Donnerstag, 30. Dezember 2010

SML - 23 - The world comes tumbling down

23 The world comes tumbling down



Jasper, der neben mir am Tisch lehnte, wurde kreidebleich. Ich sah vermutlich auch nicht besser aus.

Verdammte Scheiße! Das durfte doch nicht wahr sein! Woher wusste der Kerl das?

Und was würde Bella dazu sagen? Sie würde Jazz doch jetzt nicht töten, oder?

Bella zog sich seelenruhig die Handschuhe aus, drehte sich langsam um und lächelte. „Ich weiß.“

„Was?“, kam es zeitgleich verblüfft von James und Jasper.

Mir ging es nicht anders, aber ich hielt meine Klappe.

„Du weißt, dass er ein Bulle ist? Und er lebt noch?“ James hatte die gezogene Waffe immer noch auf Jazz gerichtet. Was mich ein wenig nervös machte, denn dank Quentin Tarantino wusste ich, wie schnell so was losgehen konnte.

„Yepp“, machte Bella und stellte sich vorsorglich schützend neben mich. „Sergeant Jasper Whitlock, soll ich dir seine Akte holen?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

In meinem Kopf rotierte es.

Sie wusste, dass er ein Cop war? Aber warum hatte sie nie etwas gesagt?

Eigentlich hätte sie ihn dann doch töten müssen, oder?

Wie lange wusste sie es schon?

„Seit… seit wann weißt du es?“, kam es leise stockend von Jasper.

„Fast von Anfang an, Jazz.“, grinste Bella und er blickte sie erstaunt an.

„Aber wie…?“ Wodurch habe ich mich verraten…?“

„Dein Lebenslauf kam mir von Anfang an zu glatt vor. Aber richtig verraten hast du dich durch dein Waffenhandling.“

„Mein Waffenhandling? Was war daran verkehrt?“ Er sah sie erstaunt an.

„ Eben nichts. Du hast von Anfang an mit der P226 geschossen, als hättest du dein Leben lang nichts anderes getan. Selbst den kleinen Fehler, der bei dieser Typenreihe vorkommen kann, hast du ohne Probleme ausgeglichen. Und das kann kein Kleinkrimineller von der Straße bei einer 2.000 $ Waffe.“

„Scheiße“, murmelte Jazz und ließ den Kopf hängen. „Ich war also zu perfekt? Und jetzt?“

„Nichts und jetzt.“, entgegnete Bella.

„Was geht denn jetzt hier ab?“, rief James und wedelte mit seiner Waffe herum. „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du seit einem Jahr weisst, dass er ein Cop ist? Weiß Aro auch davon?“ Er sah total verwirrt aus. Anscheinend hatte er gedacht, sie würde ihn sofort abknallen oder wenigstens foltern.

„Natürlich nicht.“, fauchte Bella. „Er hätte ihn sofort töten lassen und seinen Kopf per Post an den Gouverneur geschickt.“

Ich hörte, wie Jazz neben mir hart schluckte. Seine Hände umklammerten die Tischkante und er drückte so fest zu, dass seine Knöchel weiß hervortraten.

James runzelte die Stirn. „Du hast es Aro also nicht gesagt, weil er ihn töten würde? Isabella, Isabella.“, er schüttelte den Kopf, als könnte er das alles hier gar nicht fassen. Dann zuckte plötzliches Verstehen in seinem Gesicht auf und er grinst fies. „Du magst den Typen doch nicht etwa? Vielleicht fickst du sogar mit ihm?“ Langsam legte er seinen Kopf schief. „Schlecht aussehen tut er ja nicht.“

Jaspers Kopf schoss nach oben und er sah ihn entsetzt an.

„Als ob ich das nötig hätte.“ erwiderte Bella und schnalzte mit der Zunge. „Jake ist mehr als ausreichend in dieser Beziehung.“

„Aber Jake ist nicht da.“, kam es prompt von James.

Der Bastard nahm seine Waffe immer noch nicht runter.

„Falls du dich mal einsam fühlen solltest, ich bin gerne für dich da!“, er zwinkerte Bella anzüglich zu.

Na toll! Die Themenwechsel von dem Kerl konnten einem ja ein Schleudertrauma verpassen. Eben ging es noch um Jaspers Leben und jetzt wollte er mit Bella pimpern. Arsch!

Bella schnaubte verächtlich.

„Du würdest es genießen, glaub mir, bisher hat sich noch keine Frau bei mir beschwert.“, fügte er noch selbstsicher hinzu.

„Sie hat dich gar nicht nötig!“, brüllte ich, ohne groß zu überlegen. James starrte mich erstaunt an.

Shit! Erst denken, dann reden. Das wäre zur Abwechslung mal nicht verkehrt gewesen, Cullen.

Bella kniff die Augen zusammen und seufzte. „Ist schon okay, Baby.“

„Baby?“ Er sah zwischen uns beiden hin und her. „Was denn, du fickst mit dem Loser?“ Dann fing er hysterisch an zu lachen. „Wenn ich das Aro erzähle! Seine Prinzessin deckt einen Bullen und fickt mit der Geisel!“ Er schüttelte wieder ungläubig den Kopf.

„Du wirst ihm gar nichts erzählen“, kam es ruhig von Bella.

„Bitte was?“, er sah sie ungläubig an. „Was sollte mich davon abhalten?“

„Ich!“, entgegnete sie grinsend.

„Du?“, fragte er ungläubig.

Sie schnalzte wieder mit der Zunge und nickte langsam. Gefährlich langsam. Es kam mir eigenartig vor.

James grinste überheblich. „Wie willst du das anstellen? Bevor du gezogen hast, ist dein Baby tot.“ Er richtete die Waffe nun auf mich. Aber in der nächsten Sekunde stand Bella schon schützend vor mir. Ober besser gesagt, vor uns, denn sie zerrte Jasper gleich mit hinter sich.

Apropos Jasper. Der Arme wirkte einfach nur ziemlich überrumpelt und konnte sich anscheinend so schnell keinen Reim darauf machen, warum sie das tat. Wahrscheinlich hatte er sein Leben schon an sich vorbei ziehen sehen.

„Vorher musst du aber wohl oder übel mich erledigen“, erwiderte sie ruhig.

Sie stand da wie ein Raubtier, bereit zum Sprung. Ihre ganze Haltung wirkte angespannt. Jede Faser ihres Körpers schien unter Strom zu stehen. Sie war im „Killermodus“, wie Jazz es so schön nannte.

„Isabella, wenn es hart auf hart kommt, werde ich auch dich töten.“ James legte den Kopf erneut schief und nahm die Sonnenbrille ab, die er trug. „Ich hätte es eigentlich schon vor langer Zeit tun sollen.“

Als James die Brille abnahm, erstarrte Bella für eine Sekunde, doch sie hatte sich sofort wieder im Griff. Ich konnte ihr Gesicht leider nicht sehen, da ich ja hinter ihr stand und so wusste ich nicht, was mit ihr los war.

„Du elender, kleiner Bastard“, zischte sie leise. Er grinste. Jasper blickte mich verständnislos an. Ich zuckte mit den Schultern. Ehrlich, ich hatte keine Ahnung, was da gerade abging. Eines war nur sicher. Bella war wütend. Sehr wütend.

Dann ging plötzlich alles ziemlich schnell. Bella schnalzte abermals mit der Zunge, Seth sprang hoch – keine Ahnung, wo der plötzlich herkam - und biss James ins Handgelenk. Allerdings löste sich aus seiner Waffe ein Schuss, bevor er sie fallen ließ und der Querschläger traf Bella in den Oberschenkel.

Doch sie schien es nicht einmal zu bemerken. Sie sprach leise ein paar Worte zu Seth, der von dem, sich am Boden wälzenden und schreienden, James abließ. „Dein Köter hat mir das Handgelenk gebrochen“, rief er aus und hielt sich die betroffene Stelle.

„Steh auf“, forderte sie kalt.

„Bella…“, begann ich, doch sie unterbrach mich sofort. „Jetzt nicht Edward, ich habe erst eine alte Rechnung zu begleichen.“

James erhob sich langsam. Er trat ein paar Schritte mit erhobenen Händen zurück, bis er kurz vor der nach unten führenden Treppe stand. Besser gesagt mit einer erhobenen Hand, die verletzte andere ließ er blutend nach unten hängen.

„Du brauchst gar nicht nach einem Fluchtweg suchen.“, fügte Bella leise an und legte den Kopf schräg. „Du kommst hier nämlich nie mehr lebend raus.“

Ihre kalte Stimme ließ mir Schauer meinen Rücken hinab wandern. Wenn sie wollte, konnte sie ganz schön angsteinflößend sein. Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich mir hundertpro schon in die Hosen gemacht.

„Isabella“, er sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Es war ein Auftragsmord, ich war jung...ich wusste ja nicht…“, stammelte er. Anscheinend verfehlte sie ihre Wirkung auf ihn auch nicht.

„Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal“, sprach sie mit fast liebenswürdiger Stimme und schoss ihm, binnen einer Sekunde, in beide Kniescheiben.

James jaulte laut vor Schmerz auf und sackte auf den Boden.

„Bella“, versucht es jetzt Jasper, aber sie würgte ihn ebenso ab. „Jetzt nicht!“

James drückte seine Hände auf beide Knie, aus Reflex nahm er sogar die verletzte Hand dazu, und schrie wie am Spieß. Sie schien davon aber völlig ungerührt zu sein.

Langsam trat sie auf ihn zu.

„Hast du gewusst, dass ein Schuss in die Milz schmerzhaft, aber nicht tödlich ist?“ Die nächste Kugel landete zielsicher genau dort.

James schrie noch lauter.

„Bei Magen und Leber ist es ähnlich.“ Zwei weitere Schüsse fielen. Jasper fing an, würgende Geräusche von sich zu geben, während ich nur völlig fassungslos auf die Szene vor mir starren konnte.

James röchelte und fiel sich nach vorne, bis ihn zwei Treffer an den Schulterblättern wieder nach hinten rissen. Dabei begann er, leise vor sich hin zu wimmern.

Mittlerweile hämmerte irgendjemand wie wild von außen an die verschlossene Tür.

„Hast du irgendeine Ahnung, warum sie das tut?“, fragte mich Jasper und verzog das Gesicht. Ich schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, ehrlich.“

Warum tötete sie ihn nicht einfach? Sonst war sie doch eher der 'kurze Prozess“-Typ. Warum quälte sie ihn so?

Dass sie ihn töten würde, stand für mich mittlerweile zweifelsfrei fest, aber ich konnte mir keinen Reim darauf machen, warum sie ihn so langsam tötete. Es schien fast, als würde es ihr eine gewisse Freude oder Genugtuung geben. Für sie gehörte es zwar schon fast zur Normalität, Menschen zu töten – wobei sie mir erzählt hatte, dass es immer eine gewisse Überwindung kostete, mal mehr, mal weniger, je nachdem in welcher Situation sie sich befand – aber so etwas war selbst für sie vollkommen abnormal.

„Selbst ein Lungenschuss führt nicht zum sofortigen Tod“, fuhr sie mit fast fröhlicher Stimme fort. Beide Lungenflügel erhielten Lüftungslöcher und James atmete mittlerweile pfeifend.

Jasper, der bisher wohl einfach zu geschockt war, um das Blut wahrzunehmen, übergab sich jetzt geräuschvoll neben den Tisch.

Ach ja, er konnte ja kein Blut sehen, der Arme…

Wobei ich froh war, dass mein Magen schon leer war, den der rumorte auch sehr eigenartig.

Drei weitere Kugeln landeten in seinem Bauch. „Deine Gallenprobleme haben sich auch gerade erledigt.“

James krümmte sich stöhnend zusammen. Das Schreien hatte er anscheinend aufgegeben.

„Es ist faszinierend, wie viel der menschliche Körper doch aushält, nicht wahr?“, murmelte Bella und trat dicht an ihn heran. Dann packte sie ihn grob an den Haaren und riss ihn daran hoch, bis er sie direkt anblickte. Der Schmerz brachte ihn dann doch dazu, wieder zu schreien.

„Ich habe noch sieben Kugeln übrig. Was meinst du, sollte ich wohl damit tun?“ Seine Augen weiteten sich entsetzt. „15 Jahre habe ich auf diesen Tag gewartet.“

In meinem Hirn machte es Klick. James war der Mörder ihrer Eltern. So musste es sein…

Aber wieso war es innerhalb der Organisation dazu gekommen? Was hatte das zu bedeuten? Warum sollte jemand ihre Eltern ermorden? War es vielleicht doch Aro, der dahinter steckte? Oder Caius?

„Das ist für meine Mutter.“, presste sie durch zusammen gebissene Zähne hervor und jagte ihm schnell drei Kugeln in den Schritt. Jetzt hörte er gar nicht mehr auf zu schreien.

Instinktiv hielt ich mir die Hände vor meine edelsten Teile.

Autsch…Das tat ja schon beim Zugucken weh.

Ich warf einen Seitenblick auf Jasper, aber der war immer noch mit dem Recycling seines Mageninhaltes beschäftigt und hatte das Letzte gar nicht mitbekommen.

„Und das für meinen Vater!“ Sie setzte die Pistole direkt auf sein Herz und drückte dreimal ab. Aber James fiel nicht um.

Müsste er jetzt nicht tot zusammenbrechen? Oder wenigstens bewusstlos werden? Aber da es ihr offensichtlich darum ging ihn zu quälen, würde sie ihn doch nicht töten, bevor ihr Magazin leer war, oder? Hatte sie mit Absicht so geschossen, dass es ihn nicht sofort tötete? Wahnsinn…

James spuckte Blut. Bella lächelte ihn an, als sie ihm ihre Waffe an die Stirn hielt. „Und das ist für mich... und mein Baby. Halt mir in der Hölle einen Platz frei.“ Ein weiterer Schuss fiel.

James sackte augenblicklich tot zusammen. Das konnte selbst ein Laie wie ich erkennen. Bella drückte noch ein paar Mal den Abzug, obwohl das Magazin schon leer war. Dann gab sie James einen Schubs, so dass er rückwärts die Treppe hinunter kullerte und brach schließlich schluchzend zusammen.

Von einer Sekunde auf die andere war sie nicht mehr die eiskalte Killerin, sondern wieder Bella, die gerade dem Mörder ihrer Eltern gegenübergestanden hatte.

Mit ein paar Schritten war ich bei ihr und nahm sie in meine Arme. „Ist gut.“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Es ist vorbei. Der tut niemanden mehr was.“

Bella schniefte laut und hielt sich an meinem Shirt fest. Ein paar Minuten saßen wir einfach so da, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Bis etwas sehr laut gegen die Tür krachte.

Augenblicklich war sie aus ihrer Starre erwacht. „Scheiße“, murmelte sie leise und versuchte aufzustehen. Doch es gelang ihr nicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sie sich ihr Bein.

„Der verdammte Bastard hat mich doch erwischt.“

Erstaunt blickte ich sie an. Hatte sie das etwa bis jetzt nicht bemerkt?

„Adrenalinrausch“, sagte sie in meine Richtung. „Da blendet der Kopf unerwünschte Nebeneffekte aus. Ist recht häufig. Kannst es gerne googeln.“ Sie lächelte leicht. „Hilfst du mir mal hoch?“

Ich schob meinen Arm um ihren Oberkörper und sie humpelte, auf mich gestützt, zu ihrem Drehstuhl. Mit verkniffenem Gesicht ließ sie sich darauf fallen und schloss die Augen.

„Jazz?“, murmelte sie, ohne dabei die Augen zu öffnen.

Der hatte es mittlerweile geschafft, seinen Magen vollständig zu entleeren und stand, weiß wie eine Leiche, an den Tisch gelehnt. „Mhmm.“

„Ihr müsst verschwinden“, schlagartig öffnete sie ihre Augen. „Ich wette, James hat es schon irgendwem erzählt. Du bist hier nicht mehr sicher.“

„O... okay“, murmelte Jasper und schluckte. „Was meinst du mit 'ihr'?“

„Dich und Edward.“

Erschrocken riss ich meine Augen auf. „Wie? Du willst, dass ich mit Jazz abhaue? Aber...“

„Kein aber, Baby“, ihre Stimme nahm einen autoritären Ton an. „Jazz ist hier nicht mehr sicher. Und du auch nicht. Wenn nur er flieht, wird Aro dich verhören wollen, darüber, ob du nicht Bescheid wusstest. Ohne ihm gegenüber meine Gefühle zu dir zu offenbaren, werde ich es nicht verhindern können. Und ich möchte ihm das eigentlich nicht gerade auf die Nase binden.“

„Aber... bei Marcus und dem Tätowierer, da hast du ...“

„Das ist was anderes…“, ihr Satz wurde von einem weiteren lauten Knall gegen die Tür unterbrochen. „Die würden das nie gegen mich verwenden. Bei Aro weiß ich aber gerade gar nicht mehr, woran ich bin. Fakt ist, ihr müsst hier raus. Schnell.“

„Dann komm doch mit“, warf ich ein.

„Baby, das kann ich nicht. Ich bin verletzt und würde euch nur aufhalten.“

„Sie hat recht Edward“, kam es jetzt von Jasper. „Die Tür wird nicht mehr lange halten. Aber im Moment habe ich echt keine Ahnung, wie du uns hier raus holen willst.“, er sah Bella fragend an.

„Das ist kein Problem.“, sie kramte in ihrer Hosentasche und hielt einen Schlüssel in seine Richtung. „Der rote GTR, nicht zu übersehen.“

Er nahm ihr langsam den Schlüssel ab.

„Geh an den Schreibtisch dort hinten.“, sie deutete in die Ecke. Jasper tat, wie ihm geheißen. „Drittes Schubfach von oben. Der schwarze Kasten.“

Jasper nahm einen kleinen schwarzen Kasten aus dem Schubfach und sah sie fragend an.

„Wenn ihr im Auto seid, aktivierst du den über den Schalter oben drauf. Er wird das GPS Signal stören.“ Sie grinste ihn an. „Nimm dir mal einen Zettel oder so.“

Jasper griff in die Schublade und zog einen gefalteten Zettel heraus. Dann nahm er sich einen Stift. Bella diktierte ihm eine Zahlenreihe, die er sich schnell aufschrieb. „Das ist der Code für die Tür unten.“ Dann erklärte sie ihm noch, wie er genau fahren sollte, da er das Haupttor nicht nehmen konnte. Jasper machte sich Notizen und steckte den Zettel in seine Hosentasche.

„Warum tust du das alles?“, fragte er sie dann leise.

„Wäre es dir lieber, ich würde dich erschießen?“

Er schüttelte den Kopf.

„Dir das zu erklären, würde jetzt zu lange dauern. Aber was James angeht, kann Edward dir vielleicht einiges erklären.“, sie blickte in meine Richtung.

Ich konnte nicht anders, als die beiden geschockt anzusehen.

Das war jetzt nicht wirklich ihr Ernst, oder? Ich konnte sie doch nicht hier zurücklassen...

„Kannst du mal unsere Magazine tauschen und mir meine Waffe geben?“

Jasper ließ sein volles Magazin herausrutschen und tauschte es gegen ihr leeres. Dann reichte er Bella ihre Waffe. Seine legte er auf den Tisch, aber Bella nahm sie und drückte sie ihm in die Hand.

„Im Griff befindet sich ein Mikrochip mit allen Informationen, die du brauchst. Richte so viel Schaden an wie möglich, ich kann nicht überall sein.“

Jasper sah sie geschockt an, bevor er plötzlich seine Arme um sie legte und sie fest an sich drückte.

„Ich verstehe nicht...?“

„Musst du auch nicht, Jazz“, sie drückte ihn ebenfalls an sich. „Aber du kannst mir noch einen Gefallen tun.“

„Alles was du willst“, nuschelte er in ihre Haare.

„Nimm eine Flasche Spiritus mir runter und zünde den Leichnam an. Ich will nicht erklären müssen, warum er ein volles Magazin im Körper hat.“

„Kein Problem, mein Magen ist ja, Gott sei Dank, leer.“, erwiderte er, löste sich von ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf.“

„Unkraut vergeht nicht.“ gab sie lächelnd zurück.

Es krachte wieder an der Tür und das Türblatt begann sich zu verformen.

„Es wird Zeit.“, fügte sie ernst hinzu.

„Edward?“, Jasper sah mich gequält an. „Wir müssen gehen.“

In dem Moment wurde mir die ganze Situation erst so richtig bewusst.

Gehen.

Jasper und ich.

Weg von hier.

Ohne Bella.

AUF. GAR. KEINEN. FALL.

„Ich komme nicht mit.“

„Was?“, kam es zeitgleich von den beiden.

„Ich lasse dich hier nicht alleine zurück!“

Bella seufzte. „Ich kann nicht mitkommen, Baby. Erstens behindere ich euch. Und zweitens muss ich herausfinden, wer James beauftragt hat. Da es anscheinend jemand innerhalb der Organisation war, kann ich das nur von hier aus.

„Aber...“

„Kein aber! Du bist hier nicht mehr sicher. Ich kann dich nicht mehr beschützen. Vor allem wenn Jazz nicht mehr da ist.“

„Aber…“, ich schluckte und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. „Ich liebe dich, Bella. Ich kann nicht mehr ohne dich leben.“ Verzweifelt hockte ich mich vor sie. „Ich kann dich doch tragen. Wir schaffen das zusammen!“

Sie strich mir beruhigend über den Kopf.

„Es geht nicht, Edward.“ Langsam zog sie mich in ihre Arme. „Ich liebe dich auch, aber du musst gehen. Ich will nicht mitansehen müssen, wie du gefoltert wirst. Oder schlimmeres.“ Eine Träne kullerte ihre Wange herab.

„Ich will nicht gehen“, nuschelte ich.

„Ich weiß, aber du musst“, gab sie leise zurück. „Es geht nicht anders.“

Vorsichtig drehte ich den Kopf und presste meine Lippen auf ihre. Stürmisch erwiderte sie den Kuss. Wie zwei Ertrinkende klammerten wir uns aneinander, keiner wollte den anderen loslassen.

„Es wird wirklich Zeit“, gab Jasper zu bedenken, und wir lösten uns seufzten voneinander.

Die Tür knackte laut unter dem nächsten Schlag und begann einzubrechen.

„Geh“, flüsterte Bella.

„Ich kann nicht“, gab ich zurück.

Jasper sah mich verzweifelt an. Er hatte schon den Spiritus und ein Feuerzeug in der Hand.

„Bitte Edward, wir kommen hier sonst nicht lebend raus.“

„Geh... geh alleine!“

„Nein!“, kam es von Bella, im nächsten Moment hielt sie sich ihre Waffe an den Kopf und entsicherte sie.

„Bella, nicht!“, rief ich ihr zu.

„Edward geh! Ich bin das Einzige, was dich hier hält. Und wenn du nicht freiwillig gehst, werde ich dir den Grund nehmen.“

Sie sah ernst aus. Verdammt ernst.

„Ich liebe dich“, sagte ich mit tränenerstickter Stimme.

„Und ich liebe Dich!“, sie lächelte, nahm aber die Waffe nicht herunter. „Und jetzt geh!“

Widerwillig ließ ich mich von Jasper die Treppe herunterziehen.

Mit verzerrtem Gesicht schüttete er den Inhalt der Flasche über dem toten James aus und warf das Feuerzeug darauf. Augenblicklich brannte die Leiche lichterloh und er zog mich energisch weiter.

Als wir die Tür erreicht hatten, hörten wir von oben ein lautes Knacken, Anscheinend hatte die Tür letztendlich nachgegeben. Jasper nahm schnell den Zettel aus der Tasche und tippte den Zahlencode ein. Hektisch zog er mich durch die offene Tür nach draußen.

Zielsicher steuerte er einen roten Rennwagen an und öffnete ihn mit der Fernbedienung. Sekundenschnell saßen wir im Wagen, schnallten uns an und er raste los.

„Mach das Ding an“, rief er hektisch und warf mir die schwarze Kiste zu. Ich drückte den Schalter und behielt den Störsender auf meinen Schoss.

Dann reichte er mir den Zettel. „Lies' mir die Notizen vor.“

Mit zittriger Stimme las ich ihm die Stichpunkte vor und er steuerte uns durch das menschenleere Areal. Anscheinend ein altes Industriegelände oder so etwas.

Auf einmal führte die Straße gerade auf einen Zaun zu. Jasper gab ordentlich Gas und durchbrach ihn mit Leichtigkeit. Beulen im Auto hatte das aber trotzdem gegeben. Würde Bella wohl bestimmt nicht gefallen.

Bella...

Mein Magen zog sich zusammen, als ich an sie dachte.

Ich war immer noch nicht überzeugt, dass das die richtige Entscheidung gewesen war.

Jasper fuhr unvermindert schnell und wir landeten auf einer Landstrasse.

Um meine Finger zu beschäftigen, faltete ich das Blatt Papier, das ich in den Händen hielt hin und her.

„Hey Edward. Es wird alles gut, okay? Bald siehst du deine Familie wieder.“

Ich nickte stumm und sah auf den Zettel hinab.

Mein Herz setzte einen Moment aus.

Ich hatte so etwas zwar noch nie gesehen, aber man hatte ja eine gewisse Vorstellung als Mann, wie so etwas aussah.

Zögerlich las ich den Namen und das Datum, welches darauf stand. Es war nur wenige Tage alt.

SCHEISSE!

„Wir müssen zurück!“, rief ich panisch. „Wir müssen Bella da raus holen!“

„Ruhig Edward. Ganz ruhig. Sie kommt schon klar.“

„Gar nichts wird sie, Jazz. Scheiße. Scheiße. Scheiße.“, fluchte ich vor mich hin.

„Was ist los?“, fragte er irritiert, fuhr aber unvermindert schnell weiter.

Ich holte tief Luft.

„Sie ist schwanger, Jazz.“







1 Kommentar:

  1. oh baby baby baby vielen dank für diese aktion! war richtig schön mitanzusehen wie james durchlöchert wird, auch wenn es sich krank anhört, aber der penner hat es verdient. wenn du willst lasse ich auch bei ff ein review... will dich schliesslich unterstützen ;)
    bin gespannt wies weiter geht und hab mir schon gedacht das sie schwanger ist als sie so viel geschlafen hat und rundlicher wurde, was aber keine glanzleistung ist, wenn man bedenkt wie die story anfängt. lol.
    also ganz dick dickfuttel und bis zum nächsten kap!

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