sondern Isabella war. Aro wäre vermutlich verdammt stolz auf sie.
Wenn...wenn sie wirklich sterben würde – es fiel mir verdammt schwer, nur daran zu denken – dann würde irgendwie alles andere für mich seinen Sinn verlieren...
Ob Jazz dann versuchen würde mit mir zu fliehen? In dem Chaos hier würde es vermutlich niemanden sofort auffallen.
Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Geräusche draußen immer leiser wurden und schließlich ganz verebbten.
Mir entging ebenfalls, dass Jazz nicht mehr vor mir hockte.
Erst als zarte Lippen sanft meine berührten, erwachte ich aus meiner Starre.
„Hey, Baby! Alles okay? Du hast anscheinend einen Schock.“, flüsterte sie mir zu.
Ich riss meine Augen weit auf, als ich sie erkannte. Reflexartig schlang ich meine Arme um sie herum und brachte sie damit zu Fall. Wir landeten der Länge nach auf dem Boden – keine Ahnung wie das passiert war. Das einzig Wichtige war, dass sie hier war. Bei mir. Und augenscheinlich unverletzt. Ich drückte sie ganz fest an mich.
„Uff, Baby“, keuchte sie. „Du drückst da auf eine ganz ungünstige Stelle.“
Schnell ließ ich etwas lockerer und sie entspannte sich sichtlich. Dann löste sie sich aus meinen Armen, stand auf und zog mich ebenfalls hoch.
„Ich sollte mir das mal ansehen“, kam es jetzt von Jazz.
„Yepp“, meinte Bella knapp und legte ihren Waffengürtel ab.
Langsam nahm ich ihre gesamte Erscheinung auf.
Sie war von Kopf bis Fuß staubig. Ihr Hut fehlte. Ihre Jeans war an den Knien aufgescheuert. Ihre Bluse teilweise zerfetzt, die Haut darunter zerkratzt. Auf ihrem linken Oberarm schien sie eine größere Schnittwunde zu haben. Als sie sich herumdrehte erkannte ich zwei Einschusslöcher auf ihrem Rücken. Kurzzeitig blieb mir fast das Herz stehen, bis mir einfiel, dass sie ja eine schusssichere Weste darunter trug.
Sie zog langsam die Bluse aus. Als sie die Weste abnahm zischte sie durch zusammengepresste Zähne.
Jasper nahm sie ihr ab und warf sie achtlos auf den Tisch. Dann schob er ihr Top hoch und entblößte zwei rote Verfärbungen in ihrer Nierengegend.
„Das wird bestimmt ein ziemlich großer Bluterguss werden“, murmelte er und fuhr vorsichtig mit den Fingern darüber, was Bella mit einem Keuchen quittierte. „Aber immer noch besser, als ein Schuss in die Nieren.“
„Die Nieren?“, warf ich ein. „Ich dachte, die wollten dich lebend!“
Bella drehte sich etwas und sah mich über die Schulter hinweg an. „So was ist nicht tödlich, tut nur verdammt weh.“
„Selbst wenn du nur äußerlich verletzt wirkst“, Jasper sah kritisch auf die Flecken. „Wir sollten vielleicht einen Ultraschall machen, nicht dass du irgendwelche inneren Blutungen hast.“
Ich starrte ihn verwirrt an, während Bella zustimmend nickte.
„Was?!“, grinste er. „Bella hat mir einiges beigebracht. Und ich muss ja nur das Gerät bedienen. Die Bilder auswerten kann sie ja selber.“ Damit wandte er sich ihrer Wunde auf dem Arm zu. „Muss das genäht werden?“, fragte er vorsichtig.
Sie blickte kritisch darauf und schüttelte dann verneinend den Kopf. „Nope. Desinfizieren und tapen sollte reichen. Aber erstmal etwas Salbe auf den Rücken bitte. Damit der Bluterguss nicht noch größer wird, als er es ohnehin schon ist.“
„Geht klar, M’am“, kam es zackig von Jasper und er begann in ihrer Tasche rumzuwühlen.
„Mit Ibuprofen“, schob Bella noch nach.
„Jaja“, murmelte Jasper. „Ich weiß, ist entzündungshemmend.“ Dann hatte er anscheinend die gesuchte Tube gefunden und trat wieder hinter Bella. Kreisend salbte er ihren Rücken ein, während sie die Zähne zusammenbiss. Anschließend holte er eine Flasche Jod aus der Tasche und säuberte ihre Wunde am Oberarm, die er danach tapte.
„Danke Schwester“, grinste sie ihn an.
„Nichts zu danken, M’am“, gab er zurück.
Plötzlich klopfte es an der Tür und ich zuckte erschrocken zusammen.
Ohne ein Reaktion abzuwarten, trat Marcus ein und ich entspannte mich wieder.
„Lagebericht?“, fragte Bella ihn.
„Anscheinend haben wir alle erwischt. Sam hat hinter der kleinen Hütte noch zwei aufgestöbert. Insgesamt waren es fast dreißig. Von deinen Jungs sind drei tot, ich habe zwölf verloren. Verletzte gibt es nicht. Die waren auf’s Töten aus, nicht auf Gefangene.“
„Mhmm“, machte sie nachdenklich. „Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das schon alles war. Ich habe Raoul nicht gesehen. Vermutlich erwartet er uns mit seinen Jungs an der Zufahrtstrasse und das war nur die Vorhut.“
„Wir müssten sie irgendwie ablenken“, kam es nun von Jazz.
„Das sehe ich auch so“, entgegnete Bella. Wir müssen den Standort hier verlassen. Ich befürchte, wir haben einen Maulwurf. Sonst hätten die nicht gewusst, in welchem Zimmer ich mich befinde.“
Marcus und Jazz nickten zustimmend.
„Wenn wir sie die 163 hoch locken, könntet ihr über die 90 nach Del Rio verschwinden.“
„Hoch locken?“, fragte Marcus.
„Yepp, ich denke, Jazz hat da schon eine Idee, oder?“
Jazz grinste. „Die habe ich. Wir zwei fahren zur 163. Ich schätze mal kurz vor Val Verde werden sie uns vermutlich auflauern. Dann ‚fliehen’ wir nordwärts. Am Juno Road West trennen wir uns und hängen sie über die engen Strassen dort ab. In Ozona treffen wir uns wieder, könnten dort übernachten und begeben uns morgen zum Flugplatz.“
„Klingt nicht schlecht.“ Bella lächelte breit. „Sam kann mit Seth direkt zum Flugplatz fahren.“
Sam nimmt Seth mit? Warum?
„Okay, Marcus, ich lasse die meine restlichen drei Jungs hier. Sam fährt mit Seth. Und Jazz begleitet mich.“
Marcus nickte.
„Was wird mit ihm?“, fragte nun Jasper bewusst neutral, und deutet mit dem Kinn auf mich.
„Den nehmen wir mit. Er kann bei dir mitfahren.“, sagte Bella.
Jazz wollte protestieren, aber ihr scharfer Blick hielt ihn zurück. „Du glaubst doch nicht, dass ich ihn jemandem anderen überlasse, oder?“
Er seufzte und schüttelte den Kopf.
„Eben“, grinste sie und wandte sich zu mir. „Okay, Edward, bist du schon mal auf einem Motorrad mitgefahren?“
Huhu^^
AntwortenLöschenTolles Chap, auch, wenn anscheinend viele gestorben sind... So scheiße es auch klingt, solange es keine wichtigen Leute sind... xD
Freu mich schon auf's nächste Kapitel^^
glG NYC