Dienstag, 8. Februar 2011

DEJAVU - 66 - Love me like there is no tomorrow

66 Love me like there is no tomorrow




EPOV



Wie gebannt starrte ich auf Bellas Rücken. Ihre einst so makellose Rückenansicht sah aus, als wäre sie mitten in einen Krieg hineingeraten.



Wer zur Hölle hatte ihr das angetan? Und warum?



Da ich als Jugendlicher oft genug in der Fachliteratur meines Vaters geblättert, und die Bilder studiert hatte, wusste ich, dass es sich derartige Verletzungen nicht durch einen simplen Unfall zugezogen hatte. Definitiv nicht.



Behutsam streckte ich die Hand aus und fuhr mit dem Finger zart über die Narbe, die sich an ihrer rechten Seite befand. Es war nur noch ein heller Strich sichtbar, keine Erhebung mehr, aber trotzdem nicht zu übersehen.



Scheisse... das waren bestimmt drei Zentimeter...



Mir lief es kalt den Rücken herunter. Wer hatte ihr nur so etwas antun können. Bella war der sanfteste Mensch den ich kannte, ich konnte mir nicht vorstellen, wie sich jemanden dermaßen zum Feind gemacht hatte. Ich besah mir immer noch völlig fassungslos diese schon längst verheilten Verletzungen, als ihre Stimme erneut ertönte.



„Das war der erste Versuch“, kam es leise von Bella, und ich zuckte unwillkürlich zurück. „Die Klinge hat meine Milz voll erwischt.“



Ihre Milz? Aber die war doch auf der anderen Seite, oder?



„Situs inversus. Meine Organe sind gespiegelt“, antwortete sie auf meine unausgesprochene Frage. „Hat dir das Carlisle nie erzählt?“ Sie atmete tief ein. „Kurz nachdem ihr nach Forks gezogen seid, wurde ich mit unerklärlichen linksseitigen Bauchschmerzen ins Krankenhaus gebracht. Niemand konnte sich so wirklich einen Reim drauf machen. Mein behandelnder Arzt meinte, es wäre wohl ein schwerer Fall von Rotaviren. Erst dein Vater kam auf die Idee, dass es der Blinddarm sein muss, der sich aber nicht an der üblichen Stelle befand. Er fand es ziemlich faszinierend, und hat mich nach der OP komplett auf den Kopf gestellt. Aber es war wohl alles okay. Nur eben ein wenig anders. Ist wohl relativ selten.“



Sie zuckte mit den Schultern.



Ich machte leise „Mmhm“, und schüttelte den Kopf, obwohl ich mir sicher war, dass Carlisle mir davon erzählt hatte. Alice oder Emmett konnten sich bestimmt daran erinnern. Aber vermutlich fiel das in die Zeit, wo ich mich noch nicht sonderlich für Bella interessiert hatte.



Dunkel erinnerte ich mich daran, dass Alice irgendwann erwähnt hatte, dass sie jemanden völlig Fremden im Krankenhaus besucht hatte. War das vielleicht Bella gewesen? Passen würde es.



Bella seufzte, als ich nur so einsilbig reagierte. „Ich bin eben ein kompletter Freak.“



Allerdings war ich viel zu abgelenkt, um ihrer Bemerkung die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.



Meine Finger glitten tiefer über ihren Rücken. Kurz über der Hüfte waren drei weitere, kürzere Narben.



„Der zweite Versuch“, erklärte sie knapp. „Jake hat den Angreifer….erledigt, bevor er weiteren Schaden anrichten konnte. Glücklicherweise hat der Attentäter die Organe verfehlt.“



Schluckend richtete ich den Blick auf ihr rechtes Schulterblatt. Deutlich waren zwei schon längst verheilte Schusswunden zu erkennen. Vorsichtig strich ich darüber. Bella zuckte ein wenig.



Anscheinend waren die Angreifer irgendwann auf Handfeuerwaffen umgestiegen.



„Die Kugeln habe ich mir beim vorletzten Mal eingefangen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Den Rest hat Seth abbekommen. Gott sei Dank trug er eine Weste.“



Seth? Heilige Scheiße... hieß das, er hatte sie wirklich mit seinem Körper geschützt?



„Wer immer es war, wusste über meine Anomalie Bescheid“, fuhr sie fort. „Sonst hätte er auf die andere Seite gezielt.“



Meine Finger strichen langsam über ihr Schulterblatt in Richtung Wirbelsäule. Schlagartig drehte sich Bella herum, und schlüpfte wieder in die Bluse.



Ich versuchte mich nicht allzu sehr vom Anblick ihrer halbnackten Brüste ablenken zu lassen, und sah in ihr Gesicht.



Sie kaute auf ihrer Unterlippe und sah zu Boden.



Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass da noch mehr war.



Als ob das noch nicht genug war...



Es fiel mir wirklich schwer, das alles zu begreifen. Sie hatte ihr altes Leben komplett hinter sich gelassen. Bis auf Seth und Jake gab es niemanden mehr aus ihrer Vergangenheit. Ich hätte nie gedacht, dass sie zu so einem Schritt fähig war. Aber vielleicht zeigte es, wie wenig ich sie damals – trotz meiner Bemühungen – gekannt hatte. Heute war sie wie eine Fremde für mich und doch hatte sich an meiner Liebe zu ihr nichts geändert. Sie war noch immer alles, was ich mir vom Leben wünschte.



Das jemand dieses wundervolle Geschöpf tot sehen wollte, ging so gar nicht in meinen Kopf. Wer? Und vor allem warum? Und woher wusste derjenige, wer sie war?



In meiner Brust bildete sich ein Knoten.



Sie hätte wirklich tot sein können...



Wenn ich mir nur vorstellte, was dann passiert wäre... Ob Jake oder Seth dann irgendwann mit den Kindern vor meiner Haustür gestanden hätten? Um mir eine gute und eine schlechte Nachricht zu überbringen? Scheiße, das hätte ich nicht überlebt.



Bevor ich ganz in den trübsinnigen Gedanken versank, stellte ich mir ihren Rücken vor meinem inneren Auge noch einmal bildlich vor. Hatte ich etwas übersehen?



Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Sie hatte die linke Schulter verhüllt und sich sofort umgedreht, als ich in deren Nähe kam.



„Was ist mit deiner linken Schulter?“, platzte ich heraus.



Ihre Augen flogen förmlich nach oben, und sie sah mich ängstlich an.



„Nichts“, kam es wenig überzeugend. Also hatte ich Recht, sie verbarg etwas vor mir.



„Dann zeig sie mir mal!“, forderte ich sie auf, erhob mich und stellte mich vor sie. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück.



„Es ist wirklich nichts“, versuchte sie sich herauszureden und raffte die Bluse über ihrer Brust zusammen.



Ein schlechter Lügner war sie immer noch...Zum Glück…



„Bella“, knurrte ich warnend. „Keine Geheimnisse mehr, okay? Wir können über alles reden. Ich werde versuchen alles zu verstehen. Irgendwie. Aber fang' nicht schon wieder mit Geheimnissen an, okay? Dafür habe ich jetzt echt kein Nerven!“, warf ich ihr, etwas lauter als gewollt, an den Kopf.



Den Kopf gesenkt haltend nickte sie, und drehte sich langsam herum. Zögerlich ließ sie die Bluse über ihre Schultern rutschen.



Und mir stockte der Atem.



Es war wunderschön, aber auch irgendwie... beängstigend...



„Du hast ein Tattoo von mir?“, fragte ich ungläubig, so als würde ich es nicht gerade mit meinen eigenen Augen sehen.



Mit Tinte in ihre Haut geritzt... mein Bildnis... für die Ewigkeit...



Es sah aus wie ein Foto, wirklich erschreckend real. Nur das ich mich nicht erinnern konnte, jemals so ein Foto von mir gesehen zu haben. Was hatte sie nur als Vorlage benutzt?



Staunend bewunderte ich die Detailtreue. Die roten Reflexe in den Haaren, so als würde die Sonne darauf scheinen. Selbst die kleine Narbe an meiner Schläfe war als kleiner Schatten erkennbar.



In den Kragen des Shirts, welches den unteren Abschluss bildete, waren Wörter eingearbeitet. Ich beugte mich etwas vor, um erkennen zu können, was dort stand.



I only want your happiness, knowing I can never be yours to share it



„Es ist wunderschön“, hauchte ich leise und richtete mich auf. Bella erschauerte unter dem Luftzug, den mein Atem verursachte. Zärtlich schob ich ihr die Bluse wieder über die Schultern.



Wie von allein legten sich meine Arme um ihren Oberkörper.



„Du bist wunderschön“, flüsterte ich in ihr Ohr und küsste sie sanft auf den Hals. Ihre Haut war so samtig weich an meinen Lippen, ich konnte einfach nicht aufhören und setzte eine Spur feuchter Küsse bis zu ihrem Schlüsselbein.



Gott, wie sehr hatte ich das vermisst...Sie vermisst…



Ihre Finger gruben sich in meine Oberarme, und sie seufzte leise, nachgiebig.



Langsam ließ ich meine Hände tiefer wandern, strich über ihren Bauch. Er war nicht mehr so flach und fest, wie vor fünf Jahren, aber immer noch sehr sexy.



Alleine die Vorstellung, dass darin unsere Kinder gewachsen waren, ließ mich ehrfürchtig darüber streichen. Irgendwo war es doch ein kleines Wunder. Ich konnte es nicht erwarten, die Beiden zu sehen.



Tief inhalierte ich ihren Geruch und genoss die Wärme, die von ihr ausging. Durch meinen Kopf schossen die Bilder von den gemeinsamen Stunden, die wir zusammen verbracht hatten. Wie ich morgens aufgewacht war, sie im Arm haltend. Wie wir uns geliebt hatten, wie ich jeden Quadratzentimeter ihres wundervollen Körpers erkundet hatte.



Ich legte meine flache Hand auf ihren Bauch, und drückte sie gegen meine Vorderseite. Ein leises Stöhnen entwich ihr, als sie meine Erregung an ihrem Rücken spürte.



In diesem Moment vergeudete ich keine Gedanken an die letzten fünf Jahre. An die Lügen und Geheimnisse. Alles was zählte war, dass sie hier bei mir war.



Nach den Jahren der Abstinenz, reagierte mein Körper wie ein Ertrinkender, der sich an einen Strohhalm klammerte. Ich wollte sie. So sehr. Vielleicht auch einfach nur, um alles für einen kurzen Moment zu verdrängen.



Um für einen kurzen Moment einfach wieder Bella und Edward zu sein. Jung, unendlich verliebt und frei von irgendwelchen Problemen.



Meine Hände an ihre Hüfte legend, drehte ich sie herum. Ihre Augen sahen ängstlich zu mir hoch. Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, und senkte dann meine Lippen auf ihre.



Es war, als würde alles herum still stehen.



Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und bewegten sich sanft auf meinen. Als unsere Zungenspitzen sich berührten, war es, als würde mich ein Stromstoß treffen. Meine Hände wanderten in ihre Haare, hielten ihren Kopf, so dass sie mir nicht entweichen konnte.



Gierig intensivierte ich den Kuss und ließ eine Hand auf ihren Rücken wandern, um sie fest an mich zu pressen. Ihre Hände waren an meinem Rücken in den Stoff meines Sakkos gekrallt, so fest, als hätte sie Angst, ich könnte mich wieder in Luft auflösen. Sie wollte das hier, genauso sehr wie ich.



Wie von alleine begann sich meine Hüfte an ihr zu reiben, kleine kreisende Bewegungen, die mich immer härter werden ließen.



Langsam trat ich zurück, ließ mich auf die Couch fallen, und zog sie hinterher. Ich schob ihren Rock nach oben, so dass sie sich mit gespreizten Beinen auf mich setzten konnte. Zart ließ ich meine Fingerspitzen über ihre halterlosen Strümpfe gleiten.



Während der ganzen Prozedur lösten wir unsere Lippen nicht voneinander. Während ihre Hände sich nun in meine Haare krallten, wanderten meine über ihre Oberschenkel auf ihren Hintern. Ich schlüpfte mit den Fingern unter ihre Panties, um ihre nackte Haut zu spüren. Mit sanftem Druck bewegte ich sie auf meiner Länge hoch und runter, was sie in meinen Mund stöhnen ließ.



Ihre Hände waren plötzlich an meinem Hemd, öffneten ungeduldig die Knöpfe. Dann glitten ihre Finger sanft über meine Brust, zwickten mich spielerisch in die Brustwarzen.



Hektisch nahm ich meine Hände aus ihrem Höschen, zog ihr die Bluse aus und öffnete mit einer Hand ihren BH. Die andere lag auf ihrem Steißbein, und dirigierte wieder ihre Bewegungen.



„Edward“, stöhnte sie in meinen Mund, als ich begann ihre Brust zu streicheln.



Kurz zog ich meine Arme zurück, um mich ebenfalls obenrum auszuziehen. Dann löste ich meine Lippen von ihren Mund und wandte mich ihren süßen Nippeln zu. Sanft leckte ich darüber, und saugte daran. Während meine eine Hand wieder an ihren Hintern wanderte, schickte sich die andere an, über ihren Bauch tiefer zu streichen.



Bella keuchte auf und verkrampfte die Finger in meinen Haaren, als ich über ihren Venushügel strich. Ich hob sie ein wenig an, um besseren Zugang zu ihrem Kitzler zu haben. Bella zuckte ein wenig zusammen, als ich mit dem Zeigefinger durch das Höschen darüber strich.



Sie stöhnte laut, und ihr ganzer Körper überzog sich mit einer Gänsehaut.



„Edward...“, begann sie wieder.



„Shhh“, ich legte ihr den Finger auf die Lippen. „Jetzt nicht. Lass es uns einfach genießen.“ Zart legte ich meine Hand an ihre Wange und küsste sie zärtlich.



Vorsichtig, ohne den Kuss zu unterbrechen, hob ich sie von mir herunter, und streifte ihr das Höschen ab. Dann öffnete ich meine Hose, und zog sie mitsamt den Boxershorts bis zu den Knöcheln herunter. Anschließend zog ich sie wieder auf mich drauf.



Unendlich langsam ließ sie sich auf mich herab, ich konnte ein lautes Stöhnen nicht zurückhalten, als ich sie um mich spürte. Es war einfach unglaublich. Viel besser, als es die Erinnerung in meinem Kopf hergab.



Meine Hände an ihren Hüften bewegten sie sanft auf und ab, während ihre Lippen wieder auf meinen lagen. Als ich sie so nah spürte, kam es mir fast so vor, als würde nichts zwischen uns liegen. Als wäre sie immer noch MEINE Bella.



Am liebsten hätte ich den Moment der Erlösung unendlich lang hinaus gezögerte, aber dank meiner Abstinenz, war es um meine Ausdauer nicht so gut bestellt. Viel zu gut fühlte sich ihre heiße Haut auf meiner, ihre Zunge in meinem Mund, ihre Hände in meinen Haaren.



Schnell, viel zu schnell baute sich in mir ein gewaltiger Druck auf, und ich kam, während ich laut in ihren Mund stöhnte.



Verdammt! Sie war noch gar nicht fertig gewesen...



Seufzend vergrub ich meinen Kopf an ihrem Hals und murmelte leise „Mist, Mist, Mist“ vor mich hin. Das erste Mal Sex seit fünf Jahren – mit der Frau, die ich noch immer über alles liebte – und ich kam zu früh. Das war mir so unendlich peinlich.



„Ist schon okay, Edward“, murmelte Bella und strich mir über den Kopf. „So habe ich einen Grund mehr, das zu wiederholen.“



Ich schlang meine Arme um sie und presste sie an mich.



Wiederholen?



Am liebsten würde ich das dreimal täglich tun. Mit ihr selbstverständlich.



Plötzlich klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch, und sie versteifte sich augenblicklich. Mit einem gemurmelten „Scheiße“, war sie von mir herunter. Auf dem Weg zum Schreibtisch schlüpfte sie in ihre Bluse, die geradeso ihren Hintern bedeckte. Der Anblick war so heiß, dass eine Wiederholung vielleicht schneller möglich war, als sie dachte.



„Ja?“, sprach sie atemlos ins Telefon. „Ist alles okay? Brauchst du mich?“



Ihr Blick sah sorgenvoll aus. Ging es etwa um die Kinder?



Lautlos zog ich mir wieder meine Hose hoch, während sie den Ausführungen ihres Gesprächspartners lauschte. Dabei legte sie die Stirn in Falten.



„Bist du dir sicher? Sind die Werte wirklich okay? Ich kann auch sofort kommen.“



Plötzlich wurde sie kreidebleich. „Oh, du... du weißt es bereits. Ich... ich...“ Anscheinend wurde sie unterbrochen, denn sie klappte den Mund zu. „Ehrlich? O... okay. Kann ich machen. Heute Abend? Gut.. wir..wir werden da sein.“ Sie schwieg kurz. „Natürlich bringe ich die Kinder mit. Bis heute Abend dann.“



Sie legte auf und stieß angespannt die Luft aus.



Dann kam sie wieder zu mir und setzte sich auf meinen Schoß.



„Edward“, fragte sie zögerlich. „Wie fändest du es, wenn du jetzt deine Kinder kennenlernen würdest?“















Das Lied zum Chap Freddie Mercury mit „Love me like there is no tomorrow“ (http://www.youtube.com/watch?v=v2QOf_V9uPQ&feature=feedf)

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