Montag, 17. Januar 2011

SML - 25 - I love my family....really

25 I love my family...really


EPOV

„Ich glaube, ich werde dann mal lieber verschwinden.“, kam es von Jasper nach einer Weile. Dabei wirkte er irgendwie... gehetzt... oder so. Jedenfalls hatte ich ihn noch nie so komisch gucken sehen.

„Was?“ rief ich erschrocken, „Du willst mich jetzt alleine lassen? Spinnst du?“

Er verdrehte die Augen. „Deine Familie kommt doch gleich.“

„Ja, aber für mich gehörst du quasi dazu. Ich hab dich schließlich kotzen sehen. Das bindet.“

„Ich muss aber mal“, jammerte er jetzt.

„Da ist das Klo!“, ich deutete auf die Tür in der Ecke.

„Kommt aber bestimmt nicht gut, wenn ich deine Eltern kennenlerne, wenn ich gerade vom Klo komme, Liebling.“

Seufzend nickte ich. „Aber du kommst wieder!“

„Jaha...“, sagte er gedehnt. „Vertrete mir nur ein wenig die Füße und geb' dir etwas Privatsphäre. Familienzusammenführungen sind immer sehr emotional. Also nix für mich…“

Da lag der Hund begraben. „Du hast nur Angst, dass du mitheulst!“

Jazz sagte gar nichts dazu, sondern musterte plötzlich sehr interessiert den Boden.

Ich grinste triumphierend.

Bingo!!!

„Ich... gehe dann“, kam es plötzlich von ihm, und er floh fast aus dem Zimmer. „Вis später!“

Weg war er. Der Angsthase.

Und ich war alleine.

Für geschlagene 376 Sekunden.

Nicht, das ich gezählt hätte oder so...

Dann flog die Tür auf. Und mein Bruder stand vor mir.

Heulend.

„Edward“, rief er aus und durchquerte schnell den Raum.

Im nächsten Moment hatte er mich schon hoch gerissen und an seine Brust gedrückt. An seine wirklich breite Brust.

Er schluchzte. Ich japste.

Nicht vor Überraschung. Emmett presste mich so fest an sich, dass ich kaum atmen konnte.

„Scheiße Edward, ich hab gedacht, ich sehe dich nie wieder!“ Langsam ließ er mich wieder los und ich hatte endlich die Möglichkeit, tief einzuatmen.

Sauerstoff... war unglaublich. Wie gut sich so etwas anfühlen konnte. Vor allem, wenn man davor an akutem Mangel gelitten hatte.

„Alles okay, Kleiner? fragte mich Emmett und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann kam er mir so nah, dass ich fast Angst bekam, er wolle mich küssen. Was sich Gott sei Dank als Fehlinterpretation erwies.

„Du hast geheult, Großer“, stellte ich nüchtern fest und wich etwas zurück.

Vorsichtshalber. Nicht, dass er doch noch auf die Idee kam, mir zu zeigen, wie sehr er mich vermisst hatte.

„Klar!“, gab er schulterzuckend zurück.

Scheiße, er schämte sich ja nicht einmal. Warmduscher...

„Du bist mein Bruder, ich liebe dich und habe dich vermisst. Natürlich kommen mir da Tränen, wenn ich dich wiedersehe. Rosie sagt immer, auch ein Mann sollte zu seinen Gefühlen stehen!“

Ach ja, Rosalie. Die aus meinem obercoolen, großen Bruder ein kleines Weichei machen kann.

„Wo ist Rosalie denn?“, fragte ich gespielt interessiert. Denn eigentlich interessierten mich im Moment nur zwei Sachen.

Wo zum Teufel MEINE Bella mit MEINEM Baby war.

Und wie ich da am Schnellsten hinkam.

„Sie holt Alice ab, die zwei müssten eigentlich...“

Weiter kam er nicht, denn die Tür flog abermals auf und ich hatte plötzlich eine Klette an mir hängen. Von Klopfen hielt in dieser Familie anscheinend niemand etwas.

„Hallo Alice“, murmelte ich und strich ihr zärtlich über den Kopf. Wie hatte ich die kleine Elfe doch vermisst. Fest drückte ich sie an mich.

„Du bist wieder da! Ich hab es gewusst! Ich habe immer gesagt, dass du da nach ein paar Wochen raus kommst, aber mir wollte ja keiner glauben! Ach, ich hab dich so vermisst! Ich hab dich lieb, Edward“, nuschelte sie gegen meine Brust. Dann sah sie zu mir auf und zog die Nase kraus. „Was riecht hier so?“

Eine Mischung aus Blut, Kotze, Spucke, Qualm, totem James und Schweiß...

„Keine Ahnung“, murmelte ich und tat gespielt unschuldig. „Aber ich hab dich auch lieb und natürlich ebenfalls vermisst.“ Ich grinste sie mit meinem ich-wickel-dich-um-den-Finger-Lächeln an und hoffte sie würde nicht weiter nachfragen.

Tat sie auch Gott sei Dank nicht, sondern schaltete direkt auf Shoppingmodus.

„Ich werde dir was Neues zum Anziehen besorgen! Unten in der Lobby ist ein Armani Laden, da hole ich dir schnell was“, rief sie verzückt.

„Öh, Tanya wollte mir auch schon was holen...“, warf ich ein, bekam aber von ihr gleich den bösen Blick.

Uh, der war fast so gut, wie der von Bella.

„Tanya?“ Sie schnaubte verächtlich. „Die kommt bestimmt mit einem pinkfarbenen Hemd, einer glänzenden Hose und Krokodillederschuhen. Mit Pink abgesetzt versteht sich. Willst du wirklich so rumlaufen?“

Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Alice hatte Tanya noch nie ausstehen können und konnte einfach nicht nachvollziehen, warum zum Teufel ich der Verlobung zugestimmt hatte.

Aber das wusste ich ja selber nicht einmal mehr...

„Ich bin gleich wieder da!“, sie gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. „Hau ja nicht wieder ab, ich halte es nicht noch einmal so lange ohne meinen Lieblingsbruder aus!“

„Hey“, meldete sich jetzt Emmett zu Wort. „Und was ist mit mir?“

„Du bist mein Lieblingskuschelbär!“, gab sie ihm zwinkernd zurück und verschwand durch die Tür.

„Es ist schön, dass du wieder da bist“, kam es nun auch von Rosalie und wir umarmten uns ebenfalls. „Der Große hat mich fast wahnsinnig gemacht mit seiner Sorge um Dich.“

„Tut mir leid wegen eurer ausgefallenen Hochzeit“, flüsterte ich ihr zu.

„Kein Problem“, grinste sie, als sie sich wieder von mir löste. „Ich denke, Emmett hat es nur als Ausrede benutzt, weil er kalte Füße bekam.“

„Hasipupsi! Was denkst du denn von mir? Natürlich war es nur wegen Edwards Entführung!“, versuchte er sich zu verteidigen.

Rosalie verdrehte die Augen und murmelte etwas von „Jaja, wer es glaubt!“

In diesem Moment ging abermals die Tür auf - so langsam kam ich mir vor, wie auf einem Bahnhof - und ein dämlich grinsender Jasper trat ein. Er schüttelte Rosalie und Emmett die Hand, hauchte ihnen dabei ein „Hi, ich bin Jazz“ entgegen, bevor er sich vor mich stellte, die Arme um mich schloss und „Еdward, ich bin verliebt!“ murmelte. Gegen meine Brust.

Was…???

Meinem Bruder fiel förmlich sein Grinsen aus dem Gesicht. Völlig entsetzt starrte er uns an. Rosalie schien das Ganze nicht zu sehr zu verwundern.

„Mein Bruder Emmett, seine Verlobte Rosalie“ stellte ich ihm die beiden vor, aber er war völlig weggetreten und hing weiterhin an mir. „Das hier ist Jasper, kurz Jazz genannt. Er war undercover in der Truppe und hat mich da raus geholt.“

So lautete die offizielle Version.

Denn Jasper hatte mir eingeschärft, dass ich auf gar keinen Fall irgendwem erzählen durfte, dass Bella James gekillt hatte. Und vor allem nicht WIE!

Offiziell hatte er James als Geisel benutzt, um mit mir zu fliehen. Es gab einen Schusswechsel, bei dem Bella von einem Querschläger getroffen wurde. Dann sind wir mit James zur Treppe, Jasper hat ihn dort gekillt und, nachdem er die Treppe hinunter gepurzelt war, angezündet.

Unauffällig versuchte ich ihn von mir wegzuschieben. Als nichts mehr half, kniff ich ihn in den Hintern.

Jasper trat endlich einen Schritt zurück und lächelte immer noch selig.

Hatte er irgendwie Kleber geschnüffelt, oder so? Oder hatte die Putzfrau ihm einen Blow-Job verpasst?

„Ich habe eine Frau gesehen... sie war wie ein Engel.... ihre Lippen so rot wie Kirschen und ihre Haut so zart wie ein Pfirsich!“

„War es nun ein Mädchen, oder ein Obstteller?“ wandte Emmett mit todernster Miene ein.

„Ein Engel!“ kam es verzückt von Jasper.

Irgendwie hatte er jetzt komplett den Verstand verloren.

„Jasper, das ist ganz allein der Samenstau, der da aus dir spricht. Drei Jahre ohne Sex verkraftet man nicht so mir nichts, dir nichts“, warf ich ein.

Er funkelte mich etwas wütend an.

„Du hattest drei Jahre lang keinen Sex?“ Emmett sah aus, als würde er gleich aus den Latschen kippen.

„Ja, hatte ich.“

Jazz setzte eine beleidigte Miene auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber deswegen muss ich doch noch lange nicht über jedes weibliche Wesen herfallen. Deine Schwägerin springe ich ja auch nicht an, obwohl sie wirklich hübsch ist.“

Rose errötete etwas bei seinen Worten.

„Du meinst, du hast nicht gleich an Sex gedacht, als du sie gesehen hast?“ fragte ich perplex. Eigentlich müsste er doch gerade voll den Koller bekommen. Lauter hübsche Mädels und das in unmittelbarer Nähe. Da wären bestimmt auch ein paar Willige dabei. An sich müsste er doch fast einen Dauerständer haben, oder?

Oder ließ die Funktion bei mangelnder Nutzung etwa nach? Das wäre natürlich doof…

„Das du dir das nicht vorstellen kannst, war ja klar! Du denkst ja fast nur daran!“ knurrte er in meine Richtung.

Wie jetzt? Konnte er das etwa merken, oder was???

„Äh Jungs“, schaltete sich jetzt Emmett ein. „Ihr habt beide zusammen eine Menge Zeit miteinander verbracht. Ziemlich eng zusammen. Und habt über Sex geredet? Ich meine, ihr konntet ja beide nicht, oder? Ist das nicht so ein wenig... pervers, oder so?“

Am liebsten hätte ich ihm jetzt gesagt, dass ich gerademal die ersten verdammten drei Wochen oder so keinen Sex gehabt hatte, danach allerdings sehr regelmäßig, aber Jaspers warnender Blick hinderte mich daran.

Scheiße! Mir wurde gerade was Wichtiges klar…

Bella weg, hieß ja auch keinen Sex mehr!

Verdammt! Daran hatte ich ja noch gar nicht gedacht.

Oh mein Gott!

Ich musste so schnell wie möglich zurück zu ihr! Mit einer anderen Frau schlafen, kam doch gar nicht in die Tüte!

Auch wenn es doof klingt, wenn ich verliebt war, war ich wirklich treu. Zu einhundert Prozent.

Nur hatte bisher das „Verliebt sein“ maximal eine Woche angedauert. Meistens nur zwei Tage.

Aber mit Bella war das etwas ganz anderes.

Sie war MEINE.

Ich liebte sie wirklich. Aufrichtig. Und für immer. Erst recht, da sie offensichtlich mein Kind unter dem Herzen trug.

Warum hatte sie es mir eigentlich nicht gesagt?

Und wie konnte das passieren?

Gut, das wie war eigentlich keine Frage. Das wusste ich schon seit der sechsten Klasse. Und konnte mich auch noch sehr deutlich daran erinnern.

Aber warum die dämliche Verhütungs-Spritze bei ihr nicht funktioniert hatte, das war mir ziemlich unklar.

Aber immerhin hatte ich so im Nachhinein eine Erklärung für ihr, doch recht eigenartiges, Verhalten.

Scheiße, an sich hatte sie alle typischen Schwangerschaftsanzeichen gezeigt und ich Blödmann hatte es einfach nicht erkannt. Zu meiner Verteidigung musste ich aber sagen, dass ich noch nie mit einer schwangeren Frau näher zu tun hatte. Außer mit meiner Mutter. Aber beim ersten Mal war ich noch Quark im Schaufenster, beim zweiten Mal selber der Auslöser und bei Alice war ich gerade einmal vier Jahre alt.

Zum gefühlt tausendsten Mal an diesem Tag, wurde die Tür geöffnet und Alice kam zurück. Mit hochroten Wangen und einer großen Tüte, auf der fett ARMANI stand.

Jasper versteifte sich augenblicklich und starrte sie mit offenem Mund an. Ihr ging es aber auch nicht viel besser, als sie ihn erblickte. Sie bremste abrupt und blieb mitten im Raum stehen. Lächelnd.

Verwirrt schaute ich zwischen den beiden hin und her.

Emmett erkannte – ganz entgegen seiner Natur – innerhalb von zwei Sekunden, was da abging.

„Ist DAS der Obstteller?“, fragte er in Jaspers Richtung und der nickte. Halb sabbernd.

Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte sich der Depp etwa in meine kleine Schwester verguckt?

Schnell stand ich auf und packte ihn an der Hand. Die Tüte am Henkel, zog ich ihn eilig hinter mir her ins Bad. „Ihr entschuldigt uns kurz, wir müssten da mal was bereden.“

Der Kerl brachte es dabei doch tatsächlich noch fertig, Alice zuzuwinken. Und sie winkte mit rosigen Wangen zurück.

Ich warf die Tür ins Schloss, und die Tüte in die Ecke.

„Jazz, sag mir bitte, dass das nicht wahr ist!“, fuhr ich ihn an.

„Mhmmm“, seufzte er. „Das ist deine Schwester, oder? Ich hätte es wissen müssen, ihr habt beide diese intensive grüne Augenfarbe.“

Kurz machte ich mir Gedanken, woher er zum Teufel meine Augenfarbe und noch viel wichtiger, die von Alice kannte.

„Du kannst dich nicht in sie verlieben!“

„Warum nicht?“ Er sah mich verwirrt an.

„Weil das MEINE kleine, süße, unschuldige Schwester ist!“ Vor Sechzig hatte sie gefälligst keine Freunde mit nach Hause zu bringen. Und erst recht keine Bullen! Obwohl Familienfeiern so bestimmt sehr lustig wären. Auf der einen Seite die Hüter des Gesetzes und auf der anderen die Mafiosi...

„Sie ist einundzwanzig, Edward!“

Ich zog die Augenbrauen zusammen. Woher wusste er das?

„Manchmal mache ich auch meinen Job“, gab er zurück. „Jedenfalls kannst du mir nicht verbieten, sie um ein Date zu bitten.“

Leise grummelnd schnappte ich mir die Tüte und zog die Klamotten raus.

„Und außerdem hast du gesagt, dass ich sowieso schon so gut wie zur Familie gehöre.“

„Ja, ja“, winkte ich ab.

Grinsend klopfte er mir auf die Schulter. „In solchen Momenten bin ich froh, dass ich keine Geschwister habe.“ Dann verschwand er nach draußen.

In Rekordzeit zog ich mich um und stand zwei Minuten später, in einem schwarzen Hemd, schwarzer Jeans und passenden Schuhen wieder im Zimmer. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Alice sich neben Jasper auf das Sofa setzte.

Hallo, ich bin Jasper Whitlock“, er begrüßte sie mit einem formvollendeten Handkuss, „Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, Single, stamme aus Texas, habe alle Kinderkrankheiten durch und in meiner Familie sind keinerlei Erbkrankheiten bekannt. Würdest du mich heiraten?“

Alice errötete und kicherte. „Edward, dein Freund ist wirklich süß!“

Erwähnter lächelte selig.

Tztztz

Scheiße, wurden jetzt etwa alle Männer zu Weicheiern, wenn sie sich verliebten? Hatte ich mich etwa genauso verhalten? Wobei, gegen Bella wirkte wohl jeder wie ein verdammtes Weichei.

In diesem Moment klopfte es.

Mal was anderes.

Ein Page trat nach unseren vielstimmigen „Herein“ durch die Tür.

„Ich habe hier eine Lieferung für Mister Edward Cullen.“ Er hielt eine Tüte hoch. „Und ich soll Ihnen sagen, dass Miss Denali Sie in der Honeymoon Suite erwartet.“ Dann verschwand er wieder durch die Tür.

„Was denn, was denn, will Tanya etwa die Hochzeitsnacht vorziehen und deinen Samenstau mit ihrer Entjungferung beenden?“, kicherte Emmett.

„Nein“, gab ich zurück. „Sie plant eine Pressekonferenz.“ Seufzend schnappte ich mir die Tüte und spähte hinein. Es war fast noch schlimmer, als das, was Alice vermutet hatte. Ein fliederfarbenes Hemd, eine weiße Satinhose und fliederfarbene Schuhe.

Gott, das würde sicher super zu meinen Haaren passen.

Ich musste das mit ihr beenden. Dringend. Am besten sofort.

„Ich gehe mal hoch zu Tanya, ihr bleibt so lange hier. Emmett, gib Acht, dass Jazz seine Pfoten von Alice lässt.“

Dann wandte ich mich zur Tür und machte mich auf in die Honeymoon Suite.








1 Kommentar:

  1. Scheisse du schreibst sooooooo lustig und die Charaktere sind alle soooo liebenswert, da wird einem ganz warm ums Herzchen, lol! Und ich kann die verdammten Puffärmel nicht vergessen! Muss weiter lesen (Werde ja schon genug von dir abgelenkt, lol)

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