7 Spending time together
Die restliche Woche verlief ähnlich. So lange ich mit Bella alleine war, durfte ich frei herumlaufen Nur wenn jemand kam, legte sie mir die Handschellen um oder schickte mich in mein Zimmer. Sie hatte mir gezeigt, wie ich das Vorhängeschloss von innen zudrücken konnte, also sprintete ich meistens los, schloss die Gittertür hinter mir und setzte mich mit gelangweilter Miene auf das Bett.
Dieser Jake kam an zwei Abenden, um sie zu besuchen. Gott sei Dank waren die Türen geschlossen, so dass ich nichts hören konnte, aber da sie danach immer zu mir zum Rauchen kam, war es ja eindeutig, was die beiden so trieben. Und ehrlich gesagt störte es mich... irgendwie.
Sie hatte sich angewöhnt, mir jeden Abend einen Gute Nacht Kuss zu geben. Nicht einfach nur einen kleinen Schmatzer, nein. Das wäre ja zu einfach gewesen. Sie küsste mich, bis mir die Luft wegblieb, und ich mit einer deutlichen Beule in der Hose dastand. Dann wünschte sie mir mit einem strahlenden Lächeln schöne Träume und verschwand. Und ich stand da wie ein hormongesteuerter Teeny. Ich hatte meinen Körper in ihrer Nähe einfach nicht unter Kontrolle, es war zum Verzweifeln. Sie brauchte mich nur sacht zu berühren und schon stand ich in Flammen.
Nach vier Tagen oder so telefonierte sie wieder mit dem Typen, der sie ‚Prinzessin’ nannte und er gab ihr den Auftrag, eine Lösegeldforderung und einige Bekennerbriefe zu schreiben.
„Hast du Lust, mir dabei zu helfen?“, fragte sie, als der Typ aufgelegt hatte.
Für einen Augenblick starrte ich sie einfach nur perplex an.
Hatte sie mich gerade gefragt, ob ich helfen wollte, eine Lösegeldforderung für mich zu verfassen?
„Du musst nicht“, fügte sie hinzu, aber irgendwie schlich sich ein traurigrer Ausdruck auf ihr Gesicht.
„Doch. Ich helfe dir gern!“, entgegnete ich schnell und ihr Gesicht begann wieder zu strahlen.
So schlimm wird es ja schon nicht werden. Ich sah mich schon Buchstaben ausschneiden und auf das Papier kleben.
Sie ging mit mir wieder die Treppe hinab, aber diesmal öffnete sie eine Tür weiter hinten im Korridor. Hinter dieser befand sich ein kleiner Raum, der fast wie eine Schleuse aussah, denn genau gegenüber der Eingangstür war eine zweite Tür eingebaut.
„Zieh dich aus“, forderte sie mich auf, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
„Ausziehen?“, fragte ich verwirrt und beobachtete sie, wie sie sich aus ihren Sachen schälte.
„Jaaahaaa“, machte sie genervt und schlüpfte aus ihrer Hose. „Der Raum dahinter ist halbwegs steril, wir wollen doch keine DNA-Spuren hinterlassen, oder?“
Das machte Sinn, also zog ich mich folgsam aus. Was allerdings ein wenig peinlich war, denn ein gewisses Körperteil fand es mehr als anregend, sie nur in Unterwäsche zu sehen. Warum trug sie auch ausgerechnet schwarze Spitzenpants und den dazu passenden BH...
Nur um dich zu ärgern, Cullen! Nur um dich zu ärgern...
Als ich nur noch in Boxershorts dastand, reichte sie mir eine grüne Hose, einen Kittel, Handschuhe, Mundschutz, eine Haube für die Haare und Füßlinge. In der Zeit, wo ich hinein schlüpfte, zog sie sich ebenfalls an. Jetzt sah sie aus wie ein richtiger Doktor.
„Fertig?“, fragte sie mich, als ich die Handschuhe angezogen hatte. Ich nickte leicht. „Dann mal los.“ Sie öffnete die zweite Tür und dahinter befand sich ein Raum, der eine Mischung aus Labor und Büro darstellte. In einer Ecke stand ein PC und im Regal daneben bestimmt ein Dutzend verschiedene Drucker. Daneben waren mehrere Stahlschränke, wie oben in ihrem Raum. Die gegenüberliegende Ecke wurde komplett von einer Laborausrüstung eingenommen, so wie man sie bei CSI immer sah.
Bella steuerte den PC an und ließ ihn hochfahren, während ich unschlüssig in der Gegend rumstand und mich verstohlen umsah.
„Komm her“, rief sie mir zu und patschte mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. Zögerlich ließ ich mich neben dem Bildschirm nieder.
Mein Blick musste wohl ziemlich verständnislos ausgesehen haben, denn sie grinste plötzlich. „Wartest du darauf, dass ich Zeitschriften raushole und wir Buchstaben ausschneiden?“
Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte langsam. Das machte man doch so, oder?
Sie legte ihre behandschuhte Hand an meine Wange. „Baby, wir leben im 21. Jahrhundert, da läuft das ein wenig anders.“
Fasziniert beobachtete ich sie, wie sie in einem Textprogramm eine Lösegeldforderung für mich verfasste.
„Wie viel sollen wir für dich fordern?“, fragte sie mich nach einer Weile und strich mir dabei über den Oberschenkel. „Fünf Millionen? Oder lieber zehn?“ Ihre Finger streichelten die Innenseite meines Schenkels und es fiel mir verdammt schwer, ihr vernünftig zu antworten. „Zehn hört sich nicht schlecht an.“
„Mhmm“, machte sie, ohne mit dem Streicheln aufzuhören. „Denkst du, dein Vater würde das für dich bezahlen?“
„Gute Frage“, war mir raus gerutscht, bevor ich nachdenken konnte.
Sie nahm ihre Hand wieder von meinem Bein und tippte weiter. „Ich denke zehn sind in Ordnung.“ Dann stand sie auf, schaltete einen der Drucker an und öffnete den Schrank daneben. Darin war eine Unmenge an Papiersorten zu erkennen. Scheinbar wahllos griff sie sich ein Blatt und legte es in den Drucker.
Anschließend verfasste sie noch drei Bekennerschreiben von irgendwelchen terroristischen Organisationen, die mich entführt haben wollten. Sie schien richtig Spaß dabei zu haben.
Diese druckte sie dann auf anderen Druckern mit anderem Papier aus.
„So“, machte sie, als sie fertig war, nun werden wir noch ein wenig DNA auftragen.“ Sie nahm die Ausdrucke und legte sie auf einen Tisch auf der anderen Seite des Raumes. Dann trat sie an einen großen Schrank, der aussah wie einer dieser XXL-Kühlschränke.
Als sie die Türen öffnete, stockte mir fast der Atem. Es befanden sich hunderte von kleinen Reagenzgläsern darin. Alle anscheinend tiefgefroren.
„Was ist das?“, fragte ich interessiert und ging zu ihr rüber.
„DNA Proben“, antwortete sie schlicht und nahm ein paar heraus. Sie entnahm aus jedem Reagenzglas eine kleine Menge, tat diese auf eine Petrischale und stellte sie zu einem der Schreiben. Anschließend stellte sie die Proben wieder in den Schrank zurück.
„DNA Proben? Von wem?“, hakte ich nach.
„Alles Leute aus meiner Branche. Allerdings von gegnerischen Organisationen.“
„Wie ... wie kommst du an so viele Proben? Das müssen ja hunderte Personen sein!“, entgegnete ich vollkommen fassungslos.
„Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass es sich nur um Proben von männlichen Vertretern handelt?“, sagte sie kichernd.
Ahnungslos schüttelte ich den Kopf. Ich konnte mir einfach keinen Reim drauf machen.
„Ach Baby!“ Sie trat auf mich zu und strich mir sanft über die Brust. „So erfahren in diesem Bereich und doch so naiv!“ Selbst unter dem Mundschutz konnte ich ihr breites Grinsen sehen. „Lass es mich dir erklären!“
Sie wandte sich von mir ab und tat eine der Proben in etwas was wie eine kleine Mikrowelle aussah. Dann drehte sie sich wieder zu mir.
„Wir nutzen das älteste Gewerbe der Welt. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, das man nicht innerhalb der eigenen Organisation fickt.“
Ich zog eine Augenbraue hoch. Was war dann mit ihr und....
„Ja, ich weiß. Es gibt auch Ausnahmen! Die Aussage bezog sich ja auch mehr auf den gewerblichen Sex. Jedenfalls gehen die meisten Kerle zum poppen zu fremden Nutten. Frag mich nicht wieso, ich weiß es nicht!“
Sie nahm die Petrischale aus dem Gerät und stellte die nächste rein.
„Natürlich achten sie eigentlich drauf, dass sie nicht gerade zu verfeindeten Truppen gehen Meistens nehmen sie die Mädchen vom Straßenstrich, die zu irgendeinem schmierigen Zuhälter gehören.“
Und was hatte das mit den Proben zu tun?
Die nächste Schale wanderte in die Mini-Mikrowelle.
„Wir haben ein paar unserer Mädchen in den Straßenstrich geschleust und sie direkt auf polizeibekannte Mitglieder anderer Organisationen angesetzt. Meistens fuhren sie in irgendein billiges Motel. Wenn der Typ fertig war, blieb unser Mädchen dort und dann kam ich zum Einsatz.“
Gespannt lauschte ich ihrer Erzählung, dass war besser als das, was mein Vater immer zu Hause erzählte.
Die letzte Schale war dran.
„Aus dem Kondom entnahm ich Spermaproben und...“
„Halt!“, unterbrach ich sie. „Spermaproben, wollt ... wollt ihr etwa Killerkinder züchten?“ Der Gedanke hatte was Erschreckendes.
Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, Baby, nein. Aber so eine Spermaprobe kann verdammt nützlich sein, wenn du jemandem eine Vergewaltigung oder einen Mord anhängen willst.“
Scheiße!
Ich nahm mir vor, in Zukunft das Kondom immer selber zu entsorgen. Man konnte ja nie wissen...
„Also einerseits die Spermaproben“, fuhr sie fort, „andererseits Hautschuppen und Haare.“
„Hautschuppen und Haare?“, fragte ich wieder etwas verwirrt.
„Die meisten Typen lieben es etwas härter... da fällt es nicht auf, wenn unser Mädchen ihm den Rücken blutig kratzt und ihm ein paar Haare raubt. Die packe ich dann in Reagenzgläser und lasse sie schockgefrieren. Damit können wir dann also zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen. Zum Einen werden wir nicht erwischt und zum Anderen haben wir so etwas in peto um unsere Gegner zu minimieren.“
Ehrlich, ich war beeindruckt. Sie war ein wirklich helles Köpfchen. Eine Verschwendung, wer weiß was sie auf dem offenen Markt alles erreichen könnte. Was sie vielleicht entwickeln würde.
„Wieso fragst du eigentlich so viel, willst du uns vielleicht beitreten?“, fragte sie plötzlich schmunzelnd.
„Beitreten? Kann man das denn so einfach?“
„Na klar! Du füllst einen Fragebogen aus und dann rufen wir dich an und laden dich zu einem Bewerbungsgespräch ein.“ Ihre Stimme war todernst.
Ein paar Sekunden starrte ich sie einfach nur fassungslos an. Bis sie in lautes Lachen ausbrach.
„Du solltest mal dein Gesicht sehen!“ Sie trat wieder dicht an mich heran und küsste mich mit dem Mundschutz. „Du bist so süß!“ Dann drehte sie sich wieder zu dem Tisch um und begann die DNA-Proben auf den Ausdrucken zu verteilen.
Ein paar Minuten herrschte Stille, sie arbeitete und ich starrte auf ihren Hintern, der selbst in der blöden grünen Hose noch sexy aussah.
„Meistens holen wird die Leute zu uns in die Organisation, werben sie von Anderen ab, sammeln sie von der Straße oder rekrutieren sie im Knast. Manchmal sprechen uns auch welche an, die mitmachen wollen Die werden dann natürlich sorgfältig überprüft – könnten ja Bullen sein – und dann gehören sie auch dazu.“ Sie sprach ohne aufzusehen.
„Wurdest du auch... rekrutiert?“ Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie zur Hölle sie hier gelandet war.
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Nein. Und ich habe mich auch nicht beworben.“
Nicht rekrutiert und auch nicht beworben? Was blieb denn dann noch?
„Wie lange bist du schon hier?“
„Fast 15 Jahre.“
„Was? 15 Jahre? Wie alt...“, rief ich entsetzt.
„Neun“, unterbrach sie mich.
Neun Jahre? Wie zur Hölle landete ein neunjähriges Mädchen in einer solchen Organisation? Wurde sie etwa verkauft?
Ich hatte davon gehört, dass es immer noch Sklaven geben sollte, vielleicht war sie auch einer. Aber eigentlich... ein Sklave hätte bestimmt keine eigenen Waffen und nicht solch eine Ausbildung.
„Mein Onkel ist der einzig lebende Verwandte, den ich noch habe.“ Ihre Stimme nahm wieder diesen eigenartigen Klang an, den ich schon ein paar Mal bei ihr gehört hatte. Irgendetwas schreckliches musste in ihrer Vergangenheit geschehen sein. Was war mit ihren Eltern? Oder Großeltern? Ich traute mich nicht, danach zu fragen. Aber ich wusste jetzt wenigstens, wer der Typ war, der sie Prinzessin nannte. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was er für eine Rolle spielte.
Ich beschloss, nicht weiter darauf einzugehen, es schien irgendwie ein heikles Thema zu sein. „Und du warst von Anfang an hier?“, fragte ich, um sie in eine andere Richtung zu lenken.
„Nein. Meine Jugend habe ich in Schweizer Internaten verbracht.“ Sie stellte die Petrischalen weg, kam auf mich zu und nahm mir meine Haube ab. Dann nahm sie einen Kamm – ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie einen in der Hand hatte – und fuhr mir zweimal durch die Haare. Danach verteilte sie meine Haare auf den präparierten Ausdrucken und packte diese anschließend in Klarsichthüllen. „Und später war ich dann in England.“
„Und dieser... Jake... er war bei dir?“ Ich erinnerte mich daran, dass sie mir erzählt hatte, sie wären zusammen aufgewachsen.
„Yepp. Jake ist der Sohn eines unserer ‚Bereichsleiter’ an der Westküste. Er war so was wie mein Bodyguard.“
„Bodyguard? Aber er ist doch genauso alt wie du!“, entgegnete ich fassungslos.
Bella steckte die Hüllen in eine Pappbox und deutete mir an, mich zum Ausgang zu begeben. Sie folgte mir mit der Kiste.
„Er hat sein ganzes Leben innerhalb der Organisation verbracht, sein Training begann, als er vier war, er hatte mir also fünf Jahre voraus.“
„Er hat mit vier Jahren angefangen, mit Waffen zu trainieren?“ Wir waren inzwischen wieder in der Schleuse angelangt und zogen uns um.
„Nein“, sie verdrehte die Augen. „Natürlich nicht. Kampfsport. Kurzwaffen. So was.“
„Und er ist mit dir auf die Internate gegangen?“ Ich knöpfte meine Hose zu und schlüpfte in mein Shirt.
„Mhmm. Wir waren immer zusammen. Internat. Studium. Die ganze Zeit. Obwohl er keinen blassen Schimmer von Medizin hat.“ Sie lächelte, als würde sie sich an etwas Lustiges erinnern. „Er sorgte dafür, dass mir keiner zu nah kam.“
„Zu nah kam?“, fragte ich entsetzt. „Heißt das, du hattest keine Freunde?“
Mit trauriger Miene schüttelte sie den Kopf.
„Aber du musst doch dein Zimmer mit irgendwem geteilt haben...“
„Mit Jake.“
„Mit ihm? Aber du warst ein Mädchen... und er ein Junge! Das geht doch eigentlich nicht, oder?“
„Baby, mit genug Geld geht alles!“
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An diesem Abend kam Jake wieder vorbei und ich nutzte die Zeit zum Nachdenken. Und ich wollte mich auch von dem ablenken, was die beiden gerade taten.
Wenn sie erst mit neun zu ihrem Onkel gekommen war, musste sie ja vorher irgendwo anders gelebt haben. Bei ihren Eltern? Wenn ja, was war mit ihnen passiert Anscheinend hatten sie ja nicht zu dieser Organisation gehört.
Und dann hatte sie ihr Leben jahrelang in Internaten verbracht. Und vermutlich nebenbei Training gehabt.
Dieser Jake war immer bei ihr gewesen... sie durfte keine Freunde haben. Warum? Es war doch normal, dass man sich nach der Schule auseinanderlebte... also was wäre so schlimm gewesen, wenn sie Freunde gehabt hätte? Hatten sie Angst, sie würde etwas ausplaudern?
Warum wurde sie überhaupt nach Europa geschickt? Und dann noch zusammen mit dem Sohn eines hohen Tieres innerhalb der Gruppe.
In mir wuchs der Verdacht, dass Bellas Onkel wahrscheinlich auch eine höhere Position bekleiden musste, sonst hätten sie nicht so viel Aufwand mit ihr betrieben.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein fluchender Jake an meiner Tür vorbei rannte. Dann hörte ich wie die Tür des vorderen Raumes mit sehr viel Schwung zugeworfen wurde.
Oh ha, da war aber jemand wütend.
Auf einmal kam Bella gutgelaunt in mein Zimmer. Sie trug nur ihr Hemd, was ich am ersten Morgen an ihr gesehen hatte und hatte eine Zigarettenschachtel in der Hand.
Schwungvoll setzte sie sich neben mich auf mein Bett und zündete sich zwei Zigaretten an.
„Was war denn mit dem los? Wieso war er so wütend?“, fragte ich vorsichtig und nahm einen Zug.
Bella kicherte leise. „Möglicherweise habe ich aus Versehen den falschen Namen gestöhnt.“
Fassungslos starrte ich sie an. Sie hatte was?
Langsam drehte sie ihr Gesicht zu mir und zwinkerte. „Hab’ ihn Baby genannt, fand er gar nicht lustig.“
Baby? Sie hatte ihn Baby genannt? Naja, wenn dann war er ein Riesenbaby...
„Er weiß, dass ich nur dich so nenne.“, fügte sie noch hinzu und ich verschluckte mich fast an dem Qualm, den ich gerade inhaliert hatte.
Sie hatte Baby gestöhnt und nannte nur mich so? Hieß dass, sie hatte beim Sex an mich gedacht?
Plötzlich klopfte jemand draußen an die Tür.
Bella sprang auf, flitze kurz nach links – wahrscheinlich ins Bad – zog sich einen Bademantel über, verschloss meine Tür und ging dann dem Besucher öffnen.
Ich hörte aufgeregtes Stimmengemurmel, konnte aber kein Wort verstehen. Es herrschte anscheinend hektische Betriebsamkeit dort draußen, ich konnte mindestens drei verschiedene Stimmen hören.
Bella rannte an der Gittertür vorbei und verschwand in ihren Räumen. Nach ein paar Minuten kam sie wieder, sie trug nun ein Longsleeve, Jeans und Stiefel. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihr Gesicht sah ernst aus. Zu ernst.
Sie fuhr sich übers Gesicht, als sie in mein Zimmer kam. „Ich muss für eine Weile weg… es gab da einen Zwischenfall in einer unserer Außenstellen...sie brauchen dringend einen Arzt.“ Ihr Gesicht drückte wirklich Kummer aus. „Versprich mir, dass du brav bist, ja? Ich bin so schnell wie es geht zurück, aber im Helikopter ist nicht so viel Platz... sonst würde ich dich mitnehmen.“
Ich nickte, aber mir war irgendwie mulmig zu Mute.
„Ich lass` dir Seth da!“, versprach sie mir noch schnell, bevor sie mir einen Kuss gab. Dann verschwand sie aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich.
Aus dem anderen Raum war noch kurz Stimmengewirr zu hören, dann klappte die Tür zu und es war still.
Als erstes sah ich Seth, der sich vor meine Tür legte. Dann kam ein großer Kerl um die Ecke und grinste mich teuflisch an.
„Hallo, ich werde auf dich aufpassen, so lange Missy nicht da ist.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Ich bin übrigens Felix.“
Scheiße!
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Muse „Muscle Museum“
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